Papageno-Medienpreis für suizidpräventive Berichterstattung 2022 geht an ORF-Journalistin Eva Liebentritt

Papageno-Medienpreis des BMSGPK heuer bereits zum vierten Mal verliehen

Der heurige, nach der Premiere 2019 bereits zum vierten Mal verliehene, Papageno-Medienpreis für suizidpräventive Berichterstattung geht an Mag.a Eva Liebentritt für ihren TV-Beitrag _„Wenn alles zu viel wird: Suizidgedanken bei Jugendlichen“_.

_„Journalistinnen und Journalisten beeinflussen durch die Art und Weise einer Reportage über Suizid auch die gesellschaftlichen Informationen und Einstellungen zum Suizid. Der heurigen Preisträgerin Frau Mag.a Eva Liebentritt ist das mit ihrem eindrücklichen TV-Beitrag ganz hervorragend gelungen“_, so Gesundheitsminister Johannes Rauch anlässlich der Preisverleihung, die am 8. September, kurz vor dem jährlichen Welttag der Suizidprävention (10. September) im Presseclub Concordia stattgefunden hat.

Jährlich sterben in Österreich mehr als doppelt so viele Menschen durch Suizid (1.072 im Jahr 2020) wie durch Verkehrsunfälle, das sind täglich mehr als drei Suizid-Tote in Österreich. Suizid ist bei unter 50-Jährigen in Österreich eine der häufigsten Todesursachen, in der Altersgruppe 15-29 Jahre sogar die zweithäufigste. Gleichzeitig ist Suizid eine der wichtigsten vermeidbaren Todesursachen.

Zwtl.: Österreichs Suizidpräventionsprogramm SUPRA als europäisches Best Practice-Beispiel vor internationaler Ausrollung

Seit dem Jahr 2012 wurde eine Reihe von Maßnahmen des nationalen Suizidpräventionsprogramms SUPRA (Suizidprävention Austria) umgesetzt.  Dieses Programm wurde bereits zwei Mal als Best Practice-Beispiel auf europäischer Ebene (2017 und 2018) in Sachen Suizidprävention ausgezeichnet. Die internationale Weiterverbreitung des SUPRA-Konzepts über eine Joint Action der EU findet seit 2021 statt.

Die Auslobung des Papageno-Medienpreises durch das Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (BMSGPK) ist eine der Maßnahmen des österreichischen Suizidpräventionsprogramms (SUPRA). Als Mitveranstalter konnten wieder die Österreichische Gesellschaft für Suizidprävention (ÖGS), die Wiener Werkstätte für Suizidforschung sowie das Kriseninterventionszentrum Wien gewonnen werden.

_„Globale Krisen und Bedrohungen überfordern die Bewältigungsmöglichkeiten der Menschen zunehmend. Gute suizidpräventive Berichterstattung über Hilfsangebote und die Bewältigung von Krisen und Verzweiflung kann Betroffenen wieder Hoffnung geben.“, _so Dr. Thomas Kapitany, ärztlicher Leiter und Geschäftsführer des Kriseninterventionszentrums, für ebendieses und die Österreichische Gesellschaft für Suizidprävention.

_„Creating Hope Through Action – Hoffnung schaffen durch Handeln ist das Motto des diesjährigen Weltsuizidpräventionstages. Wenn sie nur Hoffnung schaffen, die Aktionen können sehr vielfältig sein. Dass eine davon auch verantwortungsvolle mediale Berichterstattung ist, hat der große Suizidologe Erwin Ringel bereits vor 60 Jahren postuliert, auch wenn der empirische Nachweis erst 30 Jahre später erfolgte und es weitere 20 Jahre brauchte, bis dieses Wissen zum Handeln führte.“ erklärt_ em. o. Univ.-Prof. Dr. Gernot Sonneck, Ehrenvorsitzender der Wiener Werkstätte für Suizidforschung.

Zwtl.: Heuer erstmals 4 Shortlist-Kandidatinnen und Kandidaten

Im Rahmen der diesjährigen Verleihung des Papageno-Medienpreises wurde erstmals eine Shortlist von vier hervorragenden Beiträgen erstellt. Aus diesen Paradebeispielen für gelungene Berichterstattung über Suizid – Caroline Bartos (KURIER): “Die dunklen Zeiten sind vorbei” (print) bzw. “Eine Jugendliche erzählt: Mein Weg aus der Depression” (online), Eva Liebentritt (ORF): „Wenn alles zu viel wird: Suizidgedanken bei Jugendlichen“, Verena Randolf (DATUM): „Ein Jahr ohne Elena“ und Stefan Veigl (Salzburger Nachrichten) mit einer Schwerpunktseite zum Thema Suizid – ging der Papageno-Medienpreis 2022 letztlich in einer knappen Entscheidung an Mag. Eva Liebentritt.

Mag.a Eva Liebentritt, diesjährige Preisträgerin für ihren TV-Beitrag _„Wenn alles zu viel wird: Suizidgedanken bei Jugendlichen“_, ausgestrahlt am 15. Oktober 2021 in der Sendung Fanny’s Friday auf ORF 1, betont in ihrer Dankesrede: „_Suizidberichterstattung ist wohl eine der größten Herausforderungen für Journalist:innen und eine Gratwanderung. Vor allem als junge Journalistin bin ich mit großem Respekt und ja, auch anfänglichen Zweifel, an das Thema herangetreten. Je mehr ich mich aber damit auseinandergesetzt habe, desto mehr kam die Überzeugung Suizid/Suizidgedanken und den Umgang damit, nicht tabuisieren zu wollen und dem Thema Raum zu geben. Der Papageno-Medienpreis zeigt genau diese Verantwortung auf, die wir Journalist:innen dahingehend haben. Und er zeigt auch, dass es möglich und sogar wichtig ist, sich mit Empathie mit dem Thema Suizid medial auseinanderzusetzen.“_

_„Ich danke allen Journalistinnen und Journalisten, die sich die Inhalte des Leitfadens zur Berichterstattung über Suizid zu Herzen nehmen und somit mit dem nötigen Rüstzeug ausgestattet sind, um in präventiver Art und Weise berichten zu können“_, so Gesundheitsminister Johannes Rauch bei der Preisverleihung.

Der Preis wird jährlich anlässlich des Welttages der Suizidprävention (10. September) vergeben und ist mit 5.000 Euro dotiert.

* LINK ZU FOTOS: https://flic.kr/s/aHBqjA6s6P
* LINK ZUM SIEGESBEITRAG: https://www.youtube.com/watch?v=Y6PayfHmcnU&t=109s 
* LINK ZU DEN MEDIENEMPFEHLUNGEN: https://www.suizidpraevention.at/pdf/leitfaden.pdf

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