Bürgermeister Ludwig eröffnete Österreich-Pavillon bei Architektur-Biennale in Venedig

Ausstellung präsentiert Wiener Modell als internationale Wohnbau-Vision

Mit großem Publikumsinteresse wurde heute, Freitag, der Österreich-Pavillon bei der 19. Architekturbiennale in Venedig eröffnet. An der Eröffnungsfeier nahmen unter anderem Wiens Bürgermeister Michael Ludwig und Vizekanzler Andreas Babler sowie die Kurator*innen des Pavillons teil. Der diesjährige Beitrag Österreichs steht unter dem Titel Agency for Better Living und widmet sich dem Vergleich zweier Modelle urbanen Wohnens: dem Wiener Modell des sozialen Wohnbaus und zivilgesellschaftlich initiierten Projekten in Rom.

Bürgermeister Ludwig betonte in seiner Rede die internationale Vorbildfunktion Wiens. „Wir zeigen, dass leistbares und qualitätsvolles Wohnen möglich ist, wenn der politische Wille da ist“, sagte Ludwig. „Als ehemaliger Wohnbaustadtrat weiß ich, wie wichtig es ist, kontinuierlich in die soziale Infrastruktur einer Stadt zu investieren. Heute sehen wir: Diese Politik wirkt – und sie wirkt weit über Wien hinaus.“

Stadtchef Ludwig unterstrich auch die Dimension des Wiener Modells: „Mit 220.000 Gemeindewohnungen und weiteren 200.000 geförderten Einheiten verfügt Wien über eine einzigartige Struktur, die soziale Sicherheit und hohe Lebensqualität garantiert. Dieses Modell macht uns zur größten kommunalen Hausverwaltung Europas und zu einem internationalen Vorbild für eine gerechte Stadtentwicklung“, so der Wiener Bürgermeister. Ludwig erinnerte zudem an die Prinzipien, auf denen Wiens Modell aufbaut, wie beispielsweise das der „Stadt der kurzen Wege“, das schon in den 1950er-Jahren formuliert wurde. „In unseren neuen Stadtquartieren sorgen soziale und funktionale Durchmischung, Nähe zu Bildung, Kultur und Arbeit sowie viel Grünraum für ein besseres Leben“, sagte Ludwig. Außerdem spiele das Thema Klimaschutz im Wiener Wohnbau eine zentrale Rolle: „Unsere Stadtplanung ist klima- und ressourcenschonend, geschlechtergerecht und auf Teilhabe ausgerichtet.“

Auch auf europäischer Ebene engagiere sich Wien für das Thema leistbares Wohnen, führte Ludwig aus. „Ich habe mich für einen eigenen Wohnbaukommissar auf EU-Ebene eingesetzt und freue mich, dass es diesen nun mit Dan Jørgensen erstmals gibt“, erklärte er. „Wohnen ist ein Grundrecht und muss endlich auch europäisch gedacht werden.“, forderte Bürgermeister Ludwig. Der Österreich-Pavillon in Venedig, so Ludwig weiter, zeige eindrucksvoll, dass sozialer Wohnbau weit mehr ist als Architektur: Dieser sei vielmehr „Ausdruck einer politischen Haltung“.

Wiens Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler ergänzt: „Wenn wir uns an die Idee des „Roten Wiens“ der 1920er Jahre erinnern, sehen wir ein Modell, das soziale Fürsorge mit Bildung und Kultur für alle verbunden hat. ‚Caring and Curating City’ bedeutet etwa, einen Weg der urbanen Entwicklung zu gehen, der soziale Prozesse, Ökonomie, Ökologie und Politik ganzheitlich zusammendenkt. Kultur ist dabei ein wichtiger Faktor, denn sie hat nicht nur das Potenzial, Räume in der Stadt wieder zu verlebendigen, sie schafft auch analoge Orte des gemeinsamen Erlebens und und des Ausverhandelns von Positionen. In dieser Hinsicht freue ich mich, dass in Wien Kultur auch als integralen Bestandteil der Stadtentwicklung verstanden wird.“

DAS KONZEPT DES ÖSTERREICH-PAVILLONS

Im Pavillon, kuratiert von Michael Obrist, Sabine Pollak und Lorenzo Romito, werden mit Agency for Better Living Möglichkeiten für ein besseres Leben für alle ausgelotet. Exemplarisch wird anhand von zwei Städten – Wien und Rom – die Frage gestellt, wie ein solches BETTER LIVING gelingen kann. Der Projektvorschlag für den österreichischen Pavillon wurde im Herbst 2024 durch eine Fachjury im Rahmen einer Ausschreibung des Bundesministeriums für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport ausgewählt.

Zwischen diesen beiden Ansätzen, die sich im Pavillon gegenüberstehen, entsteht ein „Space of Negotiation“. Dies soll ein symbolischer Raum für Diskussion, Austausch und neue Perspektiven sein. Historische Filmaufnahmen vom Einküchenhaus der 1920er-Jahre bis zum Kulturwohnprojekt Sargfabrik ergänzen den Blick auf aktuelle Herausforderungen wie Klimawandel, Überalterung und soziale Spaltung. (Schluss) kri

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