
Caritas zu 2 Jahren Gaza-Krieg: Wird es endlich Frieden geben? Der Zivilbevölkerung fehlt Grundlage zum Überleben; die Zeit läuft davon
Caritas fordert wiederholt Zugang zu Humanitärer Hilfe, Schutz für Helfer*innen, Einhaltung des humanitären Völkerrechts, Freilassung der Geiseln und dauerhaften Waffenstillstand
Während die internationale Politik über die Anwendung des Begriffs Genozid auf die Zustände in Gaza diskutiert und die Friedensverhandlungen in Kairo mit vorsichtiger Hoffnung beobachtet werden, läuft den Menschen vor Ort die Zeit davon. Zwei Jahre nach Beginn des Gaza-Kriegs, der durch den terroristischen Überfall der Hamas und weiterer militanter Gruppen mit 1.200 Toten und 251 in den Gazastreifen verschleppten Geiseln am 7. Oktober 2023 ausgelöst wurde, prägen Hunger und absolute Zerstörung das Bild. Die humanitäre Lage ist katastrophal, besonders Kinder leiden darunter, dass humanitäre Hilfe sowie Nahrungsmittel-, Treibstoff- und Medikamentenlieferungen vom israelischen Militär blockiert werden. Mehr als eine halbe Million Menschen leiden unter einer Hungersnot. Neun von zehn der 2,1 Millionen Einwohner*innen Gazas wurden gewaltsam vertrieben, die meisten mehrfach. Ganze Städte wurden dem Erdboden gleichgemacht, überlebenswichtige Infrastruktur wie Krankenhäuser, Wasseraufbereitungsanlagen und landwirtschaftliche Flächen wurde zerstört. Tausende Menschen starben zudem an Verteilungsstellen der von den USA und Israel unterstützten Gaza Humanitarian Foundation; die von der UNO koordinierten Versorgungsmechanismen werden behindert. Waffenstillstandsverhandlungen liefen bislang erfolglos, Geiseln werden unter unmenschlichen Bedingungen festgehalten. Unter den Toten finden sich auch unzählige humanitäre Helfer*innen und Journalist*innen.
Die Bilanz in Zahlen: 65.062 Tote, 156.758 Verletzte. Unter den Todesopfern sind allein mehr als 20.000 Kinder zu beklagen. Von den 47 verbliebenen Geiseln sollen noch 20 am Leben sein. Die Zahlen sind nicht unabhängig überprüfbar – ein weiterer Aspekt in diesem Krieg ist, dass es kaum unabhängige Berichterstattung gibt, weil der Zugang für unabhängige Medien sehr limitiert ist.
Friedenspläne, wie der derzeit von US-Präsident Trump präsentierte und in Kairo verhandelte, seien längst überfällig, denn nur ein sofortiger Waffenstillstand und Zugang zu humanitärer Hilfe im Gazastreifen könne die schlimmste Not Hilfe lindern. Alexander Bodmann, Vizepräsident der Caritas Österreich: „Den Menschen in Gaza widerfährt unvorstellbares Leid. Das Ausmaß dieser menschengemachten Katastrophe ist kaum in Worte zu fassen. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Ort berichten uns über den Hunger, die mehrfachen Vertreibungen, die Angst um ihre Familien und den Kampf ums Überleben. Das ist nicht nur humanitärer Irrsinn, das sind Kriegsverbrechen, die sofort aufhören müssen! Wir appellieren wiederholt eindringlich an die nationale und internationale Politik, sich unmissverständlich für einen sofortigen Waffenstillstand und ungehinderten humanitären Zugang einzusetzen. Die noch immer in Geiselhaft befindlichen Menschen müssen endlich und bedingungslos freigelassen werden. Jeder Tag des Zögerns kostet Leben – auf allen Seiten.“
WER SCHWEIGT, MACHT SICH MITSCHULDIG
Mag.a Claudia Vitt
Pressesprecherin
Caritas Österreich
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