Neuproduktion „Dok 1: Viel verbautes Österreich“ am 17. November in ORF 1

Hanno Settele über den Kampf um Grund und Boden und das heiße Eisen Flächenwidmung

Wien (OTS) – Jeden Tag werden in Österreich knapp zwölf Hektar Boden verbaut – europaweit ein Spitzenwert. Aber ganz ohne zu bauen wird es nicht gehen. Hanno Settele folgt in „Dok 1: Viel verbautes Österreich“ am Mittwoch, dem 17. November 2021, um 20.15 Uhr in ORF 1 der ewig wachsenden Betonspur. Seine Reise durch Österreich verdeutlicht, wie komplex die Herausforderungen rund um Bodenverbrauch, Schaffung von neuem Wohnraum und neuen Arbeitsplätzen sind, aber auch, dass nicht jeder Quadratmeter Grünland verloren sein muss.

Die Preise für Bauland steigen immer weiter. Besonders dort, wo viele Berge stehen, wie zum Beispiel in Innsbruck. Grundstücksmakler Peter Jenewein gibt einen Einblick. Ganz anders schaut es in Regionen aus, wo es noch genug Land zum Ausbreiten gibt. In Schöngrabern im Weinviertel haben Andreas und Lucie Pfaffeneder auf günstigem Grund ein Haus mit Garten und Pool gebaut. Doch um mobil zu bleiben, mussten sie sich zwei Autos anschaffen. Raumplanerisch sei die Zeit des Einfamilienhauses vorbei, meint Professor Arthur Kanonier von der TU Wien. Zu groß sei die Fläche, die durch die damit verbundene Infrastruktur wie Kanal und Zufahrtsstraßen verbraucht wird.

Gegen den Bau von weiteren Verkehrswegen – und vor allem gegen den Bau der „Lobau Autobahn“ – hat die Mikrobiologin Martha Krumpeck im Sommer mit einem mehr als fünf Wochen dauernden Hungerstreik auf dem Wiener Heldenplatz protestiert. Auf die Bequemlichkeit, mit dem Auto direkt vors Geschäft und wenn möglich gleich vors Shoppingcenter zu fahren, wollen viele aber nicht verzichten. Ein umstrittenes Einkaufszentrum steht in der Steiermark. Wie es möglich war, die Größenvorgaben des Landes von 5.000 Quadratmetern Verkaufsfläche zu umgehen und eine zehnfach größere „Shopping Stadt“ zu bauen – gegen den Einspruch von engagierten Bürgerinnen und Bürgern wie der Unternehmerin Silvia Hartleb – erfährt Hanno Settele beim Besuch der „Arena Fohnsdorf“.

Im oberösterreichischen Freistadt trifft Hanno Settele Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, die freiwillig auf manche ihrer Kompetenzen verzichten und gemeinsam entscheiden, wo in der Region sich welche Betriebe am besten ansiedeln sollen. Im niederösterreichischen Tulln versucht man, den Bodenverbrauch auf andere Art einzudämmen: Es sollen keine neuen Flächen außerhalb der Stadtgrenzen mehr für den Wohnbau umwidmet werden. Darüber hinaus läuft in Tulln bis Ende des Jahres eine Befragung, bei der Bürgerinnen und Bürger über die Entsiegelung eines innerstädtischen Parkplatzes abstimmen sollen.

Welche Chancen leerstehende Gebäude bieten, zeigt ein Besuch von Hanno Settele bei Prof. Gernot Stöglehner von der BOKU Wien. Der Professor für Raumplanung bewohnt im niederösterreichischen Langau einen alten Bauernhof. Bevor neues Grünland durch Bebauung verloren geht, solle man zuerst leerstehende Bauten nutzen, sagt er. Wenn nötig durch Zwangsmaßnahmen.

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