Umbau Sozialversicherung: AK für mehr Arztpraxen und moderne Medikamente statt teurem Türschildtausch

AK-ExpertInnen rechnen bis 2023 mit Kosten von rund 2,1 Mrd. Euro

Wien (OTS) – Wie gestern bekannt wurde, zeigt ein bislang unter Verschluss gehaltenes Gutachten des Sozialministeriums, dass die Kosten des Umbaus der Sozialversicherung bis zu 400 Mio. Euro betragen werden. Aus Sicht der Sozialversicherungs-ExpertInnen der AK liegt diese Schätzung an der Unterkante. Die AK hat bereits bei der Begutachtung des Gesetzes alleine die Kosten für die Zusammenlegung mit 500 Mio. Euro angesetzt. Aber der Umbau wird noch teurer, sind die ExpertInnen der AK überzeugt. Bis 2023 werden rund 2,1 Mrd. Euro an Kosten anfallen. Denn zusätzlich zu den 500 Mio. Euro für die Zusammenlegung fallen Mehrkosten für die Absenkung des Unfallversicherungsbeitrags, für einen neuen, teureren Gesamtvertrag mit den ÄrztInnen oder auch großzügige Mittelaufstockungen für Schönheitskliniken an. Damit fehlen in Summe schnell 2,1 Mrd. Euro. Geld, das für die Versicherten fehlen wird.

Wenn man bedenkt, dass eine durchschnittliche Hausarztstelle rund 300.000 Euro kostet, wären mit den 2,1 Mrd. Euro alle Sorgen um die Stellennachbesetzung erledigt, auch die Finanzierung des Ankaufs moderner Medikamente wäre ohne Probleme möglich, ebenso der dringende Ausbau von Psychotherapieplätzen.

Bevor viel Geld unwiederbringlich für den Austausch von Türschildern aufgewendet wird, verlangt die AK von der künftigen Bundesregierung angesichts der finanziellen Gefahren für die Sozialversicherung und der drohenden Verfassungswidrigkeit wesentlicher Teile des Umbauvorhabens eine Überarbeitung unter intensiver Einbeziehung der Sozialpartner. Denn wird dieser Umbau weiter so durchgezogen, steht vor allem die Gesundheit der ArbeitnehmerInnen auf dem Spiel. Denn letztlich werden sie mit Selbstbehalten für diesen Umbau teuer bezahlen. Auch der angekündigte Abbau von 1.500 Dienstposten wird zu Lasten der Versicherten gehen. Ein derartiger Kahlschlag bedeutet für sie längere Wartezeiten und schlechtere Services.

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