Volkshilfe-Umfrage: Viel Zukunftsangst und große Sorge um Leistbarkeit des Wohnens

Kein Zukunftsversprechen an die junge Generation mehr

Die Volkshilfe entwickelt ihre sozialpolitischen Konzepte und Forderungen auf der Basis interner und externer Forschungsergebnisse, aus den Erfahrungen der täglichen Arbeit mit Betroffenen und aus ihrem Sozialbarometer. Dabei werden regelmäßig repräsentative, österreichweite Befragungen durchgeführt, um genaue Informationen über die soziale Lage der Bevölkerung zu erhalten. Für den Präsidenten der Volkshilfe Österreich Ewald Sacher „enthält der aktuelle Sozialbarometer einige brisante Ergebnisse. Der hohe Anteil der Menschen mit Zukunftsängsten, die Sorge um die Leistbarkeit des Wohnens, aber auch das Gefühl, von der Regierung bei der Teuerung allein gelassen zu werden, zeigen eine große sozialpolitische Herausforderung. Unserer Gesellschaft kommt das Zukunftsversprechen an die jungen Leute abhanden, stattdessen regiert die Angst, nicht mehr über die Runden zu kommen.“       

KNAPP DIE HÄLFTE DER MENSCHEN HAT ZUKUNFTSANGST 

In der aktuellen Befragung kommt eine weite Verbreitung von Zukunftsangst zum Ausdruck. Beinahe die Hälfte der Befragten, besonders Frauen (46,5%) gibt an, dass sie Angst in Bezug auf die Zukunft haben. Die Zukunftsangst steigt mit zunehmendem Alter (bis 29 Jahre 34,7%; 30-59 Jahre 42,1%; ab 60 Jahre 58,1%).  

GROSSE SORGEN UM LEISTBARKEIT DES WOHNENs

Die Sorge, sich das Wohnen nicht mehr leisten zu können, äußern ebenfalls verstärkt Frauen (44,3%; Männer 35,6%) sowie Menschen mit niedrigeren Bildungsabschlüssen (Pflichtschulabschluss 43,8%; Lehre/BMS 43,7%; Matura/Hochschule 31,7%) und sie steigt, je geringer das Einkommen ist (bis €1.500 68,8%; €1.501-€2.500 50,3%; €2.501-€3.500 47,6%; ab €3.501 34%). In der EINKOMMENSGRUPPE BIS €1.500 haben bereits MEHR ALS ZWEI DRITTEL der Befragten Sorgen, sich das Wohnen nicht mehr leisten zu können. Die negativen Folgen der Teuerung spüren sozial benachteiligte Gruppen am stärksten.  Für den Direktor der Volkshilfe Österreich Erich Fenninger „zeigt die repräsentative Umfrage deutlich, welche Sorgen das lange Nicht-handeln der Regierung im Mietbereich ausgelöst hat. Erst 2024 wird die Begrenzung von Mieterhöhungen auf maximal 5% greifen. Da sind aber immer noch sehr deutliche Erhöhungen möglich, die auf einem jetzt schon sehr hohen Mietpreis aufsetzen.“

DAHER FORDERT DIE VOLKSHILFE

* EINE WIRKSAME PREISREGULIERUNG FÜR DEN GESAMTEN PRIVATEN MIETSEKTOR

* ERHÖHUNG DER ÖFFENTLICHE WOHNBAUFÖRDERUNG DURCH SCHRITTWEISE ANHEBUNG VON DERZEIT 0,4% DES BIP AUF 1% DES BIP 

Volkshilfe Österreich
Erwin Berger, MAS
Leiter Kommunikation Volkshilfe Österreich
+43 676 83 402 215
erwin.berger@volkshilfe.at

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