
Neu: „Dok 1: Ein Chromosom zu viel“ am 10. Februar um 20.15 Uhr in ORF 1
Hanno Settele taucht in die Welt der Menschen mit Down-Syndrom ein
Wien (OTS) – Meist wird über sie anstatt mit ihnen gesprochen, schnell wird ihnen der Stempel „Sorgenkinder“ aufgedrückt. Die Rede ist von Menschen mit Down-Syndrom, die keine Krankheit, sondern eine Chromosomenanomalie haben. Hanno Settele fragt sich: Wie leben Menschen mit der sogenannten Trisomie 21 eigentlich? Welche Bedürfnisse und Wünsche haben sie? Ganz nach dem Motto „Zeig mir Deine Welt“ besucht er in der neuen „Dok 1: Ein Chromosom zu viel“ am Mittwoch, dem 10. Februar 2021, um 20.15 Uhr in ORF 1 Menschen mit Down-Syndrom, um deren Leben und Umfeld kennenzulernen.
Die „Dok 1“ führt Settele zu Johanna, die nicht nur Präsidentin des österreichischen Down-Syndrom-Verbandes, sondern auch begeisterte Tänzerin ist – genau wie ihr Verlobter. Ihr Leben bestreitet die 26-Jährige sehr selbstständig und ohne Sachwalter. Anders der 18-jährige Gabriel, der die Schule aufgrund seiner Entwicklungsverzögerung nicht beenden konnte. Auf dem Arbeitsmarkt bieten sich beiden so gut wie keine Möglichkeiten. Auf dem Sprung zum Erwachsenwerden ist auch Emil. Der 15-Jährige beendete vergangenes Jahr die Pflichtschule und besucht derzeit den sogenannten Berufsvorbereitungslehrgang an einer Sonderschule – obwohl damit weder er noch seine Eltern glücklich sind. Doch was sind die Alternativen?
Komplett selbstständig leben können Menschen mit Down-Syndrom in der Regel nicht. Oft sind sie auf Möglichkeiten des betreuten oder teilbetreuten Wohnens oder eine Wohngemeinschaft angewiesen. In Leoben etwa leben und arbeiten acht Menschen mit Trisomie 21 unter einem Dach. Und in Wien hat ein privater Verein eine sogenannte „inklusive WG“ ins Leben gerufen. In dieser leben vier Studenten mit vier Menschen mit Down-Syndrom zusammen. Für ihre Unterstützung im Alltag wohnen die Helfer nahezu mietfrei. Ein tolles Konzept der Wohnmöglichkeit, deren Angebot jedoch deutlich unter der Nachfrage liegt.
Vor etwa einem halben Jahrhundert lag die Lebenserwartung für Menschen mit Down-Syndrom bei nur zehn Jahren. Mittlerweile werden sie dank medizinischen Fortschritts durchschnittlich 63,5 Jahre alt. Was die Frage aufwirft: Wer übernimmt die Obsorge, wenn die Eltern einmal nicht mehr sind? Fest steht, dass Menschen mit Down-Syndrom heute bessere Chancen auf ein langes und erfülltes Leben haben als früher. Wirklich wahrgenommen fühlen sie sich aber nicht. „Dok 1“ tritt in Verbindung, fragt nach und macht damit Unsichtbares sichtbar.
Bei näherem Hinsehen zeigt sich ein großes Manko: Es gibt keine validen Daten dazu, wie viele Menschen mit Trisomie 21 eigentlich in Österreich leben. Doch wie soll der Staat seine Betreuungsaufgabe antreten, wenn es keine Zahlen gibt? Persönlich hat Hanno Settele den Eindruck, immer weniger Kinder mit Down-Syndrom zu sehen. Und das, obwohl Mütter immer später schwanger werden und damit die Wahrscheinlichkeit für Veränderungen am Erbgut steigt. Wenn dies passiert, geraten werdende Eltern oft in eine moralische Zwickmühle – die Entscheidung für oder gegen das ungeborene Kind muss gefällt werden.
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