Zum Ableben von Hermann Nitsch

Grünen Chefin Helga Krismer würdigt den Aktionisten aus Prinzersdorf: „Nitschs Arbeit hat oft polarisiert. Daran wächst und reift eine liberale, kultivierte Gesellschaft.“

St. Pölten (OTS) – Das Ableben von Hermann Nitsch hinterlässt eine große Lücke in der globalen, aber auch niederösterreichischen Kulturlandschaft. Der Aktionskünstler war der international bekannteste Vertreter des sogenannten „Wiener Aktionismus“, lebte und arbeitete aber seit Jahrzehnten im niederösterreichischen Weinviertel.
Im Kanon der Nachrufe auf den am Montag im 83. Lebensjahr verstorbenen Universalkünstler auch auf diesen regionalen Aspekt hinzuweisen, betont NÖ-Grünen Chefin Helga Krismer, sei ihr im Hinblick auf die Vielfalt des kulturellen und künstlerischen Lebens abseits der großen Metropolen wichtig: „Hermann Nitsch Arbeit hat immer auch mit der Region kommuniziert, sie widergespiegelt.“

So polarisierend Nitschs Arbeit – etwa seine „Mysterienspiele“ – lange wahrgenommen wurde, zeige die Tatsache, dass das Kulturland Niederösterreich und seine Gemeinden Nitsch, aber auch anderen Künstlern, etwa Arnulf Rainer – „schon zu Lebzeiten große Museen, Ausstellungshallen und Festivals widmeten, den Stellenwert, den Kunst, den der gesellschaftliche Diskurs und das offene Miteinander in Niederösterreich genießen.“

Zur Trauer um den Künstler geselle sich daher auch Stolz auf sein Werk und sein Wirken, schließt Helga Krismer. „Schon zu Lebzeiten war Hermann Nitsch ein Symbol dafür, wie wichtig die künstlerische Provokation, die zivilisierte Streitkultur, und die Freiheit der Kunst sind: Sie sind unverzichtbare Bestandteile einer pluralistischen, liberalen und demokratischen Gesellschaft. Ich danke Hermann Nitsch für seine Arbeiten – aber auch für diese Botschaft.“

Tom Rottenberg
Pressesprecher der Grünen NÖ

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