„ORF III Kulturdienstag“: Premiere für „Erbe Österreich“-Film „Habsburgs Privilegien“

Außerdem: Neue Folge „erLesen“

Wien (OTS) – Der „ORF III Kulturdienstag“ präsentiert am 11. Oktober 2022 die „Erbe Österreich“-Neuproduktion „Habsburgs Privilegien“, anschließend folgen die beiden Dokus „Abrechnung mit einer Dynastie:
Die Habsburger nach 1918“ und „Wiener Milieus – Die Arbeiterschicht zur Kaiserzeit“. Den Abend beschließt eine neue Ausgabe „erLesen“ mit Michael Maertens, Robert Menasse und Maria Happel.

Im Hauptabend dreht sich ab 20.15 Uhr alles um „Habsburgs Privilegien“. Heutzutage ist es selbstverständlich, dass sich auch gekrönte Häupter dem Recht ihres Landes unterwerfen. Doch noch bis weit ins 19. Jahrhundert hinein stellte sich das Haus Habsburg über das Gesetz. Trotz der vielen Verfehlungen der Herrscherfamilie stand kein einziger Habsburger je vor Gericht. In der neuen „Erbe Österreich“-Produktion werden exemplarisch einige Straftaten der Habsburger vergleichbaren Verfehlungen gesellschaftlich niedriger gestellter Menschen gegenübergestellt – und damit die damalige Doppelmoral aufgezeigt.

Anschließend folgt eine „Abrechnung mit einer Dynastie: Die Habsburger nach 1918“ (21.05 Uhr). Die gerade erst geborene Republik Deutsch-Österreich tat alles, um sich von der Herrscherfamilie abzugrenzen und sie von der künftigen Macht fernzuhalten. Das Habsburgergesetz führte 1962 zur sogenannten „Habsburgkrise“, als sich die Regierung über die geplante Einreise Otto von Habsburgs nach Österreich nicht einig wurde. Die Frage, wie real das „Habsburger-Gespenst“ damals wirklich noch gewesen ist, bleibt bis heute nicht eindeutig zu beantworten.

Die letzte „Erbe Österreich“-Produktion widmet sich den „Wiener Milieus – Die Arbeiterschicht zur Kaiserzeit“ (21.55 Uhr). Der Arbeiterschicht anzugehören, das bedeutete in der ausgehenden Donaumonarchie ein Leben am oder unter dem Existenzminimum. Viele Menschen lebten in den Kanälen und ernährten sich von dem, was Wienfluss und Donau anschwemmten. Vor den Toren Wiens lebte das Proletariat in Slum-artigen Hütten. Erst das „Rote Wien“ nahm sich dieser verarmten Massen an und gab ihnen eine politische Stimme.

Wird Burgtheater-Mime Michael Maertens tatsächlich den neuen „Jedermann“ spielen? Die Gerüchteküche brodelt und Moderator Heinz Sichrovsky versucht in einer neuen Folge der ORF-III-Literatursendung „erLesen“ (22.45 Uhr) sein Bestes, um hier Neues zu erfahren. Robert Menasse, der aktuell auf der Longlist für den Österreichischen Buchpreis 2022 steht, ist mit seinem neuen Buch „Die Erweiterung“ zu Gast. Zwei „Blutsbrüder“, verbunden durch einen Schwur, den sie im polnischen Untergrundkampf gegen das kommunistische Regime geleistet haben, gehen nach dessen Zusammenbruch getrennte Wege. Maria Happel ist im neuen Doris-Dörrie-Film „Freibad“ zu sehen, wo das Aufeinanderprallen unterschiedlicher Kulturen auf der Liegewiese ausgetragen wird. Hier treffen Burkini und Bikini aufeinander und Happel ist mittendrin als Kopftuch tragende Frau. Allerdings verhüllt sie ihre Haare nicht aus religiösen Gründen, sondern aus modischen – sie trägt Hermès am Kopf.

http://presse.ORF.at

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
© Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender