Otto Schenk, Christiane Hörbiger, Peter Rapp, Waltraut Haas, Alfred Komarek und Robert Redford – sie alle bleiben „Unvergessen“

Am 1. November in ORF 2: Porträts verstorbener Stars und Sendungen über das Abschiednehmen; Reformationstag, Allerheiligen, Allerseelen in ORF III

Theater, Film und Fernsehen waren ihre Bühnen, unvergessen bleiben ihre Auftritte, ihr Engagement und ihr Wirken: Zu Allerheiligen, am Samstag, dem 1. November 2025, erinnert ORF 2 ab 9.05 Uhr mit Dokumentationen, TV-Porträts und Filmen an Ausnahmetalente und Publikumslieblinge, die in jüngerer Vergangenheit erst von uns gegangen sind – von Otto Schenk und Christiane Hörbiger über Peter Rapp und Waltraut Haas bis zu Alfred Komarek und Robert Redford. Ein „Erlebnis Österreich: Der letzte Weg“ bittet um 16.20 Uhr die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bestattung Wien vor den Vorhang, das ORF-Magazin „Prisma“ (16.45 Uhr) berichtet u. a. über den 60. Jahrestag der wichtigen Konzilserklärung „Nostra aetate“, und ein „Österreich-Bild am Feiertag“ widmet sich um 18.25 Uhr besonderen Orten, Bräuchen und Ritualen der Trauer. Um 20.02 Uhr spricht Konzertgeigerin Iris Krall-Radulian in „FeierAbend“ über die palliative Geriatrie der Caritas Socialis, wo sie Patientinnen und Patienten mit Musik begleitet.

Die Sendungen im Detail:

Unvergessen – In Erinnerung an Otto Schenk: „Der Menschendarsteller: Otto Schenk“ (9.05 Uhr)

Mit Otto Schenk hat ein Gigant des Theaters die Bühne für immer verlassen. Er war einer der Letzten seines Metiers, die das Attribut „Publikumsliebling“ zu Recht trugen. Mit seinen Lesungen füllte er die großen Hallen wie ein Popstar, in Film und Fernsehen war er gleichermaßen zu Hause. „Du sollst wahrhaftig sein“ lautete sein Berufscredo. Er galt als Allgemeingut des österreichischen Publikums, in seinem Beruf als Opernregisseur war er ein Weltstar. Im Porträt von Michael Meister erzählt Otto Schenk über die prägende Gestalt der Großmutter, über den Vater, der nicht den Nazi-Rassengesetzen entsprochen hatte, über seine Verstrickung mit dem Theater und über seine Frau, unter deren Pantoffel er sich am wohlsten gefühlt hatte. Auch Weggefährtinnen und Weggefährten kommen zu Wort.

Unvergessen – In Erinnerung an Otto Schenk: „Vier Saiten“ (9.45 Uhr)

Der ehemalige Cello-Star Karl Michaeli (Otto Schenk) ist ein „Grantscherben“, wie er im Buche steht. Esther Polgar (Marianne Mendt), die freigeistige Eigentümerin des Wiener Zinshauses, in dem er seit vielen Jahren lebt, kann ein Lied davon singen. Die Flüchtlinge, die Esther beherbergt, sind Karl ein besonderer Dorn im Auge. Bis Hamid (Omid Memar), ein 16-jähriger Syrer, bei ihm einbricht. Der vermeintliche Kriminelle erweist sich als musikalisch hoch talentiert. Karl wittert die Chance, das nachzuholen, was er bei seinem eigenen Sohn versäumt hat. Michael Kreihsl führte 2019 Regie, in weiteren Rollen spielen u. a. Friedrich von Thun, Erwin Steinhauer und Lukas Resetarits.

Unvergessen – In Erinnerung an Christiane Hörbiger: „Der Besuch der alten Dame“ (11.15 Uhr)

In der Literaturverfilmung nach Friedrich Dürrenmatt aus dem Jahr 2008 (Regie: Nikolaus Leytner) spielt Christiane Hörbiger Claire Zachanassian, eine erfolgreiche Geschäftsfrau, Weltbürgerin und Milliardärin, die in die Stadt Güllen reist. Hier hat sie einst als Klara Wäscher gelebt, eine junge, schöne und lebenslustige Frau, die sich damals in Alfred Ill verliebt hatte. Er war für sie die einzigartige, die ganz große Liebe, ohne Zweifel. Nach einem Verkehrsunfall, bei dem Klara bleibende Schäden davonträgt, lässt Ill sie für eine bessere Partie fallen, verrät sie, tritt ihre Gefühle mit Füßen und verleugnet sogar das gemeinsame, ungeborene Kind. Als sie als wohlhabende Frau zurückkehrt, denkt sie an Rache – und macht den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt ein mörderisches Angebot.

Unvergessen – In Erinnerung an Peter Rapp: „Peter Rapp – Erinnerungen an eine TV-Legende“ (13.10 Uhr)

Ein Rückblick auf das Leben des beliebten Moderators und Entertainers, der mehr als 60 Jahre lang Österreichs TV- und Radio-Geschichte prägte. Sein Fernsehdebüt gab Rapp 1963 in der Sendung „Leute von Heute“. Nach Auftritten in der „Teenagerparty“ wurde er 1967 Ö3-Radiosprecher und kurz darauf Präsentator der Kultsendung „Spotlight“. Zahlreiche weitere Kult-Formate wie „Hoppala“, „Tele-As“, „Wer A sagt“, „Champion“, „Starlight“, „Die große Chance“ oder die „Brieflos-Show“ sollten über die Jahrzehnte erfolgreicher TV-Karriere folgen – sie alle verankerten Peter Rapp im kollektiven Gedächtnis als DAS TV-Gesicht Österreichs.

Unvergessen – In Erinnerung an Waltraut Haas: „Waltraut Haas – Ein Leben für die Bühne“ (14.00 Uhr)

Als Mariandl im „Hofrat Geiger“ und als „Rösslwirtin“ an der Seite von Peter Alexander ist Waltraut Haas legendär geworden. Selbst im hohen Alter kehrte sie immer wieder auf die Bühne zurück – sei es bei den von ihrem Sohn geleiteten Wachau-Festspielen in Weißenkirchen oder im Wiener Gloria Theater an der Seite ihres Freundes und Kollegen Gerald Pichowetz. Die Bühne war ihr Leben und die Beziehung zum Publikum bezeichnete sie als „magische Angelegenheit“. Der Film von Regisseurin Edith Hisch aus dem Jahr 2017 blickt zurück auf Leben und Karriere der österreichischen Schauspiellegende und zeigt, wie Waltraut Haas auch noch mit 90 ihr komödiantisches Talent unter Beweis stellte.

Unvergessen – In Erinnerung an Christiane Hörbiger: „Annas zweite Chance“ (14.25 Uhr)

Umringt von der Crème de la Crème der österreichischen Publikumslieblinge startet Schauspiellegende Christiane Hörbiger in dem Fernsehfilm aus dem Jahr 2009, für den ihr Sohn Sascha Bigler als Koautor fungierte, neu durch: Als Naschmarkt-Standlerin kämpft sie nach einem finanziellen Bauchfleck ums nackte Überleben – und trifft auf ein sympathisches Schlitzohr, gespielt von Friedrich von Thun.

Unvergessen – In Erinnerung an Alfred Komarek: „Alfred Komarek – Der Geschichtensammler“ (15.55 Uhr)

Mit Kommissar Simon Polt erschuf Alfred Komarek eine österreichische Figur, die aus der deutschsprachigen Krimilandschaft nicht mehr wegzudenken ist. Kongenial wurde er von Erwin Steinhauer in der beliebten „Polt“-Reihe dargestellt. Der brummige, dem Wein nicht abgeneigte Ermittler ist den Krimifans ans Herz gewachsen. Komareks Romane sind aber vor allem ironische und liebevolle Milieustudien aus dem Weinviertel. In Bad Aussee geboren, kam er als Student nach Wien, und begann zu schreiben, da er laut eigenen Angaben „dringend Geld brauchte“. Die ersten schriftstellerischen Arbeiten waren Glossen und Reportagen für Zeitungen. Mit Texten für das Radio gewann er in den 1970er Jahren eine große Fangemeinde – die Ö3-Sendung „Melodie exklusiv“ wurde legendär.

„Erlebnis Österreich – Der letzte Weg“ (16.20 Uhr)

Sie sind die, die niemand im Haus haben will, deren Arbeit aber unverzichtbar ist: die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bestattung Wien. Wer sind die Menschen, die im Hintergrund dafür sorgen, dass Verstorbene zur letzten Ruhe gebettet werden? Was geht vor in jenen, die sie Tag für Tag von zu Hause oder dem Krankenhaus abholen? Wie sieht der Arbeitsalltag in der Bestattung aus, wie werden die Särge ausgekleidet, wo werden die Verstorbenen geschminkt und zurechtgemacht, um den Hinterbliebenen einen würdevollen letzten Abschied zu ermöglichen? Und was ist das Besondere an jener ganz speziellen Phase, die zwischen dem Sterben und der Abschiedszeremonie am Friedhof liegt? All diesen Fragen gehen die Regisseurinnen Judith Weissenböck und Katharina Reigersberg in ihrer Dokumentation „Der letzte Weg“ nach, die im Rahmen der Sendereihe „Erlebnis Österreich“ für das Landesstudio Wien ausgestrahlt wird.

„Prisma“ (16.45 Uhr)
Vor 60 Jahren, am Ende des Zweiten Vatikanischen Konzils, wurde mit „Nostra aetate“ ein revolutionäres Dokument verabschiedet: Erstmals anerkennt die katholische Kirche darin andere Religionen. Anlässlich des Jubiläums am 28. Oktober feiert Papst Leo XIV. ein großes Friedensgebet mit Vertretern der Weltreligionen. „Prisma“ geht der Frage nach, was in Sachen Religionsdialog weitergegangen ist.

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