Ö1 Talentestipendium 2021 geht an Rosa Andraschek von der Universität für angewandte Kunst Wien

Ö1 Publikumspreis an Marko Kodžic von der Universität Mozarteum Salzburg

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Siegerin des Ö1 Talentestipendiums für bildende Kunst 2021 ist Rosa Andraschek. Die 1995 in Korneuburg geborene Künstlerin studiert „Ortsbezogene Kunst“ an der Universität für angewandte Kunst Wien. Das Ö1 Talentestipendium, eine bisher in Österreich einzigartige Nachwuchs-Förderung, ist mit 10.000 Euro dotiert und wird mit Unterstützung des Wiener Städtischen Versicherungsvereins vergeben. Die Verleihung fand heute Abend (27.10.) im Wiener Leopold Museum statt.

Ausgehend von einem politischen Landschaftsbegriff interessiert sich Andraschek für Geschichte, (Macht-)Strukturen und die darin eingebetteten Schicksale. In der Begründung der Fachjury heißt es „Rosa Andraschek, die sich in ihrer künstlerischen Praxis unterschiedlicher Medien und mitunter kollaborativer Recherchen bedient, liefert eindringliche Anstöße zum Erinnern und Gedenken – Prozesse, die von ihren Werken in Gang gesetzt werden und von den Betrachtenden Empathie und Vorstellungskraft einfordern. Besonders eindringlich erarbeitet werden ihre Themenschwerpunkte in dem seit 2018 fortlaufenden Projekt ‚412 Namen‘. In diesem greift Andraschek auf unterschiedlichen Ebenen die Geschichte des KZ-Außenlagers Hirtenberg auf, wo Frauen aus den besetzen Gebieten im Osten Europas in der angrenzenden Patronenfabrik für die Rüstungsindustrie Zwangsarbeit verrichteten. In einer Tonspur etwa lässt uns die Künstlerin 412 Namen hören. Umgekehrt herrscht Stille, wenn Andrascheks Kameradrohne über das Areal der ehemaligen Lagerbaracken gleitet, deren einstige Umrisslinien sie mit weißem Kalk im satten Grün der heute unbebauten Felder nachvollzieht. Die Künstlerin konfrontiert gekonnt mit Leerstellen. Das historisch Erarbeitete, beim Betrachten Mitgewusste muss die Wahrnehmung komplementieren und lädt ihre Fotografien, Videos und Ton-Dokumente mit einem pulsierenden Schmerzgedächtnis auf.“

Auch das Ö1 Publikum wählte heuer wieder einen Gewinner. Im Rahmen eines Online-Votings kürten die Ö1 Hörer/innen Marko Kodžic zu ihrem Favoriten. Der 1985 in Salzburg geborene Künstler studiert Malerei an der Universität Mozarteum Salzburg. Das Thema Raum und Farbe auf verschiedenen Ebenen steht im Mittelpunkt seiner Arbeiten. Seiner Auseinandersetzung mit Fragen zu Raumkonstruktion, Reduktionsmöglichkeiten und (De-)Konstruktion von Illusionsraum liegen konkrete Anlässe zugrunde: vorgefundene, physische Raumsituationen, deren Auswahl seinem subjektiven Interesse und seiner selektiven Wahrnehmung unterliegen. Kodžic erhält die Möglichkeit für ein „Artist Statement“ im Rahmen der Parallel Vienna 2022.

Ausstellung „Gegenwart: Was nun?“ im Wiener Leopold Museum

Werke der beiden Preisträger/innen sowie der weiters nominierten Kunstschaffenden Katrin Euller, Michael Reindel und Hasan Ulukisa sind, kuratiert von Philippe Batka, von 28. Oktober bis 28. November 2021 unter dem Titel „Gegenwart: Was nun?“ im Wiener Leopold Museum ausgestellt. Die Grundidee des Ö1 Talentestipendiums, einer Initiative für Studierende der österreichischen Kunst-Universitäten, basiert auf der Überlegung von Nachhaltigkeit. Diese Förderung soll der Stipendiatin/dem Stipendiaten ermöglichen, sich ein Jahr lang ausschließlich ihrer/seiner künstlerischen Arbeit widmen zu können. Die Ö1 Talentebörse ist ein Kunstförderprojekt mit Unterstützung des Wiener Städtischen Versicherungsvereins. Alle Details zum Ö1 Talentestipendium sind abrufbar unter
https://oe1.orf.at/talentestipendium.

ORF Radio Öffentlichkeitsarbeit
Isabella Henke
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