Wirtschaftsbund: Arbeiterkammer verstört durch weltfremde Aussagen zum Arbeitskräftemangel

Wien (OTS) – „Selten habe ich so viele Widersprüche und Verdrehungen lesen müssen, wie in der heutigen Presseaussendung der Arbeiterkammer zum Arbeitskräftemangel“, zeigt sich WB-Generalsekretär Abg.z.Nr. Kurt Egger verwundert. Laut Arbeiterkammer sei der Arbeitskräftemangel in Österreich durch „schwierige Arbeitsbedingungen“ hausgemacht. „Österreich ist weltweit Spitzenreiter bei Arbeitnehmerschutz, Sozialleistungen oder etwa Urlaubstagen. Das Wohl der Arbeitnehmer ist den Unternehmen wichtig. Für die Arbeiterkammer ist es aber mittlerweile eine schlechte Arbeitsbedingung, wenn man bei der Arbeit auch tatsächlich arbeiten muss“, so Egger.

Arbeiter- oder Arbeitslosenkammer?

Obendrein behauptet die Arbeiterkammer in ihrer Aussendung, dass 300.000 Arbeitslose bei rund 270.000 offenen Stellen in Österreich, durch noch mehr Qualifikationen und Ausbildungen zu lösen seien. „Es mangelt in jeder Branche an Arbeitskräften, da geht es schon lange nicht mehr um die top-ausgebildeten Techniker. Die Unternehmen brauchen jede und jeden, der arbeiten will. Gleichzeitig vorzuschlagen, man solle doch das Arbeitslosengeld dauerhaft auf 70% erhöhen, weil Arbeitslose armutsgefährdet seien, ist einfach zynisch. Nur Arbeit und ein eigenständiges Einkommen schützen vor Armut. Deshalb ist es auch wichtig, Arbeitslose schnellstmöglich wieder in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Wenn Arbeitslosigkeit noch lukrativer wird als Arbeit, dann sind daran nicht die Arbeitslosen schuld, sondern das System, welches sie in der Arbeitslosigkeit hält. Angesichts der Tatsache, dass jährlich die Löhne zwischen Gewerkschaft und Arbeitgebern verhandelt werden, unterstellt die AK ihren eigenen Vertretern offensichtlich, schlecht verhandelt zu haben. Langsam stellen wir uns ernsthaft die Frage, ob die Arbeiterkammer stärker die Arbeitenden oder die Arbeitslosen vertritt“, so Egger abschließend.

Wirtschaftsbund Österreich
Valentin Petritsch
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