Greenpeace fordert Untersuchung von Flüssen und Bächen nahe intensiver Schweinehaltung

Umweltschutzorganisation veröffentlicht Schweine-Landkarte – Umweltministerin Köstinger darf Risiken der Massentierhaltung nicht weiter ignorieren

Wien (OTS) – Greenpeace fordert eine rasche Untersuchung von
Gewässern in Regionen mit intensiver Schweinehaltung. Dazu
veröffentlicht die Umweltschutzorganisation eine Landkarte
Österreichs, die die Gemeinden mit den meisten Schweinen ausweist
(https://act.gp/SchweineAT). Jährlich werden in Österreich etwa fünf
Millionen Schweine geschlachtet. Gestern hatte Greenpeace eine
Stichproben-Analyse von insgesamt drei Flüssen und Bächen in
Oberösterreich und der Steiermark veröffentlicht. Die Proben wurden
im Rahmen einer länderübergreifenden Untersuchung genommen und wurden
anschließend nach wissenschaftlich anerkannten Methoden analysiert.
Alle drei österreichischen Proben waren mit einem Schadstoff-Cocktail
aus Antibiotika und Pestiziden verunreinigt (https://goo.gl/o7RoP1).

„Unsere Testergebnisse sind besorgniserregend. Sie zeigen, dass
unbedingt weitere Untersuchungen nötig sind. Antibiotika und
Pestizide sind in der Regel biologisch hochaktive Substanzen. Sie
können schon in niedrigen Konzentrationen Schaden anrichten“, sagt
Sebastian Theissing-Matei, Landwirtschaftsexperte bei Greenpeace in
Österreich. Die Greenpeace-Untersuchung habe nur einen kleinen
Ausschnitt gezeigt. Man könne aber mit hoher Wahrscheinlichkeit davon
ausgehen, dass es in anderen österreichischen Gebieten mit intensiver
Schweinehaltung ähnliche Probleme gibt. Jetzt müsse auch in
vergleichbaren Regionen erhoben werden, ob dort ebenso ein
Schadstoff-Cocktail die Gewässer verunreinigt.

Die Haltung von Schweinen ist in Österreich stark auf einige wenige
Regionen konzentriert: Oberösterreich um Wels sowie zwischen Enns und
Amstetten, Niederösterreich um St. Pölten und die Süd- bzw.
Oststeiermark. Theissing-Matei: „Die Tiere werden hier meist auf sehr
engem Raum gehalten, oft unter qualvollen Bedingungen. Ihnen werden
viele Antibiotika verabreicht.“ Fast drei Viertel aller Antibiotika,
die in Österreich Tieren gegeben werden, gehen an Schweine. „Die
Tiere scheiden dann bis zu 90 Prozent der Antibiotika wieder aus.
Viel davon landet schlussendlich in der Umwelt und in unseren
Gewässern. Über kurz oder lang ist das auch ein Risiko für unsere
Gesundheit, weil so leichter sogenannte Superkeime entstehen können,
bei denen Medikamente nicht mehr wirken“, so Theissing-Matei.

Die Gemeinden mit den meisten Schweinen pro Quadratmeter finden sich
durchwegs in Oberösterreich. Die höchste Schweinedichte weisen
Steinhaus, Sattledt und Wartberg auf. Die meisten Schweine pro
EinwohnerIn finden sich in zwei steirischen Gemeinden. In der
Gemeinde Schwarzautal leben 18 Mal mehr Schweine als Menschen, in
Gabersdorf 16 Mal mehr Schweine als Menschen. „Umweltministerin
Elisabeth Köstinger darf ihre Augen nicht weiter vor den Risiken der
industriellen Massentierhaltung verschließen. Flüsse und Bäche in den
österreichischen Regionen mit der dichtesten Schweinehaltung müssen
jetzt rasch überprüft werden. Nur so können wir das Ausmaß des
Problems überblicken und dann entsprechende Maßnahmen ergreifen“,
fordert Theissing-Matei.

Greenpeace-Fact-Sheet zu Schweinehaltung in Österreich (mit Liste von
schweinereichsten Gemeinden): https://goo.gl/aauGc8

Interaktive Schweine-Landkarte von Greenpeace:
https://act.gp/SchweineAT
Code zum Einbetten:
src=”https://greenpeaceat.carto.com/builder/b81ed98a-1227-48a2-8a98-2
984998e5981/embed” allowfullscreen webkitallowfullscreen
mozallowfullscreen oallowfullscreen msallowfullscreen>

Schweine-Landkarte zum Download: https://goo.gl/y8tsA5

Sebastian Theissing-Matei
Landwirtschaftsexperte
Greenpeace CEE in Österreich
Tel.: +43 (0)664 61 03 995
E-Mail: sebastian.theissing@greenpeace.org

Nora Holzmann
Pressesprecherin
Greenpeace CEE in Österreich
Tel.: +43 (0) 664 610 39 98
E-Mail: nora.holzmann@greenpeace.org

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