ORF-„matinee“: „Josef Frank – Stil & Blüten“, neues Porträt „Stefan Herheim – Das Drama liegt in der Musik“

Außerdem: „Die Kulturwoche“ – am 23. November ab 9.05 Uhr in ORF 2 und ORF ON

Die „matinee“ am Sonntag, dem 23. November 2025, um 9.05 Uhr in ORF 2 und auf ORF ON widmet sich zunächst mit der Dokumentation „Josef Frank – Stil & Blüten“ dem Architekten und Designer Josef Frank, der, von den Nationalsozialisten zur Emigration gezwungen, in Stockholm seine zweite Heimat fand und dort den skandinavischen Stil maßgeblich prägte. Danach steht das neue Porträt „Stefan Herheim – Das Drama liegt in der Musik“ (9.50 Uhr) auf dem Programm, das den Werdegang des norwegischen Regisseurs und Intendanten des MusikTheaters an der Wien beleuchtet und den Künstler bei den Proben seiner im Oktober erstaufgeführten Neuinszenierung von Johann Strauss’ Operettenhit „Die Fledermaus“ zeigt. Den von Clarissa Stadler präsentierten ORF-Kulturvormittag beschließt „Die Kulturwoche“ (10.45 Uhr) mit aktuellen Berichten und Tipps.

„Josef Frank – Stil & Blüten“ (9.05 Uhr)
Seine Möbel sind zeitlos. Seine farbenfrohen, floralen Stoff- und Tapetendessins sind in aller Welt bekannte Designklassiker und werden heute noch in hoher Auflage produziert bzw. wurden vielfach plagiiert. Nur ihr Schöpfer ist hierzulande weitgehend dem Vergessen anheimgefallen. Zu Unrecht, wie Regisseur Rudolf Klingohr in seinem Film über Josef Frank bildgewaltig vor Augen führt. So zeitlos-modern die Textildesigns und rund 1.000 Möbelentwürfe des vor 140 Jahren in Baden bei Wien geborenen Vielbegabten geblieben sind, so wenig ist seine Bedeutung als Architekt zu unterschätzen. Mit einem seiner Hauptwerke, der Villa Beer im 13. Wiener Gemeindebezirk, die nach Jahren des Leerstands derzeit detailgetreu restauriert wird, schuf er eine architektonische Ikone der österreichischen Moderne. Auch hier blieb der Architekt seinem Bekenntnis zum Understatement treu: „Ein moderner Wohnraum ist kein Kunstwerk, er wirkt weder auffallend, noch effektvoll, noch aufregend. Er ist behaglich, ohne dass man sagen kann, warum.“ Frank verantwortete aber nicht nur Häuser für eine betuchte Klientel, sondern auch richtungsweisende Kommunalbauten, die ihn als großen Humanisten ausweisen. In die Architektur- und Designgeschichte eingegangen ist er als leidenschaftlicher Anti-Stilist, der Moden wie Normierung stets vehement ablehnte.

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