
Grüne Wien/Pühringer, Spielmann: Energiebonus lässt Familien und Kinder alleine
Die Grünen Wien erneuern ihre Kritik an der Ausgestaltung des Energiebonus, der ab Dezember an alle Wiener:innen unter einer bestimmten Einkommensgrenze per Ansuchen ausgezahlt wird. “Grundsätzlich begrüßen wir den Schritt der Stadt Wien, den Haushalten unter die Arme zu greifen. Dennoch wurde wieder einmal auf die Kinder vergessen, obwohl sie 23 Prozent der Armuts- und Ausgrenzungsgefährdeten ausmachen”, so die Parteivorsitzende der Grünen Wien, Judith Pühringer. Nach Ansicht von Rot-Pink verbrauchen offenbar nur Erwachsene Energie und sind auch nur Erwachsene von Energiearmut betroffen: Bisher hat keine der ausgezahlten Energieunterstützungsmaßnahmen Kinder berücksichtigt, mit Ausnahme der Auszahlungen an Alleinerziehende per Antrag. “Ein Haushalt mit 2 Erwachsenen bekommt genauso viel wie ein Haushalt mit 2 Erwachsenen und 3 Kindern. Das ist sozial nicht gerecht und lässt Kinder außer Acht, genauso wie kinderreiche Familien, die viel häufiger armutsgefährdet sind”, so Pühringer
„Das sozialdemokratische Wien lässt wieder Kinder außen vor und vergisst bei der Bekämpfung der Teuerung auf Kinder“, so Viktoria Spielmann, Sozialsprecherin der Grünen Wien. Die Grünen Wien fordern, dass sich die Bemessungsgrundlage für den Energiebonus an der Haushaltsgröße orientiert. „Das würde neben Mehrkindfamilien auch Alleinerzieherinnen deutlich stärker unterstützen“, so Spielmann, „denn beide Haushalte weisen eine signifikant höhere Armutsgefährdung auf“.
Die Einkommensgrenze beim Energiebonus beträgt 40.000 Euro für Ein-Personen-Haushalte und 100.000 Euro für Mehr-Personen-Haushalte. Auch steigt die Höchstgrenze nicht mit der Anzahl der haushaltszugehörigen Personen. Das heißt, sie ist für 2-Personen-Haushalte genauso hoch wie für 5 oder mehr Personen im Haushalt. Das betrifft vor allem Studierende, die aus Einkommensgründen in WGs leben. “Während also der Sohn reicher Eltern in seiner eigenen Wohnung den Energiebonus bekommt, bleiben die Student:innen, die sich aufgrund fehlenden Einkommens keine eigene Wohnung leisten können, außen vor”, kritisieren Pühringer und Spielmann.
Die Grünen Wien fordern außerdem, dass der Energiebonus 2022 analog zur Energiekostenpauschale für vulnerable Gruppen antragslos ausbezahlt wird. „Von der Mindestsicherung wissen wir, dass die Non Take Up Rate 30 Prozent beträgt. Es ist damit zu rechnen, dass sie bei einer Einmalzahlung höher ausfallen wird“, so Spielmann. Wird der Energiebonus 2022 an Personen und nicht Haushalte ausbezahlt, könnten 262.000 Personen, die Mindestsicherung, Arbeitslosengeld, Mindestpension oder Wohnbeihilfe beziehen, antragslos erreicht werden.
Wer schnell hilft, hilft doppelt! Anstatt den Energiebonus 2022 Ende des Jahres auszuzahlen, hätte die Auszahlung so schnell wie möglich stattfinden sollen. „Viele Menschen befinden sich bereits seit Monaten in einer finanziellen Notlage und hätten die Unterstützung schon viel früher gebraucht, um weitere Verschuldungen zu vermeiden. Frühere Hilfe hätte die Armutsspirale für viele vulnerable Gruppen besser unterbrechen können“, so Pühringer und Spielmann.
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