
ADA-Geschäftsbericht 2022: Entwicklungszusammenarbeit in Zeiten multipler Krisen
COVID, KLIMA UND KONFLIKTE – DAS WAREN DIE HERAUSFORDERUNGEN, DIE DIE ARBEIT DER AUSTRIAN DEVELOPMENT AGENCY (ADA) IM VERGANGENEN JAHR GEPRÄGT HABEN. HEUTE VERÖFFENTLICHT DIE AGENTUR DER ÖSTERREICHISCHEN ENTWICKLUNGSZUSAMMENARBEIT IHREN GESCHÄFTSBERICHT. DIE PUBLIKATION MACHT DEUTLICH, WELCHE MAMMUTAUFGABEN ÖSTERREICHS WICHTIGSTES KOMPETENZZENTRUM FÜR ENTWICKLUNGSZUSAMMENARBEIT UND HUMANITÄRE HILFE 2022 GEMEINSAM MIT SEINEN PARTNERN ZU BEWÄLTIGEN HATTE. DER BERICHT ZEIGT ABER GENAUSO, WAS MIT GEEINTEM UND ENTSCHLOSSENEM EINSATZ MÖGLICH IST.
Armut bekämpfen, Frieden fördern und die Umwelt schützen – das sind die Ziele der Austrian Development Agency. 2022 ermöglichte die Agentur der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit 558 Projekte und Programme mit einem Gesamtvolumen von insgesamt 723 Millionen Euro in Afrika, Asien, Südost- und Osteuropa. Die Themen reichen von verbesserter Trinkwasserversorgung über duale Ausbildung bis hin zur Förderung erneuerbarer Energien und energieeffizienter Lösungen. Alle Initiativen tragen dazu bei, nachhaltig bessere Lebensbedingungen für Menschen im Globalen Süden zu schaffen.
Aber auch beim Auslandskatastrophenfonds des Außenministeriums, den die österreichische Bundesregierung bei humanitären Krisen und nach Katastrophen für Hilfsmaßnahmen zur Verfügung stellen kann, war die ADA im vergangenen Jahr besonders gefordert: Da der humanitäre Bedarf in der Ukraine rasch die finanziellen Möglichkeiten des Auslandskatastrophenfonds überstieg, beschloss Österreich eine Erhöhung der Mittel für diesen Fonds um insgesamt 50 Millionen auf fast 109 Millionen Euro. Die ADA wickelte einen Großteil dieser Gelder ab.
LEID LINDERN, LEBEN RETTEN, PERSPEKTIVEN SCHAFFEN
„Die Anzahl der Menschen, die unter Hunger und Armut sowie den Auswirkungen des Klimawandels oder den katastrophalen Folgen militärischer Auseinandersetzungen leiden, ist aktuell so groß, dass sie kaum greifbar ist. Dahinter stehen die unzähligen Schicksale von Millionen Familien, Kindern, Frauen und Männern. Als ADA-Geschäftsführer ist es mein vordringlichstes Anliegen, ihre Lebensbedingungen zu verbessern“, sagt Dr. Friedrich Stift, der die Agentur der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit seit Juni 2021 leitet.
„In der Entwicklungszusammenarbeit muss es uns gelingen, diesen Bedrohungen gezielt und vereint entgegenzutreten. Weder der Klimawandel noch Pandemien machen vor Grenzen halt. Wir sitzen alle im selben Boot“, so Stift.
Und er ergänzt: „Jede Maßnahme ist wichtig, um Leid zu lindern, Leben zu retten und Perspektiven zu eröffnen. Mein großer Dank gilt dem österreichischen Außenministerium, das uns die budgetären Mittel bereitstellt, allen Mitarbeiter*innen der ADA und unseren Partnern, deren unermüdlicher Einsatz unter oft schwierigen Bedingungen den Erfolg unserer Arbeit erst möglich macht.“
BUDGET AUF BREITER BASIS
Die ADA erhält den Großteil ihres Budgets vom Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten (BMEIA). 334 Mitarbeiter*innen an 24 Auslandsbüros in 12 Ländern kümmern sich um die Verwaltung der Finanzmittel und um das Monitoring der Projekte und Programme. Weitere Mittel kommen vom Fonds des European Recovery Program (ERP) sowie von anderen österreichischen Ressorts. Auch zivilgesellschaftliche Organisationen oder öffentliche Einrichtungen bringen Eigenmittel ein. Zusätzlich vertrauen Geber wie etwa die Europäische Union (EU) der Austrian Development Agency Mittel an. So hat die ADA seit 2009 circa 105 Millionen Euro an EU-Geldern umgesetzt.
2022: DAS JAHR DER TRAURIGEN REKORDE
Mit der höchsten Zahl gewalttätiger Konflikte seit dem zweiten Weltkrieg und mehr als 100 Millionen Vertriebenen verzeichnete das vergangene Jahr zwei traurige Rekorde. Der russische Angriff auf die Ukraine zog massive Auswirkungen für die internationale Ernährungssicherheit nach sich. Weltweit waren 2022 über 923 Millionen Menschen – das ist mehr als jede und jeder Zehnte – von schwerer Ernährungsunsicherheit betroffen.
Zusätzlich trafen die sozialen und wirtschaftlichen Folgen der Coronapandemie die Menschen insbesondere in den Ländern des Globalen Südens massiv. Hunderte Millionen Arbeitsplätze gingen verloren, bereits bestehende Ungleichheiten wurden weiter verschärft, Bemühungen für Geschlechtergleichstellung um Jahre zurückgeworfen.
Für die Umsetzung der 17 Globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung, der Sustainable Development Goals (SDGs), bedeuten diese multiplen Krisen einen herben Rückschlag. Prognosen der Weltbank zufolge werden 2030 immer noch 7 Prozent der Weltbevölkerung – an die 600 Millionen Menschen – in extremer Armut leben.
Der Auftrag an die Austrian Development Agency ist damit dringender denn je.
Hier geht es zur online-Version des ADA-Geschäftsberichts 2022.
Austrian Development Agency
Austrian Development Agency (ADA), die Agentur der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit
Mag. Katharina Schreiber
Öffentlichkeitsarbeit
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