„matinee“: Dokus „Das Weiße Rössl – Die wahre Geschichte“ und „Alles Kunst – die Landesgalerie Niederösterreich“

Außerdem: „Katholischer Gottesdienst“ und „Die Kulturwoche“

Wien (OTS) – Was passiert über die Jahrzehnte mit einem Operettenklassiker und wie entsteht ein neuer Museumsraum? Diesen Fragen geht die „matinee“ am Sonntag, dem 30. Juni 2019, ab 9.05 Uhr in ORF 2 nach. Zunächst beleuchtet die Dokumentation „Das Weiße Rössl – Die wahre Geschichte“ Entstehung und Erfolg des berühmten Singspiels, das Komponist Ralph Benatzky einst als lästige Auftragsarbeit aus dem Ärmel schüttelte. Nach dem „Katholischen Gottesdienst“ (9.30 Uhr) live aus der Pfarre St. Paul in Salzburg Stadt blickt die vom ORF Niederösterreich produzierte Doku „Alles Kunst – die Landesgalerie Niederösterreich“ (10.15 Uhr) hinter die Kulissen der kürzlich erst eröffneten spektakulären Kulturinstitution in Krems. Den von Clarissa Stadler präsentierten ORF-Vormittag beschließt „Die Kulturwoche“ (10.45 Uhr) mit aktuellen Berichten und Tipps.

„Das Weiße Rössl – Die wahre Geschichte“ (9.05 Uhr)

Das „Weiße Rößl“ gehört zu den großen Österreich-Klischees, sowohl die Operette als auch das gleichnamige Seehotel. Kein Film stand so sehr für die Heimatseligkeit der fünfziger Jahre wie „Im Weißen Rößl“ mit Peter Alexander und Waltraut Haas. Das Hotel am Wolfgangsee wurde zur touristischen Ikone und ist es bis heute geblieben. Die beiden Autoren des Urstücks vom „Weißen Rößl“ meinten allerdings ein ganz anderes Hotel: das „Weiße Rössl“ bei Bad Ischl – erst geschicktes Marketing holte den Stoff an den Wolfgangsee.
Die wahre Geschichte dahinter erzählt allerdings nicht von touristischer Glückseligkeit, sondern von den Dramen des vergangenen Jahrhunderts. Der Film „Das Weiße Rössl – Die wahre Geschichte“ von Otto Schwarz rollt dokumentarisch einen der größten Verdrängungshits der österreichischen Nachkriegsgeschichte auf.
Der Komponist Ralph Benatzky hatte das „Rößl“ aus dem Ärmel geschüttelt, es war ihm eine lästige Auftragsarbeit. Als er nach dem Krieg aus der Emigration als gebrochener Mann zurückkehrte, musste er feststellen, dass von seinem gesamten Schaffen nur noch dieses Werk geblieben war. Allerdings war aus dem einst ironisch-grellen und jazzigen Singspiel von 1930 eine zuckersüße, touristische Glückseligkeit geworden. Auch die Operette selbst hat seit ihrer Entstehung starke Mutationen erlebt: als freches Singspiel im Stil der wilden Berliner zwanziger Jahre geboren, war es zunächst meilenweit von der biederen Heimat-Tümelei entfernt, zu der es zwischenzeitlich verkam.
Nicht zuletzt durch die Verfilmung mit Max Raabe kommt heute nach und nach wieder das originale „Weiße Rößl“ zum Vorschein.

„Alles Kunst – die Landesgalerie Niederösterreich“ (10.15 Uhr)

Die neue Landesgalerie Niederösterreich ist wenige Wochen nach der Eröffnung bereits zu einem Wahrzeichen von Krems an der Donau geworden. Denn das Bauwerk ist spektakulär – ein riesiger, gedrehter Würfel mit schrägen Wänden über mehrere Stockwerke. Darin werden alte und neue Werke bildender Kunst gezeigt, es gibt aber auch Raum für die Diskussion gesellschaftlicher Fragen und Möglichkeiten für vielfältige Interaktionen.
Der Film von Karina Fibich stellt Architektur sowie Ziele dieses Kunstmuseums am Eingang zur Wachau vor. Anhand der ersten Ausstellungen werden die vielen verschiedenen Schritte dokumentiert, die für deren Zustandekommen notwendig sind: Die ersten inhaltlichen Überlegungen der Ausstellungsgestalter/innen führen zum Zusammenspiel mit renommierten Sammlungen und Museen. Dazu kommen auch internationale Leihgaben, etwa aus München, Dortmund, Spanien und Afrika: Der Bogen reicht von wichtigen Arbeiten Egon Schieles und Oskar Kokoschkas über eine große Anzahl an Gemälden von Albin Egger-Lienz bis zur aufwühlenden Kunst von Gottfried Helnwein, Walter Navratil und Arnulf Rainer.
Sind alle vertraglichen Fragen geklärt, können die Kunstobjekte angeliefert und dem jeweiligen Konzept der Kuratorinnen und Kuratoren entsprechend gestellt bzw. gehängt werden. Danach folgt die Finalisierung der Ausstellung, u. a. mit Beschriftungen sowie der Sicherung und Lichtgestaltung für die einzelnen Objekte und Räume. Gesprächspartner/innen im Film sind u. a. Renate Bertlmann und Heinz Cibulka, die erste Künstlerin bzw. der erste Künstler mit Personalen, sowie die Sammler Ernst Ploil und Helmut Zambo vor ihren Leihgaben.

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