Israelischer Außenminister Lapid besuchte Mauthausen Memorial

Der Staatsbesuch hatte einen persönlichen Hintergrund: Bela Lampel, ein Großvater Yair Lapids, wurde am 5. April 1945 im Außenlager Ebensee ermordet.

Mauthausen (OTS) – Bela Lampels Name ist einer der 84.000, an den im Raum der Namen der KZ-Gedenkstätte Mauthausen erinnert wird. Für ihn und alle Ermordeten sprach Außenminister Lapid am ehemaligen Appellplatz des KZ Mauthausen das Kaddisch, das Totengebet der Jüdinnen und Juden.
190.000 Menschen wurden zwischen 1938 und 1945 ins KZ-Mauthausen und seine Nebenlager deportiert. Die Hälfte, rund 90.000 Menschen, wurden ermordet. Unter den Opfern waren tausende Jüdinnen und Juden. Um ihre Befreiung in Auschwitz zu verhindern, wurden noch im Jänner 1945 mehrere zehntausende Inhaftierte ins KZ-System Mauthausen deportiert. In den Lagern herrschten zu diesem Zeitpunkt katastrophale Bedingungen und chaotische Zustände. Zwischen der Befreiung des Lagers Auschwitz am 27.1.1945 und der endgültigen Niederlage des Nationalsozialismus im Mai 1945 war die Sterberate in Mauthausen und seinen Außenlagern enorm.

Die hochrangige israelische Delegation wurde vom österreichischen Bundeskanzler Karl Nehammer, Außenminister Alexander Schallenberg, Innenminister Gerhard Karner, Landeshauptmann Thomas Stelzer sowie Oskar Deutsch, Präsident der israelitischen Kultusgemeinde, begleitet. Barbara Glück, Direktorin der KZ-Gedenkstätte Mauthausen, führte die Delegation zunächst zum jüdischen Denkmal, dann weiter zum Sarkophag am ehemaligen Appellplatz. Dieses Denkmal trägt die Inschrift: „Aus der Toten Geschick mögen die Lebenden lernen“. Anschließend entzündete Yair Lapid im Raum der Namen eine Kerze in persönlicher Erinnerung an seinen Großvater.
In seiner sehr bewegenden Gedenkrede erzählte Außenminister Yair Lapid betroffen, wie sein Großvater Bela Lampel von den Nationalsozialisten abgeholt worden ist. Seine Familie sollte ihn nie wiedersehen. „Ich stehe heute an diesem Ort stellvertretend für meinen Großvater. Ruhe in Frieden, geliebter Großvater.“ Der österreichische Bundeskanzler Karl Nehammer versicherte: „Österreich und Israel werden Seite an Seite stehen, nicht nur heute, sondern auch in Zukunft.“

Barbara Glück, Direktorin des Mauthausen Memorial, dankte Außenminister Yair Lapid für seinen Besuch und für das Teilen seiner ganz persönlichen Familiengeschichte: „Ich verspreche Ihnen, wir werden die Erinnerung an Ihren Großvater bewahren und seine Geschichte weitererzählen.“

Mag.a Valerie Seufert
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