„Man kann schon mal etwas in den Sand setzen“

Wie man Innovation fördern und die Angst vorm Scheitern nehmen kann – das diskutierte ein hochkarätiges Podium im Rahmen des ExpertenClubs des BFI Wien.

Wien (OTS) – Niemand fällt gerne auf die Nase – schon gar nicht
beruflich. Während in den USA – und dort insbesondere im Silicon
Valley – das Scheitern als Quell für Erfahrungszuwachs gesehen wird,
gilt es in Österreich als großer Makel. Ein Umstand, der alles andere
als innovationsfreundlich ist, wie Start-up-Investor und Business
Angel Michael Altrichter anlässlich des ExpertenClubs des BFI Wien
unter dem Motto „Hinfallen, aufstehen, Krone richten – Scheitern als
Chance?!“ am 26.11.2018 klarstellte: „Das fängt schon in der Schule
an, wo beim Diktat primär auf die zwei Fehler hingewiesen wird. Auch
wenn Übermut bei Unternehmensgründungen dabei ist. Das kann schon
sein. Und man kann schon etwas in den Sand setzen.“ Es brauche aber
genau diesen Übermut als Unternehmer, es brauche den Spirit „Wir
wollen die Welt erobern!“ Überraschenderweise sieht er in diesem
Zusammenhang ein bedingungsloses Grundeinkommen als gute Basis. „Dann
gehen vielleicht wieder mehr das Risiko einer Unternehmensgründung
ein und fürchten sich weniger vorm Scheitern.“

Aber nicht nur im Unternehmerumfeld sollte man den Begriff
Scheitern neu denken, ist AMS Wien-Chefin Petra Draxl überzeugt: „Wir
müssen in Sachen Arbeitslosigkeit in unserer Beurteilung
zurückhaltender sein. Natürlich hätte man gerne die kontinuierliche
Karriere. Manchmal lassen es die Umstände aber nicht zu.“

Vor allem sollte man den Menschen daher den Wiedereinstieg nach
einer vermeintlichen Niederlage erleichtern, versicherte sie auf
Nachfrage von Moderator Thomas Teufl, Bereichsleiter für Privat- und
Firmenkunden sowie Marketing am BFI Wien. „Warum nicht die Zeit der
Arbeitslosigkeit für Bildung und Höherqualifizierung nutzen. Gerade
jene Karrieren, die auf dem zweiten Bildungsweg erst möglich wurden,
zeigen deutlich, wie wichtig es ist, eine zweite Chance zu haben“, so
Draxl.

Für Haubenkoch Toni Mörwald sollte man vor allem die Schadenfreude
hintanhalten. „Es gibt viel zu Wenige, die aufgrund der Angst vor dem
Fehlermachen das Risiko des Unternehmertums eingehen wollen. Es gilt
die Leute zu finden, die auch Freude am Projekt und an der Idee haben
– und diese umso mehr zu motivieren.“ Niemand mache absichtlich
Fehler. Es seien aber genau diese Erfahrungen, die die Menschen, egal
ob Unternehmer oder Arbeitnehmer, reifen und neue Perspektiven finden
lassen. Und das sollte man seiner Meinung nach honorieren und nicht
ächten.

Der Gastgeber, BFI Wien Geschäftsführer Franz-Josef Lackinger,
strich in seinem Eingangsstatement hervor, dass selbst die
Lebensläufe historischer Größen, wie Abraham Lincoln, nicht makellos
seien. Es seien aber die Beharrlichkeit, die Freude am Lernen und
Weiterentwickeln sowie der Mut, Risiken einzugehen, essentiell für
einen innovativen Wirtschaftsstandort.

Zwtl.: Ausreichend Diskussionsstoff

Dass sich über das Motto vortrefflich diskutieren lässt, zeigten
auch die intensiven Gespräche im Anschluss an die Podiumsdiskussion.
Und so tauschten sich in der Wiener Labstelle u.a. BFI Wien
Geschäftsführer Christian Nowak, Andreas Eichler (fair-finance AG),
Gabriela Grottenthaler-Riedl (AWS), Sabine Bretschneider (medianet),
Michaela Seltenreich-Kohl (Volkshilfe), Bianca Dolezal (REWE
International AG), Oliver Schleicher (Stadtschulrat Wien), Toni
Steinmetz (PROG-GE Wien) und Christoph Matzl (Kronen Zeitung) rege
zur Frage, ob man eine zweite Chance verdient hat, aus.

Weitere Bilder in der [APA-Fotogalerie]
(https://www.apa-fotoservice.at/galerie/16652)

Zwtl.: Über das BFI Wien

Das BFI Wien beschäftigt zusammen mit seinen Tochterunternehmen
rund 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie über 1.000
selbständige Trainerinnen und Trainer. Gut 45.000 Menschen nehmen
jährlich an den Lehrgängen, Kursen und Seminaren des
Erwachsenenbildungsinstituts teil. Zu den Tochterunternehmen des BFI
Wien zählen die Fachhochschule des BFI Wien mit ihren acht Bachelor-
und sechs Masterstudiengängen, die Schulen des BFI Wien (HAK/HAS) und
die gemeinnützige Job-TransFair GmbH, die am Arbeitsmarkt
benachteiligte Menschen bei der Suche nach dem richtigen Job
unterstützt.

Weitere Informationen zum BFI Wien: [www.bfi.wien]
(http://www.bfi.wien/)

Mag. Jan Weinrich, MBA
Leiter Unternehmenskommunikation
BFI Wien
M +43 699 168 62 355
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