Zu „klein“? ÖVP hat kein Ohr für die heimischen Berg- und Kleinbauern

Nicht einmal Glockengeläut konnte die ehemalige Bauernpartei ÖVP zum Dialog erweichen:

 AM 17. APRIL PROTESTIERTE DIE „ÖSTERREICHISCHE BERG- UND KLEINBÄUER_INNEN-VEREINIGUNG VIA CAMPESINA ÖSTERREICH“ VOR DEM LANDHAUS, UM AUF DIE PREKÄRE SITUATION IHRER MITGLIEDER AUFMERKSAM ZU MACHEN. DABEI DÜRFTE SPEZIELL DIE BAUERNPARTEI ÖVP DEN BEGRIFF „KLEIN“BAUERN FALSCH VERSTANDEN HABEN: LANDESHAUPTMANN STELZER & CO. IGNORIERTEN DIE GRUPPE VOLLSTÄNDIG UND STELLTEN SICH NICHT DEN ANLIEGEN DER BAUERN. ALS EINZIGER POLITISCHER VERTRETER SUCHTE DIE MFG MIT KLUBOBMANN MANUEL KRAUTGARTNER DAS GESPRÄCH. 

Ein trauriges Sittenbild der heimischen Politkaste: „Da kommt eine Gruppe von Menschen, die ein wichtiges Anliegen haben, von weit her, um vor dem Landhaus auf ihre Probleme aufmerksam zu machen und kein einziger Vertreter der Landesregierung oder der Altparteien lässt sich blicken oder sucht das Gespräch – abgehobener geht’s fast nicht. Ich bin fassungslos“, so Manuel Krautgartner, der selbst in einem kleinbäuerlichen Betrieb aufgewachsen ist.

Am 17. April, dem „Tag des kleinbäuerlichen Widerstands“ – meldeten sich die Berg- und Kleinbauern zu Wort – und das hat mehr als genug gute Gründe: Es geht um faire Preise, gerechte Einkommen und die immer noch fehlende Anerkennung für die wertvolle Arbeit, die 365 Tage im Jahr geleistet wird. Auch der Tendenz, immer größere und damit immer weniger Landwirtschaftsbetriebe zu forcieren, will man begegnen. Eine vielfältige klein- und bergbäuerliche Landwirtschaft ist aber nur möglich, wenn der bürokratische Aufwand für Klein- und Mittelbetriebe auf ein bewältigbares Maß zurückgeschraubt wird: „Mehr statt weniger Höfe“ lautet daher eine der zentralen Forderungen. Wichtig sind der Vereinigung VIA CAMPESINA auch lebendige ländliche Räume – dazu gehören u.a. der Erhalt und die Förderung bäuerlicher Märkte und eine Beendigung von unfairem Wettbewerb, wie er durch manche Handelsabkommen gefördert wird.

Um auf ihre Sorgen aufmerksam zu machen, veranstalteten die Berg- und Kleinbauern vor dem Landhaus in Linz ein Kuhglockenläuten – pikanterweise um 5 NACH 12, um auf die brisante Situation aufmerksam zu machen. Dass sich trotzdem weder Schwarz noch Rot noch Blau noch Grün aus dem Landhaus herausbewegen ließ, spricht Bände. „Überbordende Vorschriften sorgen dafür, dass die Kleinbauern auf der Strecke bleiben, während die großen Betriebe immer beherrschender werden, das muss ein Ende haben. Ein Irrsinn, dass das keine der Altparteien aufgreift “, sagt Manuel Krautgartner. 

ÜBER LA VIA CAMPESINA 

Die „Österreichische Berg- und Kleinbäuer_innen Vereinigung“ besteht aus Menschen, die ihre Höfe biologisch oder konventionell bewirtschaften und aus verschiedenen Berufsgruppen kommen, sich mit der bäuerlichen Landwirtschaft verbunden fühlen und sich für den Erhalt umweltfreundlicher und kleinbäuerlicher Landwirtschaft und gegen den Einsatz von Gentechnik einsetzen. Die seit 1974 bestehende bäuerliche Basisbewegung ist als überparteilicher Verein organisiert und Teil der weltweiten „Kleinbäuer_innen-Bewegung La Via Campesina” mit Organisationen in 73 Ländern und 200 Millionen Mitgliedern.

MFG Landtagsklub OÖ
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