
„kreuz und quer“ über „Das Geheimnis der Gesundheit“
Im Rahmen der „Bewusst gesund“-Initiative „Was hilft bei Allergien?“ am 29. März um 22.35 Uhr in ORF 2, danach: „Hauptsach’ gsund“
Wien (OTS) – Seit Menschengedenken forschen Ärztinnen und Ärzte an den Ursachen von Krankheiten. Gesucht war die Gesundheit, aber ihre Ursachen standen viel seltener im Fokus. Ebensowenig daher die Frage, was Gesundheit denn eigentlich ausmacht. Im Rahmen der „Bewusst gesund“-Initiative „Was hilft bei Allergien?“ (Details unter presse.ORF.at) geht die Dokumentation „Das Geheimnis der Gesundheit“ von Andrea Eder am Dienstag, dem 29. März 2022, um 22.35 Uhr in ORF 2 neuen Ansätze in der Medizin und dem Einfluss von Seele, Psyche, Lebenseinstellung und Religion auf die Gesundheit nach. Der israelische Forscher Aaron Antonovsky hat ergründet, welche Umstände es möglich machen, trotz widrigster Umstände nicht krank zu werden. Seine Erkenntnisse der „Salutogenese“, der Lehre vom gesund Bleiben, sind bahnbrechend.
„Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts“, verkündete der Philosoph Arthur Schopenhauer. Soll also der Gesundheit alles untergeordnet werden? Ist sie wirklich erste Pflicht im Leben? Inwieweit hängen Gesundheit und Lebenssinn zusammen? Tobias Dörrs Film „Hauptsach’ gsund“ nähert sich diesen Fragen um 23.25 Uhr anhand von Porträts und persönlichen Geschichten.
„Das Geheimnis der Gesundheit“ – Ein Film von Andrea Eder
Liese Scheiderbauer wurde als Kind mit ihrer Mutter und Schwester ins Konzentrationslager Theresienstadt deportiert. Heute lebt die betagte Witwe alleine. Sie hat Furchtbares erlebt und gesehen und ist dennoch nicht an diesen Erfahrungen zerbrochen, hat ein erfülltes und überwiegend gesundes Leben geführt. Wie ist so etwas möglich? Was können wir tun, um trotz widrigster Umstände gesund zu bleiben? Und welche Rolle spielen unser Erleben, unsere seelische Verfasstheit und unser Weltbild dabei?
Der Medizinsoziologe Aaron Antonovsky untersuchte in Israel, wie Frauen die Wechseljahre durchleben, und fragte dabei auch nach der Vergangenheit im KZ. Etwa ein Drittel der Frauen, die den Naziterror überlebt haben, erfreute sich trotz allem im Klimakterium bester Gesundheit. Antonovsky untersuchte, was diese gesunden Frauen von den anderen zwei Drittel, die aufgrund des Erlebten krank waren, unterschied und entdeckte vor allem eine andere Haltung zum Leben:
Sie fühlten sich bedeutsam und glaubten an die Sinnhaftigkeit ihres Tuns. Antonovsky nannte diese Fähigkeit Kohärenzsinn, „eine grundlegende Lebenseinstellung, die ausdrückt, in welchem Ausmaß jemand ein durchdringendes, überdauerndes und zugleich dynamisches Gefühl der Zuversicht hat“. Sein Konzept nannte er Salutogenese.
„Die Medizin hat heute primär mit Kranken zu tun und blickt daher darauf, was krankmachend ist“, beschreibt Mediziner und Theologe Prof. Matthias Beck den neuen Ansatz: „Antonovsky dreht dies um und fragt: Was braucht der Mensch, damit er gesund bleibt oder wieder gesund wird? Also nicht von einer Krankheitslehre auszugehen, sondern von einer Gesundheits-Lehre“. Andrea Eder besucht Mediziner/innen, Wissenschafter/innen sowie Patientinnen und Patienten, die diesen Weg der Medizin beschreiten, und fragt nach den Erkenntnissen, die sich durch diese neue Denkweise eröffnen.
„Hauptsach’ gsund“ – Ein Film von Tobias Dörr
„Hauptsach‘ gsund!“ lautet eine bekannte Redensart. Aber stimmt es tatsächlich, dass Gesundheit „Hauptsache“ im Leben ist? Wenn ja, ist man für die eigene Gesundheit selbst verantwortlich? Und gilt im Umkehrschluss: Wer krank ist, ist auch selber schuld? Kann die „Zumutung Krankheit“ im Einzelfall auch als Bewährungsprobe verstanden werden, die reifer machten kann? Tobias Dörrs Film versucht, sich dem hohen und schützenswerten Gut Gesundheit im Gesamtkontext anderer grundlegender Werte und des Lebenssinns zu nähern.
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