Petition gestartet: Leistbare Periodenprodukte für Alle

Gemeinsam mit erdbeerwoche GmbH und der Bundesjugendvertretung (BJV) hat Plan International Forderungen an die Bundesregierung.

Im Laufe ihres Lebens geben Menstruierende hochgerechnet tausende Euro für Menstruationsartikel wie Binden, Slipeinlagen oder Tampons aus. Dabei können sich viele den Kauf dieser Artikel nur sehr schwer leisten. Daher fordert Plan International gemeinsam mit erbeerwoche GmbH und der Bundesjugendvertretung (BJV) von der österreichischen Bundesregierung: LEISTBARE PERIODENPRODUKTE FÜR ALLE! Sie sollen in ganz Österreich zum Standard werden! 

„Periodenarmut hat weltweit viele Gesichter. In Österreich scheitert es nicht wie in Ländern des globalen Südens an der prinzipiellen Verfügbarkeit der Periodenprodukte, sondern schlichtweg an den Kosten dafür. Der Zugang zu leistbaren Periodenprodukten sollte in Österreich zum Standard gehören”, so Kristina Kienlein von Plan International.

Laut einer repräsentativen Umfrage der Organisation Plan International, bei der 1.000 Personen zwischen 14 und 45 Jahren teilgenommen haben, sind für jede dritte menstruierende Person Periodenprodukte eine finanzielle Belastung. Jede Zweite würde sich besser mit Menstruationsartikel versorgen, wären diese günstiger. In der jüngsten Gruppe (14 bis 24 Jahre) sagten dies sogar 68 Prozent. Für Menstruierende bedeutet der natürliche Vorgang der Menstruation daher eine zusätzliche finanzielle Mehrbelastung, die es schon lange nicht mehr geben sollte.

Rika Mader: „Wir von der erdbeerwoche bekommen fast wöchentlich Anfragen von Schüler:innen, die sich kostenlose Periodenprodukte wünschen. Es ist an der Zeit, dass sie diese notwendigen Artikel jederzeit zur Verfügung haben und wir gemeinsam einen Schritt Richtung Gleichstellung machen.“

Klopapier und Seife werden an öffentlichen Toiletten gratis zur Verfügung gestellt, Menstruationsartikel aber nicht. Es ist an der Zeit, dass Schulen und öffentliche Gebäude mit Periodenprodukten ausgestattet werden und die Politik Maßnahmen setzt, damit sich jede:r Menstruationsartikel leisten kann. Das sorgt nicht nur für Chancengleichheit, sondern auch für mehr Gleichberechtigung. Der Kauf von Periodenprodukten darf Menstruierende finanziell nicht einschränken – weder in der Schule, in der Arbeit noch in der Freizeit.

Aysenur Sümer, Sprecherin des BJV Frauenkomitees: “Frauen sind generell finanziell benachteiligt. Wir wollen nicht, dass die Menstruation dazu führt, dass sich Personen zwischen Freizeitangeboten und Periodenprodukten entscheiden müssen. Deshalb müssen Periodenprodukte endlich in öffentlichen Einrichtungen und Schulen gratis verfügbar sein.”

In Österreich wurde zwar die Mehrwertsteuer auf Menstruationsartikel, auch Periodensteuer oder „Tampon Tax“ genannt, im Jahr 2021 von 20 auf zehn Prozent halbiert, doch das war nur ein erster Schritt, um die finanzielle Mehrbelastung von Menstruierenden abzufedern.

Gerade jetzt, in Zeiten der Teuerung, braucht es weitere Maßnahmen, die entlasten. Der Kauf von Periodenprodukten wird mehr denn je für viele zum Problem. Es braucht rasche Maßnahmen, die Menstruationsartikel für alle leistbar machen.

Deshalb wenden sich Rika Mader (erdbeerwoche GmbH), Aysenur Sümer (BJV) und Kristina Kienlein (Plan International) mit konkreten Forderungen an Frau Bundesministerin Raab und Herrn Bundesminister Rauch:  

1. BEREITSTELLUNG VON KOSTENLOSEN PERIODENPRODUKTEN AM ARBEITS- UND AUSBILDUNGSPLATZ (analog zu z.B. WC-Papier) und in allen öffentlichen Toiletten (Universitäten, Schulen, Museen etc.)

2. ERLEICHTERTE ZUGÄNGLICHKEIT ZU MENSTRUATIONSARTIKELN für sozial benachteiligte und armutsgefährdete Gruppen 

3. PERIODENFREUNDLICHE SANITÄRANLAGEN IN SCHULEN, UNIVERSITÄTEN UND ÖFFENTLICHEN GEBÄUDEN (Angemessene Ausstattung wie beispielsweise Mülleimer, Handwaschbecken, etc.)
Plan International Umfrage: https://www.plan-international.at/menstruation

Plan International, Kristina Kienlein, kristina.kienlein@plan-international.at

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