Lebensgrundlage Wasser – Veranstaltung zum Weltwassertag 2024

Zum Weltwassertag rückten die Bezirksvorstehung Rudolfsheim-Fünfhaus, Wiener Wasser und das Ökosoziale Forum Wien gemeinsam das Thema Wasser ins Zentrum der Aufmerksamkeit

Beim UMWELTTAG RUDOLFSHEIM-FÜNFHAUS in der historischen “Alten Schieberkammer” drehte sich am 21. März 2024 alles um den vielleicht unscheinbarsten Baustein nachhaltiger Entwicklung: Wasser. Für das Ökosoziale Forum Wien war die Kooperationsveranstaltung ein wichtiges Highlight im Rahmen des Jubiläumsjahres „25 JAHRE ÖKOSOZIALES FORUM WIEN“.

Was in Wien alltäglich und völlig selbstverständlich ist, bereitet vielen Regionen der Erde im Kontext der Klimakrise zunehmend Schwierigkeiten: die Versorgung mit Trink- und Gebrauchswasser. Die Stadt Wien ist hier glücklicherweise ausgezeichnet aufgestellt – und sichert ihre Wasserversorgung für die Zukunft ab.

_“Wiens Wasser ist ein kostbarer Schatz. Daher investieren wir laufend in modernste Infrastruktur. So sorgen wir dafür, dass die Wasserversorgung bestmöglich auf die Herausforderungen des Klimawandels und das Wachstum der Stadt vorbereitet ist. Unser Ziel ist, dass noch viele Generationen nach uns mit bestem Wiener Hochquellwasser versorgt werden.”,_ so KLIMASTADTRAT JÜRGEN CZERNOHORSZKY.

_“Der Meiselmarkt ist ein wichtiges Zentrum unseres Bezirks und spielte lange eine zentrale Rolle in der Versorgung Wiens mit Trinkwasser. Ich freue mich, dass wir dieses wichtige Thema beim Umwelttag 2024 an diesem historischen Ort in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit rücken. Es ist essentiell, das Bewusstsein für einen nachhaltigen und sorgsamen Umgang mit Wasser zu stärken, um diese wertvolle Ressource langfristig zu erhalten und zu schützen.”, _so BEZIRKSVORSTEHER DIETMAR BAURECHT.

_”Die Wiener Wasserversorgung ist ein technisches Meisterwerk – eine einzigartige Leistung der Ingenieurskunst. Die Stadt hat hier im 19. Jahrhundert im wahrsten Sinne des Wortes für Generationen `vorgebaut´.“,_ erklärt HANS SAILER, PRÄSIDENT DES ÖKOSOZIALEN FORUMS WIEN und ehemaliger Betriebsleiter der Wiener Wasserwerke. Die beiden Hochquellleitungen bringen seit über 150 Jahren klarstes Quellwasser frisch und kühl direkt in die Wiener Haushalte. Das besonders Raffinierte daran: „Um das Wasser von den klaren Quellen des Rax-Schneeberg-Gebietes und der Wildalpen nach Wien zu transportieren, muss keine Energie aufgewendet werden.“, weiß Sailer. _„Durch die Schwerkraft fließt das Wasser ganz von selbst und erzeugt dabei in Kleinwasserkraftwerken sogar Strom – rund 65 Millionen Kilowattstunden, in etwa der Energiebedarf Wiener Neustadts. Damit können die Hochquellleitungen auch als ein einzigartiges Energiespar- und Klimaschutzprojekt betrachtet werden.”_, stellt Sailer fest. Wäre das Wasser nämlich seit 1873 mit Pumpen gefördert worden, hätte hierfür eine immense Menge an Energie aufgewendet werden müssen. So aber erzeugt das Wasser sogar noch Strom.

_”Das kommunale Wiener Trinkwassersystem ist ein Kernelement unserer ökosozialen Stadt. Durch Weiterentwicklung der modernen und generationengerechten Infrastruktur verbindet es den Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen mit leistbarer Daseinsvorsorge und trägt essentiell zur hohen Lebensqualität für alle Menschen in der Bundeshauptstadt bei. Mit der Wiener Wassercharta hat die Stadt Wien sich 2001 klar zur Unveräußerlichkeit des Wiener Trinkwassersystems bekannt und lehnt damit jede Form der Liberalisierung oder gar Privatisierung entschieden ab.”_, so HEINZ HUFNAGL, VIZEPRÄSIDENT DES ÖKOSOZIALEN FORUMS WIEN und Vorsitzender des Umweltausschusses im Wiener Gemeinderat a.D.

Um das Thema aus unterschiedlichsten Perspektiven zu beleuchten, waren bei der gestrigen Veranstaltung HOCHRANGIGE EXPERT:INNEN aus den Bereichen Daseinsvorsorge, Umweltschutz und Gesundheit geladen.

Für Versorgungssicherheit braucht es eine moderne Infrastruktur in öffentlicher Hand. HEIDRUN MAIER-DEKRUIJFF, Geschäftsführerin des Verbandes der öffentlichen Wirtschaft und Gemeinwirtschaft (VÖWG), erklärt dazu: _„Die Verantwortung für die Wasserversorgung liegt auf kommunaler Ebene, welche eine entscheidende Rolle für die Daseinsvorsorge spielt. Die Erfahrungen einiger Städte in Europa haben in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen mit Liberalisierung oder Privatisierung gemacht. Angesichts der zahlreichen Herausforderungen in der österreichischen und europäischen Wasserwirtschaft ist es im Interesse der Menschen von größter Bedeutung, dass die Wasserversorgung auch in Zukunft in der Hand der Kommunen verbleiben kann. Dafür ist es unbedingt erforderlich, die Ausnahme für Wasser in der Konzessionsrichtlinie der EU-Kommission zu bewahren. Das bedeutet, unsere Städte und Gemeinden sollen auch in Zukunft selbst darüber entscheiden können, wie sie die eigene Wasserversorgung organisieren.“._

_“Alle Lebewesen sind auf Wasser angewiesen – von Säugetieren und Insekten bis hin zu den Mikroorganismen im Boden. Daher müssen wir unsere natürlichen Lebensräume schützen und den Eintrag von Umweltgiften soweit es geht verhindern. Sauberes Wasser kann nur aus einer sauberen Umwelt kommen.”_, erklärt IRIS TICHELMANN, Umweltanwältin der Stadt Wien_. “Unsere Gewässer sind auch sehr wertvolle Lebens- und Erholungsräume. Sie kühlen die Stadt und sind besonders im Sommer beliebte Ausflugsziele. Doch auch viele Tiere und Pflanzen leben im oder am Wasser. Sogar kleine Tümpel sind wertvoll, werden von vielen Wildtieren zum Trinken genutzt oder dienen Amphibien als Laichgewässer.“, so Tichelmann weiter._

_”Der Zugang zu sauberem Wasser ist eine wesentliche Voraussetzung für Gesundheit und Wohlbefinden der Menschen.“_, so CLAUDIA LASCHAN, Ärztin und Gemeinderätin der Stadt Wien. Genug zu trinken ist ein wichtiger Baustein eines gesunden Lebens. Die Stadt Wien geht auch hier den sozialen Weg, weiß Laschan. Das Motto lautet: bestes Wasser für alle – nicht nur in den Haushalten, sondern auch im öffentlichen Raum. _”Besonders wichtig ist dabei, dass wir auch die Kinder erreichen. Daher sind mir die Wasserschulen im 15. Bezirk ein echtes Herzensanliegen. In diesen Schulen gibt es keine Automaten zum Kauf von Softdrinks mehr und es werden pädagogische Akzente gesetzt, um den Schülerinnen und Schülern ein gesundes Trinkverhalten näherzubringen. “Damit ist für die Gesundheit der Kinder ein extrem wertvoller Impuls gesetzt – denn es macht einen riesen Unterschied, ob Menschen ein Leben lang Wasser oder Softdrinks trinken.”_, so die Medizinerin.

Das kühle Nass wird durch die zunehmende Hitze aber auch in Hinsicht auf Abkühlung unverzichtbar. BEZIRKSVORSTEHER BAURECHT erklärt dazu: _„Die Gesundheit der Menschen sowie die Lebensqualität und das Wohlbefinden sind uns sehr wichtig. Neben Trinkbrunnen, Grünflächen und dem wohltuenden Schatten von Bäumen setzen wir daher auch auf Sprühnebelduschen und Wassersäulen. Sie fördern die Gesundheit und tragen dazu bei, dass sich die Wienerinnen und Wiener auch an heißen Tagen im Grätzl wohlfühlen.”_

Ökosoziales Forum Wien
wien@oekosozial.at
0699 / 1010 9119

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