Wirtschaftsbund: Arbeiterkammer hat einen neuen Endgegner: Arbeit

Egger: Generelle 32-Stunden-Woche bringt Österreich mehr als 200.000 offene Stellen zusätzlich und einen Verlust von 20 Mrd. Euro Wertschöpfung.

„Wir haben aktuell einen Arbeitskräftemangel, der schon jetzt unseren Wirtschaftsstandort und unseren Sozialstaat bedroht. Heimische Unternehmen, die öffentliche Hand und der Gesundheitsbereich suchen händeringend nach Personal. Es ist skurril, wenn in dieser Zeit der Arbeiterkammer nichts Besseres einfällt, als eine generelle Arbeitszeitverkürzung zu fordern. Anscheinend hat die Arbeiterkammer ihren letzten Endgegner gefunden: Die Arbeit als solches“, so WB-Generalsekretär Abg.z. Nr. Kurt Egger.

Schon jetzt fehlen 215.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, wie der Stellenmonitor des Wirtschaftsbundes für März ausweist. In den nächsten Jahren geht die geburtenstarke Generationen der Babyboomer in Pension und weniger geburtenstarke Jahrgänge können die offenen Stellen nicht nachbesetzen. „Auch Frau Anderl hat sich dem Taschenspielertrick mit der erhöhten Produktivität bedient. Doch ein Polizist, ein Busfahrer oder eine Kindergartenpädagogin können nicht ihre Leistung in weniger Arbeitszeit pressen. Da werden vereinzelte positive Beispiele zur Norm erhoben“, so Egger weiter.

MEHRBELASTUNGEN FÜR MITARBEITER WERDEN EINFACH IGNORIERT

Eine generelle Arbeitszeitverkürzung bedeutet, dass die gleiche Menge an Arbeit in weniger Zeit geschafft werden muss. Wo heute vier Mitarbeiter Vollzeit zu 40 Stunden die Woche arbeiten, braucht es in Zukunft fünf Mitarbeiter zu 32 Stunden die Woche. Österreichweit bedeutet das mehr als 200.000 zusätzliche Arbeitskräfte, nur um die gleiche Leistung zu erbringen. Mit den heute schon fehlenden Arbeitskräften bräuchte Österreich mit einem Schlag mehr als 400.000 Arbeitskräfte. Durch die nicht geleistete Arbeit würde Österreich eine Wertschöpfung von rund 20 Mrd. Euro entgehen und damit Steuern und Sozialversicherungsabgaben in der Höhe von rund 9 Mrd. Euro. „Schon jetzt müssen fehlende Arbeitskräfte durch Überstunden der Mitarbeiter kompensiert werden, denn die Arbeit wird nicht weniger. Produktivere Mitarbeiter anpreisen, wird in den meisten Arbeitsfeldern die massive Lücke an Arbeitnehmer nicht mindern, sondern die vorhandenen Mitarbeiter werden nur gestresster“, so Egger abschließend. 

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