
Technology for Future: Diskussion über zukunftsweisende Technologien im Parlament
Dritter Nationalratspräsident Norbert Hofer lud zu Vortragsabend
Zukunftsträchtige Technologien und ihre Potentiale für die Bewältigung zukünftiger Aufgaben standen im Zentrum der gestrigen Abendveranstaltung im Parlament im Palais Epstein. Dritter Nationalratspräsident Norbert Hofer empfing dazu Expert:innen aus den unterschiedlichsten Bereichen. Sie stellten dem Publikum ihre Lösungsansätze für gegenwärtige Herausforderungen vor und präsentierten eine Auswahl innovativer Technologien, die für Industrie und Wirtschaft besonders vielversprechend sind.
Auf Hofers Eröffnungsworte folgten die Keynotes der Expert:innen. So sprach Josef Obergantschnig, Gründer von Obergantschnig Financial Strategies, über neue Technologien im Finanzsektor und Rechtsanwalt Andreas Pfeil von Stadler Völkel Rechtsanwälte über die rechtlichen Aspekte der Blockchain-Technologie und Kryptowährungen. Gründerin und Geschäftsführerin der Jobtwins Avatar GmbH Katharina Miller referierte über technologische Lösungsansätze für die Zukunft des Arbeitsmarktes und Hedgesfondsmanager Florian Wagner, CEO von Emerald Horizon AG, ging auf die Anwendungsmöglichkeiten von Thorium-Energie ein. Im Anschluss hatte das Publikum Gelegenheit, sich mit den Vortragenden auszutauschen.
HOFER: ÖSTERREICH MUSS ZUKUNFTSFITTER WERDEN
Er habe den Eindruck, dass die tagespolitischen Reibereien oftmals die Auseinandersetzung mit wesentlichen zukunftsweisenden Inhalten überlagern, erklärte Dritter Nationalratspräsident Norbert Hofer in seinen Eröffnungsworten. Die Lösungen für gegenwärtige und auch künftige Herausforderungen würden seiner Überzeugung nach vor allem in Forschung und Technik liegen. Er erinnerte daran, dass vor rund 50 Jahren mit Eugene Cernan der letzte Mensch die Mondoberfläche verlassen habe, die seither nie wieder betreten worden sei. In der heutigen Situation würden sich hingegen viele etwa damit befassen, wie ein Ofen aus Teelichtern hergestellt werden könne. Mit dieser Kontrastierung illustrierte Hofer die Notwendigkeit, wieder zukunftsfitter zu werden, indem in Forschung und Entwicklung „große Schritte nach vorne“ gemacht werden. Österreich müsse sich auf diesem Gebiet „nicht verstecken“, so Hofer.
NACHHALTIGKEIT IN DER FINANZWELT UND RECHTLICHE ASPEKTE DER BLOCKCHAIN-TECHNOLOGIE
Josef Obergantschnig begann seine Ausführungen mit einem Abriss der Wirtschaftsgeschichte der letzten 25 Jahre. Neben dem Aufkommen der Internet-Bubble und anderen Phänomenen aus der Finanzwelt sprach er vom Bedeutungszuwachs der Nachhaltigkeitsthematik, die 2011 erstmals beim Weltwirtschaftsforum in Davos angesprochen worden sei. Der aus der Forstwirtschaft stammende Begriff der Nachhaltigkeit habe laut Obergantschnig auch eine ökonomische Komponente. Auch Geschäftsmodelle müssten langfristig funktionieren und dürften nicht nur auf den schnellen ökonomischen Erfolg abzielen. Zur Nachhaltigkeit im ökologischen Sinne ging er auf die Problematik des Ressourcenverbrauchs insbesondere der westlichen Welt ein. So würde es beispielsweise fünf Erden brauchen, wenn die gesamte Weltbevölkerung wie jene der USA leben würde. Im Zusammenhang mit der Taxonomie der EU bezüglich grüner Energie attestierte Obergantschnig „Konzeptionierungsfehler“. Lediglich 3-5% der EU-weiten Wirtschaftstätigkeiten seien laut ihm taxonomiekonform, wobei der technologische Fortschritt Abhilfe schaffen könne.
Zum Thema Blockchain-Technologie und den darauf basierenden Kryptowährungen referierte Andreas Pfeil. Er gab dem Publikum einen Einblick sowohl in die dahinterliegenden technischen Mechanismen als auch die rechtlichen Aspekte der Technologie. Im Austausch mit dem Publikum konstatierte er in vielen Bereichen noch rechtlichen Regelungsbedarf.
VOM JOBSHARING ZUR THORIUM-ENERGIE
Der Begriff Teilzeit sei in den deutschsprachigen Ländern eher negativ konnotiert, wie Katharina Miller bemängelte. Bisher habe es sich dabei überwiegend um ein weibliches Thema gehandelt, doch mittlerweile würden immer mehr junge Menschen – laut Miller fast 700.000 in Österreich – ihre Arbeitszeiten reduzieren wollen. Da in den nächsten Jahren große Pensionierungswellen folgten, würden viele Betriebe händeringend nach Personal suchen. Diese müssten sich laut Miller nun überlegen, wie sie qualifizierte Mitarbeiter:innen anziehen und halten können. Die Work-Life-Balance spiele dabei eine zentrale Rolle, doch viele Unternehmer:innen schreckten vor alternativen Arbeitszeitmodellen zurück. Millers Lösungsansatz ist das Jobsharing, wofür sie eine Plattform mit einem eigens entwickelten Algorithmus gegründet hat. Dabei teilten sich zwei Personen die Verantwortung für eine Stelle, wobei diese mittels Algorithmus nach Persönlichkeitsmerkmalen, Arbeitserfahrung und Kommunikationsverhalten abgeglichen würden. Nach Miller könne man so sowohl den Bedürfnissen der Mitarbeiter:innen als auch den Erfordernissen einer globalisierten Wirtschaft gerecht werden.
Einen Lösungsansatz für die gegenwärtige Energiekrise lieferte Florian Wagner. Er gab einen Überblick über die verschiedenen vorhandenen Energieformen sowie deren Vor- und Nachteile. Dabei stieß er auf die „technologische Lücke“. Er habe es sich zur Aufgabe gemacht eine Energiequelle zu finden, die sowohl ökologisch sauber, risikoarm und verlässlich als auch ökonomisch effizient und effektiv ist. Diese fand er im chemischen Element Thorium, für das er zur Energiegewinnung in Zusammenarbeit mit Partnern aus der Industrie Kraftwerke entwickelt habe. Thorium zeichne sich durch seine geringe Strahlung, hohe Verfügbarkeit und einfache Transportierbarkeit aus, wie Wagner ausführte. Österreich könne mit seiner Hilfe für lange Zeit energieautark werden und auch anderen Ländern helfen, aus riskanteren, umweltschädlicheren und unverlässlicheren Energiequellen auszusteigen. (Schluss) wit
HINWEIS: Fotos von dieser Veranstaltung finden Sie auf der Website des Parlaments.
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