Neue Empfehlungen zu Kindern mit Varianten der Geschlechtsentwicklung aus dem BMSGPK –

Ein wichtiger Schritt für die Gesundheitsversorgung, aber mit eklatanten Mängeln

Das Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (BMSGPK) hat aktuell „Empfehlungen zu Varianten der Geschlechtsentwicklung (VdG) mit einem besonderen Schwerpunkt auf Kinder“ veröffentlicht. Diese legen dar, worauf besonders zu achten ist, um Kinder, deren Geschlechtsmerkmale Variationen aufweisen, vor normierenden Eingriffen zu schützen. Sie schließen dabei an die „Empfehlungen zu Varianten der Geschlechtsentwicklung“ aus dem Jahr 2019 an.

VIMÖ, der Verein Intergeschlechtlicher Menschen Österreich, war in den Prozess der ersten Empfehlungen zu Varianten der Geschlechtsentwicklung involviert und sieht die neuen, ergänzenden Empfehlungen des BMSGPK als wichtigen weiteren Schritt, um geschlechtsverändernde Eingriffe an Kindern mit Variationen der Geschlechtsmerkmale zu verhindern. „Wir begrüßen die neuen Empfehlungen, leider finden sich in ihnen aber eklatante Lücken,“ so Luan Pertl, Obmensch von VIMÖ Zweigverein Wien. „Es fehlt ein explizites Verbot dieser Eingriffe, wenn sie nicht lebensnotwendig sind – Österreich ist diesbezüglich immer noch säumig!“

VIMÖ begrüßt als Diagnosen-übergreifende Interessensvertretung und Menschenrechts-NGO die Veröffentlichung des Bundesministeriums, sieht aber Verbesserungen zum umfassenden Kinderschutz als notwendig an und hat dazu ein ausführliches Statement verfasst, das wichtige Eckpunkte einer rechtlichen Regelung anführt und erklärt: „Stellungnahme zur Umsetzung eines Verbots nicht notwendiger Operationen und Behandlungen an Kindern und Jugendlichen mit Variationen der Geschlechtsmerkmale“.

„Wir sehen in Deutschland anhand aktueller Berichte von Selbstvertretungen, dass eine lückenhafte Regelung dazu führt, dass gesundheitlich nicht notwendige Operationen an Kindern trotzdem stattfinden,“ so Tinou Ponzer, Obmensch von VIMÖ. „Es geht hier um grundsätzliche Kinderrechte. Wir hoffen, die kommende Regierung bringt ein umfassendes Verbot zum Schutz intergeschlechtlicher Kinder und Jugendlicher auf den Weg, das auch unsere Forderungen inkludiert!“

VIMÖ Wien
Luan Pertl
Telefon: +43 676 3036149
E-Mail: info@vimoe.at

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