ORF-„matinee“ am 21. November: Dokupremieren „Der Geschmack Europas – Dalmatien“ und „Mein Leben mit Bohuslav Martinů“

Außerdem: „Die Kulturwoche“ – ab 9.05 Uhr in ORF 2

Wien (OTS) – Kulturstreifzüge u. a. nach Kroatien und Tschechien unternimmt die „matinee“ am Sonntag, dem 21. November 2021, um 9.05 Uhr in ORF 2: Zunächst erkundet eine neue Ausgabe der ORF-Reihe „Der Geschmack Europas“ die kulturell-kulinarische Vielfalt Dalmatiens, danach stellt das Künstlerporträt „Mein Leben mit Bohuslav Martinů“ (9.35 Uhr) den tschechischen Komponisten in den Mittelpunkt. Den von Clarissa Stadler präsentierten ORF-Kulturvormittag beschließt „Die Kulturwoche“ (10.30 Uhr) mit aktuellen Berichten und Tipps aus Österreich.

„Der Geschmack Europas – Dalmatien“ (9.05 Uhr)

In der jüngsten Folge der ORF-Reihe erkunden Filmemacher Florian Gebauer und Präsentator, Autor, Verleger und Gastrosoph Lojze Wieser die Landschaften und Küchen des südlichen Dalmatiens. Der schmale Küstenstreifen an der Südspitze Kroatiens wird zur Landseite hin vom schroffen Biokovo-Gebirge begrenzt und zieht sich bis zur „Perle der Adria“, Dubrovnik.
Kulinarisch stößt man entlang der dalmatinischen Küste auf eine Vielzahl an Besonderheiten: Im fruchtbaren Neretva-Delta mit seinen kilometerlangen Kanälen, die sich zwischen den riesigen Obst- und Gemüseplantagen schlängeln, werden zum Beispiel ungewöhnliche Spezialitäten aus Frosch oder Aal zubereitet.
Die Kleinstadt Ston auf der Halbinsel Pelješac ist nicht nur für ihre mittelalterlichen Befestigungsmauern bekannt, sondern auch für die Saline, in der schon seit der Antike – nur mit Hilfe von Sonne und Wind – Salz gewonnen wird. In der nahegelegenen Bucht von Mali Ston werden seit dem 17. Jahrhundert Austern gezüchtet. Die delikaten Schalentiere werden traditionellerweise roh und mit ein wenig frischem Zitronensaft verspeist, es gibt aber auch eine Vielzahl lokaler Rezepte, die die edle Muschelart gebraten, gratiniert, frittiert, in Sauce oder auch als Suppe präsentieren.
Den sogenannten Soparnik, einen dünnen, mit Mangold gefüllten Kuchen, der – mit Asche bestreut – auf einer offenen Feuerstelle gebacken wird, findet man nur in der mitteldalmatinischen Region Poljica zwischen Split und Omiš.
Südlich von Dubrovnik, in der Region Konavle, werden in fast allen Gärten Maulbeerbäume kultiviert – doch nicht wegen ihrer Früchte, sondern als Lebensraum und Nahrung für die Raupen des Seidenspinners. Die aus deren Kokons gewonnene Seide veredelt die lokale Tracht, die früher auch als funktionale Kleidung beim Kochen getragen wurde. Eine Entdeckungsreise durch die Geschmäcker und Traditionen des kroatischen Südens.

„Mein Leben mit Bohuslav Martinů“ (9.35 Uhr)

Bohuslav Martinů war einer der bedeutendsten tschechischen Komponisten des 20. Jahrhunderts. 1890 im ostböhmischen Polička geboren und aufgewachsen, studierte er in Prag zunächst Violine und später zusätzlich Orgel und Komposition. Den Ersten Weltkrieg verbrachte er – wehrdienstuntauglich eingestuft – als Musiklehrer in seinem Heimatort und war ab Kriegsende als Violinist in der Tschechischen Philharmonie engagiert. 1923 zog er nach Paris, um sein Kompositionsstudium abzuschließen. Dort traf er auch auf seine spätere Ehefrau Charlotte Léonie Victorine Quennehen. Mit ihr emigrierte er vor dem Einmarsch der Nationalsozialisten in die USA, wo sie fast 13 Jahre lebten. Erst 1953 kehrte das Ehepaar nach Europa zurück, lebte zunächst in Nizza und dann in der Schweiz, wo Bohuslav Martinů 1959 in Liestal bei Basel verstarb. Anhand von Charlottes Erinnerungen und Aufzeichnungen der tschechischen Geheimpolizei, die den Künstler durch einen Freund bespitzeln ließ, erzählt Regisseur Jakub Sommer die bewegte Lebensgeschichte Martinůs, der sich nach der Machtergreifung der Kommunisten weigerte, in seine Heimat zurückzukehren.

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