Wiener Tierschutzverein ist heuer gegen Knallterror gewappnet

WTV ruft Bevölkerung auf, von Knallerei an Silvester Abstand zu nehmen und hofft, dass Situation rund um das Tierschutzhaus nicht wie im Vorjahr eskaliert. Exekutive ist gut vorbereitet.

Vösendorf (OTS) – Für Menschen ein Tag zum Feiern, für Tiere eine
Horrornacht: Der Wiener Tierschutzverein (WTV) macht sich seit Jahren
für ein ruhiges Silvester ohne Feuerwerk stark und bittet die
Bevölkerung auch heuer wieder eindringlich, von der
Silvesterknallerei Abstand zu nehmen. „Die Knallerei rund um
Silvester bedeutet für viele Haustiere und Wildtiere extremen Stress
und ist pure Tierquälerei. Einige Tiere geraten dadurch gar in
Lebensgefahr“, sagt WTV-Präsidentin Madeleine Petrovic. Hunde und
Katzen besitzen bekanntermaßen ein wesentlich feineres Gehör als
Menschen und leiden unter der extremen Lärmbelastung oft
Höllenqualen.

Davon kann man sich auch im WTV zum Jahreswechsel ein Bild machen.
„Wer einmal gesehen hat, wie sehr etwa unsere Hunde unter dem
Knallterror leiden, aus Panik jämmerlich jaulen, unruhig in ihren
Zwingern umherirren oder vor Angst urinieren, der überlegt es sich
mit Sicherheit, ob er die Raketen an Silvester vielleicht doch nicht
zündet. Dieser Anblick ist Jahr für Jahr erschütternd“, so Petrovic.
Ganz besonders dramatisch war es im Vorjahr.

Denn Apropos Horrornacht: Die erlebten der WTV und seine
Schützlinge zum letzten Jahreswechsel am eigenen Leib, als sich
hunderte Feierwütige rund um den direkt beim WTV gelegenen Kellerberg
sowie auf benachbarten Grundstücken und Parkplätzen versammelten,
regelrechte Feuerwerksbatterien aufbauten und im wahrsten Sinne des
Wortes aus allen Rohren feuerten. Die traurige Bilanz: Berge an Müll
und hunderte verängstige, panische und verschreckte Tiere. „Die
Auswirkungen waren bei manchen unserer Schützlinge noch Wochen oder
gar Monate danach spürbar“, sagt Petrovic. Nicht nur der WTV selbst,
sondern auch die Exekutive wurde damals völlig von dieser Situation
überrascht.

Zwtl.: Breites Maßnahmenpaket der Exekutive

Daher gab es heuer intensive Gespräche und Termine mit dem
Innenministerium und der Exekutive aus Wien 23 und Mödling (der WTV
liegt genau dazwischen), die einen Maßnahmenplan nach sich zogen. So
hat die Polizei aus Wien-Liesing zugesichert, an Silvester zehn
BeamtInnen samt Diensthunden sowie drei Streifenwagen für den
Kellerberg abzustellen. Des Weiteren werden zwei Polizeistreifen aus
dem Bezirk Mödling bei Bedarf zur Unterstützung kommen. Zudem wird
die Polizei die Menschen im 23. Bezirk, allen voran die AnrainerInnen
des betroffenen Areals, mittels Postwurfsendung dazu aufrufen, von
Feuerwerk Abstand zu nehmen bzw. entsprechende Informationen zur
rechtlichen Situation, etc. liefern. Und die Polizei Wien
veröffentlicht am 25. Dezember auf dem Youtube Kanal „Polizei
Österreich bewegt“ einen Imagefilm zum Thema Feuerwerk, der die
Bevölkerung ebenfalls aufklären soll. „Wir alle hoffen, dass diese
Maßnahmen heuer zu einem friedvollen Silvester führen werden“, so
Petrovic.

Im WTV basteln PflegerInnen sowie ehrenamtliche HelferInnen im WTV
bereits seit einigen Wochen Beschäftigungsmaterial für Hunde und
Katzen, um ihnen den Stress an Silvester etwas erträglicher zu
machen. Zudem werden auch einige WTV-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
sowie ehrenamtlich tätige Menschen traditionell auch in diesem Jahr
in der Silvesternacht im WTV anwesend sein, um den Tieren ein wenig
von ihrer der Angst zu nehmen.

Zwtl.: Böllern verboten

Der WTV erinnert außerdem daran, dass die Knallerei in besiedelten
Gebieten eigentlich komplett verboten ist. Das besagt im Übrigen auch
das Pyrotechnikgesetz (Paragraph 38, Absatz 1). In Absatz seht
überdies zu lesen: „Die Verwendung pyrotechnischer Gegenstände und
Sätze innerhalb und in unmittelbarer Nähe von Kirchen, Gotteshäusern,
Krankenanstalten, Kinder-, Alters- und Erholungsheimen sowie
Tierheimen und Tiergärten ist verboten.“

Eine Spende als Neujahrsvorsatz wäre für die WTV-Präsidentin daher
die klügere Idee. „Jede nicht abgefeuerte Rakete hilft den Tieren.
Warum also nicht stattdessen einen Euro für jeden eingesparten
Feuerwerkskörper für Tierfutter spenden? Das Geld wäre in jedem Falle
besser angelegt und verpufft nicht“, so Petrovic abschließend.

Mag. (FH) Oliver Bayer
Pressesprecher
Wiener Tierschutzverein
Triester Straße 8
2331 Vösendorf

Mobil: 0699/ 16 60 40 66
Telefon: 01/699 24 50 – 16
oliver.bayer@wiener-tierschutzverein.org
www.wiener-tierschutzverein.org

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