Der Platz für ein 110 kg Schwein in Ausstellung im Wr. Museumsquartier veranschaulicht

Laut Verordnung zur Schweinehaltung muss man einem Schwein mit 110 kg nur 0,7 m² Platz bieten, mit Betonspalten und ohne Frischluft, Sonne, Stroh oder Strukturierung

Wien (OTS) – Der VGT veröffentlicht regelmäßig ganz aktuelle [Fotos und Videos aus österreichischen Schweinefabriken]
(https://vgt.at/projekte/aufdeckungen/index.php). Und ebenso
regelmäßig wird von der Tierindustrie bestritten, dass diese Aufnahmen die Realität zeigen. Vermutlich hätten die Tierschützer:innen, so wird absichtlich vage gemutmaßt, die Schweine für das Foto zusammengedrängt. Doch ein Blick in die Verordnung zur Schweinehaltung bestätigt die unfassbare Enge, die wir den Schweinen zumuten: 0,7 m² für ein 110 kg Schwein. Der Künstler Raffael Strasser hat dieses Platzangebot in seiner Ausstellung [„Nutztier“ im Wiener Museumsquartier] (https://www.mqw.at/programm/nutztier) anschaulich gemacht. Eine Bodenplatte hat exakt genau diese Größe. Jeder Mensch kann sich also darauf stellen, und erahnen, was für eine furchtbare Qual den Schweinen in Österreich zugemutet wird. Ein echter Skandal. Kleiner könnte der Platz gar nicht mehr sein, weil ein 110 kg Schwein physisch bereits diesen Platz ausfüllt – noch bevor es auch nur einen Schritt gegangen ist oder auch seitlich liegt! Und dazu kommt, dass in der Praxis in Österreich dieser Platz mit scharfkantigen Betonspalten durchzogen ist und die Tiere weder Frischluft noch Sonnenlicht oder Stroh erhalten. Die Buchten sind auch völlig monoton ohne jede Strukturierung!

VGT-Obmann Martin Balluch dazu: „Unglaublich, wie wenig Platz unsere Schweine bekommen. Aber halt, die Regierung hat doch ein revolutionäres Konzept für die neue Schweinehaltung ausbaldowert, das ab 2023 für alle Neu- und Umbauten gelten muss. Da haben die 110 kg Schweine sage und schreibe 0,1 m² mehr Platz, also 0,8 m² gesamt. Wahnsinn, das sind ja 1,6 A4-Seiten! Platz genug für einen zusätzlichen Schweinefuß! Da hat sich aber die Schweineindustrie weit hinaus gelehnt, dass sie so weitreichende Änderungen für Neu- und Umbauten akzeptiert hat. Muss ja Unsummen kosten, dieses großzügige Platzangebot für eine wirklich artgerechte Tierhaltung!“

[Pressefotos]
(https://cloud.vgt.at/owncloud/index.php/s/ri4sY6pIYNme9e2)
(Copyright: Benjamin Hofmann)

VGT – Verein gegen Tierfabriken
DDr. Martin Balluch
Kampagnenleitung
01 929 14 98
medien@vgt.at
http://vgt.at

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
© Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender