Berlakovich: Mercosur-Abkommen in derzeitiger Form inakzeptabel

ÖVP-Regionalsprecher: Handel muss fair und ausgewogen sein

Wien (OTS) – Welthandel muss fair und ausgewogen sein, und globale Anliegen müssen berücksichtigt werden. Der reine Warenaustausch ist zu wenig, verwies ÖVP-Regionalsprecher Abg. Dipl. Ing. Niki Berlakovich in der Debatte zum Mercosur-Abkommen im Nationalrat unter anderem auf soziale Standards, Nachhaltigkeit oder den Klimaschutz. In seiner derzeitigen Form sei das Mercosur-Abkommen für die Landwirtschaft daher inakzeptabel.

„Wir bekennen uns zum Handel. dieser muss fair und ausgewogen sein, und dafür setzen wir uns ein. Die Welt ist globaler geworden und dementsprechend ist auch der Handel global. Österreich braucht den internationalen Handel, denn wir profitieren stark vom Export unserer Erzeugnisse. Gerade die Pandemie hat gezeigt, wie wichtig der Export für Österreichs Industrie, für die mittelständische Wirtschaft, für tausende Arbeitsplätze, aber auch die Landwirtschaft ist. Wir erzeugen in manchen Bereichen mehr Lebensmittel als wir im Inland brauchen“, nannte der Mandatar beispielsweise Milch oder Rindfleisch. „Wir exportieren auch Bio-Lebensmittel in einem großen Ausmaß.“ Bei den agrarischen Exporten sei zum Beispiel Bio-Milch ein „Türöffner“ für Österreichs Exporte. Der Agrarbereich sei daher interessiert an fairen Exportmöglichkeiten, die auch den Wohlstand für unsere bäuerlichen Familien sichern.

Das Mercosur-Abkommen berücksichtige beispielsweise nicht die Rodung von tropischen oder subtropischen Regenwäldern. Allein 1990 wurden rund 400.000 Quadratkilometer abgeholzt – das ist die Fläche von Deutschland und den Niederlanden zusammen. Im Vorjahr wurden in Brasilien 11.000 Quadratkilometer abgeholzt – das ist eine Fläche wie Oberösterreich. „Gleichzeitig werden genau auf diesen Flächen Agrarprodukte erzeugt, die dann nach Österreich importiert werden“, so Berlakovich. Während österreichische Bäuerinnen und Bauern hohe Auflagen haben, würden durch Mercosur Lebensmittel importiert, die nicht diesen Standards entsprechen.

In Brasilien würden zudem Herbizide und Insektizide verwendet, die in Europa verboten seien. Das führe unweigerlich zu einer Auslagerung der Produktion in Länder, „wo wir keine Kontrolle über die Festlegung von Produktionsstandards haben“, befürchtet der ÖVP-Abgeordnete. Es sei folglich unerlässlich, dass das Prüfungsverfahren ordnungsgemäß durchgeführt werde, um jegliche Schlupflöcher zu vermeiden.

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