Klimaschutzministerium präsentiert Ausbauplan der Infrastruktur für die Energiewende

Österreich präsentiert als erstes EU-Mitgliedsland einen integrierten Netzinfrastrukturplan. Strom und Grüne Gase sind das Rückgrat des Energiesystems der Zukunft.

Die Energiewende stellt uns alle vor große Herausforderungen. Dekarbonisierungsziele zu erreichen, setzt einen Umbau des Energiesystems voraus, bei dem wir auf keine erneuerbare Kilowattstunde Energie verzichten werden können. Um diesen Umbau des Energiesystems zu ermöglichen ist ein massiver Aus- und Umbau der Energieinfrastruktur erforderlich.

Der ÖNIP (Österreichischer integrierter Netzentwicklungsplan)  des BMK liefert wichtige Anhaltspunkte und Transparenz, wie sich die Energieinfrastruktur weiterentwickeln muss, wenn die Energiewende gelingen soll. „Gratulation an alle, die zu diesem Dokument beigetragen haben! Besonders freut mich dabei, dass nach anfänglicher Zurückhaltung die sektorspezifischen Infrastrukturpläne der AGGM – und auch der APG – im ÖNIP-Prozess ihren Niederschlag gefunden haben und damit auch unsere H2-Roadmap für Österreich über weite Strecken im ÖNIP bestätigt werden.“ hält Bernhard Painz, Vorstand der AGGM, freudig fest.

Ohne gasförmige Energieträger geht es nicht, das hat der ÖNIP bestätigt. Der universellen Einsatzmöglichkeit (Industrie, Energie, Transport), den riesigen Übertragungsleistungen der Leitungsinfrastruktur und der enormen Speicherkapazität von grünen Gasen werden im ÖNIP Rechnung getragen. Strom und Gas ergänzen einander und müssen daher auch integriert – sektorgekoppelt – betrachtet werden. Im ÖNIP ist dies erstmals erfolgt. Daher ist er auch die Basis, damit die Versorgungssicherheit zu jedem Zeitpunkt in der Zukunft auch weiterhin garantiert werden kann.

UMBAU DER GASINFRASTRUKTUR SCHAFFT PARALLELES H2-NETZ

Die erfolgreiche Integration grüner Gase in das Energiesystem – insbesondere Biomethan und Wasserstoff – setzt den Umbau der Gasinfrastruktur voraus. Einerseits müssen Biomethananlagen an das Gasnetz angeschlossen werden, um die Speicherbarkeit dieses Energieträgers optimal nutzen zu können.

Mit der Umwidmung von rund 1400 km bestehender Gasleitungen für den Wasserstofftransport und dem Zubau von rund 300 km Wasserstoffleitungen kann das Wasserstoff-Startnetz relativ rasch aufgebaut werden. Mit etwa 2 Mrd. Euro kann so ein leistungsstarkes Wasserstoffnetz errichtet werden, das für den prognostizierten Bedarf und Transit für das Jahr 2050 ausreichend dimensioniert ist. Mit diesen Investitionen ist auch die Anbindung an den Europäischen Hydrogen Backbone gewährleistet und damit auch Österreichs Rolle als Gasdrehscheibe für Mitteleuropa gesichert.

Der rasche Aufbau der Wasserstofftransportinfrastruktur ist Voraussetzung für einen erfolgreichen Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft, nur wenn auf die Verfügbarkeit der Transportinfrastruktur vertraut wird, können Investitionen in die Wasserstoffproduktion und die Umstellung von Produktionsprozessen auf Wasserstoff geplant und umgesetzt werden.

RECHTLICHE RAHMENBEDINGUNGEN SIND DER GRUNDSTEIN DER UMSETZUNG

Für die Umsetzung der H2-Roadmap ist es notwendig die regulatorischen Rahmenbedingungen für die Wasserstoffwirtschaft zu schaffen, dann könnte mit dem ersten Baustein des H2-Netzes begonnen werden: dem H2Collector Ost – einer Gasleitung für den Transport von erneuerbarem Wasserstoff aus dem nördlichen Burgenland Richtung Wien und Schwechat. Diese könnte schon ab 2026 einen wesentlichen Beitrag für die Umsetzung der Wasserstoffstrategie des Bundes leisten.  

„Es ist sehr gut, für die Energiewende eine sektorübergreifenden Plan zu haben, wir müssen uns aber, um die Dekarbonisierungsziele tatsächlich zu erreichen, vom Ziele- zum Maßnahmenweltmeister weiterentwickeln. Nur dann kann die Energiewende in der Pipeline gelingen“ ergänzt Bernhard Painz. 

ÜBER AGGM:

Die AGGM, Austrian Gas Grid Management AG, plant als Markt- und Verteilergebietsmanager in Kooperation mit den Gas- und Stromnetzbetreibern die Gasinfrastruktur mit einem integrierten Ansatz, der sämtliche Energiesektoren berücksichtigt. Die bedarfsgerechte Verfügbarkeit der Gasinfrastruktur wird damit sichergestellt. Die Integration erneuerbarer Energien, die ununterbrochene Gasversorgung für alle österreichischen Endverbraucher:innen und die transparente Kommunikation sind die zentralen Ziele der AGGM.

Einspeisekonzepte für erneuerbare Gase wie Biomethan und Wasserstoff sowie die künftige Umwidmung von bestehenden Gasleitungen für den regionalen und grenzüberschreiten Transport von Wasserstoff sind daher wesentliche Planungsgrundlagen.

AGGM ist für die Steuerung der Gasflüsse in den österreichischen Gasnetzen verantwortlich. Als unabhängiger Systembetreiber sorgen wir dafür, dass das von den Marktteilnehmern in die Netze eingespeiste Gas verlässlich bei den Netzkunden ankommt und rund um die Uhr ausreichend Ausgleichsenergie für die Stabilität des Gasnetzes zur Verfügung steht. Im April 2022 wurde AGGM mit der Beschaffung und Verwaltung der strategischen Gasreserve in der Höhe von 20 TWh von der österreichischen Bundesregierung beauftragt.

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DI (FH) Peter Jurik
Regulatorische Angelegenheiten und Kommunikation
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