
Kampagnenstart der Grünen Frauen Wien zu 16 Tage gegen Gewalt an Frauen: „Er nennt es Liebe, wir nennen es Gewalt“
Wien (OTS) – Von morgen bis zum 10.12. finden jedes Jahr die „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“ statt. Die Grünen Frauen Wien und Frauensprecherin Viktoria Spielmann nehmen dies zum Anlass, um 16 Tage lang mit der neuen Online-Kampagne „Er nennt es Liebe, wir nennen es Gewalt“ die Ursachen männlicher Gewalt gegen Frauen in den Mittelpunkt zu rücken und Bewusstsein für die unterschiedlichen Formen von Gewalt gegen Frauen zu schaffen.
Heuer wurden in Österreich bereits 28 Frauenmorde (Femizide) verübt, davon 11 in Wien. Das sind 40% aller Femizide österreichweit. 21 der 44 versuchten Frauenmorde wurden in Wien begangen. Femizide stellen die Spitze des patriarchalen Eisbergs dar, jedoch geht den Femiziden meist eine längere Gewaltgeschichte voraus: In Österreich hat jede fünfte Frau ab ihrem 15. Lebensjahr körperliche und/oder sexualisierte Gewalt erlebt; jede dritte Frau war zumindest einmal von sexueller Belästigung und jede fünfte Frau in der EU war von Stalking betroffen.
„Männergewalt gegen Frauen ist keine Privatsache, sondern ein gesamtgesellschaftliches Problem. Mit unserer Kampagne „Er nennt es Liebe, wir nennen es Gewalt“ setzen wir ein sichtbares Zeichen gegen Gewalt an Frauen und machen zusammen mit Expert:innen aus dem Bereich des Gewaltschutzes und -prävention auf die unterschiedlichen Formen von Gewalt gegen Frauen aufmerksam. Wir richten unseren Fokus dabei auf die strukturellen Hintergründe der Gewalt, insbesondere auf Gewaltdynamiken innerhalb von Partnerschaften. Gewalt beginnt nicht bei körperlichen oder sexualisierten Übergriffen, sondern bei verletzenden, demütigenden Worten oder mit Drohungen, Erpressung und patriarchalem Besitzdenken. Diese Muster frühzeitig zu erkennen, kann Leben retten“, so Viktoria Spielmann. Nach wie vor sind die eigenen vier Wände der gefährlichste Ort für Frauen: Gewalt geht in 91% der Fälle von Männern aus dem sozialen Nahraum aus und wird oftmals vom (Ex-)Partner oder von männlichen Angehörigen ausgeübt.
Im Zuge der Kampagne „Er nennt es Liebe, wir nennen es Gewalt“ werden innerhalb der 16 Tage gegen Gewalt an Frauen auf den Social-Media-Kanälen wie Instagram Facebook und der Website der Grünen Frauen Wien 16 Fakten bzw. Aspekte über Gewalt an Frauen veröffentlicht.
„Das Problem ist eine patriarchal geprägte Gesellschaft, in der Männlichkeit eng mit Gewalt verknüpft ist und viele Männer deswegen nicht in der Lage sind, Konflikte gewaltlos zu lösen. Stattdessen werden Macht, Kontrolle und Gewalt in Beziehungen ausgeübt, um sich als Mann über die Abwertung von Frauen aufzuwerten“, sagt Spielmann. Beleuchtet werden in der Kampagne neben toxischen Beziehungsdynamiken auch die subtileren Dynamiken von psychischer, emotionaler und ökonomischer Gewalt. Die Kampagne will darauf aufmerksam machen, dass Gewalt niemals Liebe sein kann.
Im Rahmen der 16 Tage gegen Gewalt an Frauen findet am 2.12.2021 um 19 Uhr eine Online-Filmvorführung des Filmes „Liebes:Leben“ der Regisseurin Carola Maier statt. Der Film zeigt die Geschichten von Inga, Eva und Michi, die den mutigen Schritt aus einer Gewaltbeziehung in ein neues gewaltfreies Leben wagen. Anschließend wird es einen Online-Talk mit der Regisseurin Carola Mair, Gewaltschutzexpertin Birgit Haller vom Institut für Konfliktforschung und der Grünen Frauensprecherin Viktoria Spielmann darüber geben, wie Männergewalt an Frauen beendet werden kann und welche Schritte dazu notwendig sind. Anmeldungen unter: gruene.frauen.wien@gruene.at.
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