„Dunkelblum“ – Bruno-Kreisky-Preis für das Politische Buch 2021 an Eva Menasse

Anerkennungspreis an Natascha Strobl für „Radikalisierter Konservatismus“ und an Osama Abu El Hosna für „Wie wir nicht sind – Mein Plädoyer gegen Vorurteile“

Wien (OTS/SK) – Gestern Abend wurde im Bruno-Kreisky-Forum in Wien der Bruno-Kreisky-Preis des Karl-Renner-Instituts für das Politische Buch 2021 an Eva Menasse für ihr Werk „Dunkelblum“ vergeben. SPÖ-Klub- und Parteivorsitzende Dr.in Pamela Rendi-Wagner nannte in ihrer Laudatio das Werk Menasses einen „Vergangenheitsaufarbeitungsthriller“ von „historischer Bedeutung“. Nicht klar benannt, sondern als fiktiver Ort im Burgenland namens Dunkelblum getarnt, steht im Zentrum der Handlung des Buchs das Massaker von Rechnitz, eines der größten NS-Endphaseverbrechen dieses Landes. Menasses Werk führt daher, so Rendi-Wagner, „direkt ins pulsierende Herz der Finsternis der österreichischen Geschichts- und Identitätspolitik nach 1945, ins sinnbildhafte Zentrum des Verdrängens, Verleugnens und Verdunkelns“. Passend zum Thema der gestrigen Veranstaltung, die unter dem Titel „Österreich: Wie wir sind?“ stattfand, resümierte die SPÖ-Klub- und Parteivorsitzende, dass die Frage nach der Österreichischen Identität wahrhaftig – jedenfalls historisch – komplex sei. Erst die Jahre Bruno Kreiskys hätten ein österreichisches Bewusstsein und damit einen Stolz geprägt. ****

Neben dem Preis für das Politische Buch 2021 wurde der Anerkennungspreis erstmals doppelt verliehen: an Politikwissenschaftlerin Natascha Strobl für ihr Werk „Radikalisierter Konservativismus“ und an Abu El Hosna für dessen Publikation „Wie wir nicht sind – Mein Plädoyer gegen Vorurteile“. Letzterer verarbeitet darin seine Fluchterfahrungen und die Ereignisse der Terrornacht von Wien, in der er einem Polizisten das Leben rettete, kurzzeitig aber für den potenziellen Täter gehalten wurde. Neben Rendi-Wagner gratulierten sowohl zu den Werken als auch zur an den Tag gelegten Zivilcourage die zweite Nationalratspräsidentin Doris Bures, die Direktorin des Dr. Karl-Renner-Instituts Maria Maltschnig und SPÖ-Bundesbildungsvorsitzender Gerhard Schmid.

Die Trägerin des Hauptpreises Eva Menasse legte in ihrer Festrede ihre innere Sehnsucht nach Personen in der Politik vom Format Bruno Kreiskys dar. Insbesondere die jüngste Vergangenheit der österreichischen Innenpolitik, gezeichnet von Ibiza und Chat-Protokollen, würde den „moralischen Verfall“ dokumentieren. In Anspielung an den amtierenden Bundespräsidenten, der zwar feststellte, dass Österreich „so“ nicht sei, fragte Menasse „wie wir denn dann sind?“ Für die Autorin liegt eine der treffendsten Antworten in einem Bruno Kreisky-Zitat, der einmal gesagt haben soll:
„Man muss doch nachdenken, wie man dem Land seinen Genierer zurückgibt, den es ja fast nie besessen hat.“ Dass sie nunmehr Preisträgerin des Bruno-Kreisky-Preises ist, erfülle sie mit Stolz. (Schluss) lk/ls

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