Nur bessere Finanzierung von Pflege lässt Löhne steigen / bpa fordert massive Fortschritte bei der Refinanzierung der Pflege, damit Pflegelöhne steigen können

Hannover (ots) – Um Arbeitsbedingungen und Löhne in der Pflege zu verbessern, hilft allein eine angemessene Refinanzierung der pflegerischen Arbeit. Das betonte die Landesvorsitzende des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) Ricarda Hasch mit Blick auf die heutige Landtagsanhörung zur Sicherung der pflegerischen Versorgung. “In der Konzertierten Aktion Pflege sind wichtige Fortschritte vereinbart worden. Die Landesregierung, aber allen voran die Pflegekassen müssen sich nun an deren Umsetzung messen lassen; dabei können diese bei fairem Umgang auf unsere volle Unterstützung bauen”, sagte Hasch vor rund 250 Teilnehmerinnen und Teilnehmern der bpa-Mitgliederversammlung in Hannover.

Landessozialministerin Carola Reimann betonte in ihrem Grußwort zur Mitgliederversammlung die konstruktive Rolle der privaten Träger in den zurückliegenden Verhandlungen zur Konzertierten Aktion Pflege Niedersachsen (KAP.Ni) und warb für einen weiteren gemeinsamen Weg. “Ich freue mich sehr darüber, dass auch der bpa die Kooperationsvereinbarung der KAP.Ni unterzeichnet hat. Alle Beteiligten wollen in Zukunft offene Fragen gemeinsam lösen, in konstruktiver und verlässlicher Zusammenarbeit. Das gemeinsame Leitbild ist eine attraktive Vergütung der Pflege und gute Arbeitsbedingungen. Pflegekräfte sollen besser bezahlt werden und mit weniger Druck arbeiten können.”

Die privaten Pflegeanbieter, die rund die Hälfte aller Pflegebedürftigen in Niedersachsen versorgen, seien schon jetzt jeden Tag damit beschäftigt, möglichst attraktive Arbeitsbedingungen für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu sichern, sagte die bpa-Landesvorsitzende Hasch: “Im Alltag fehlen aber bisher die notwendigen finanziellen Verbesserungen. Die Folgen sind längst sichtbar: Überall herrscht drastischer Personalmangel.” Gerade im ambulanten Bereich sei die Versorgung in manchen Regionen gefährdet, wie Umfragen mehrfach gezeigt hätten. “Wir haben einen Markt, auf dem Pflegefachkräfte sehr begehrt sind und selbstbewusst gute Gehälter einfordern. Die privaten Träger und Einrichtungen wollen Löhne und Gehälter gerne weiter steigern, brauchen dafür aber eine angemessene Refinanzierung und wirtschaftliche Stabilität.”

Weil inzwischen alle den dringenden Handlungsbedarf in der Pflege sehen, sei es im Rahmen der KAP.Ni erstmals gelungen, gemeinsam mit der Ministerin die tatsächlich notwendigen Verbesserungen so deutlich aufzuzeigen, dass sich auch die Kostenträger substanziell bewegt hätten. “Das war ein hartes Stück Arbeit, das wir im Sinne unserer Mitglieder aber gerne geleistet haben. Nun erwarten wir, dass die Verhandlungsergebnisse schnell umgesetzt werden”, so die bpa-Landesvorsitzende abschließend.

Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa) bildet mit mehr als 11.000 aktiven Mitgliedseinrichtungen (davon über 1.400 in Niedersachsen) die größte Interessenvertretung privater Anbieter sozialer Dienstleistungen in Deutschland. Einrichtungen der ambulanten und (teil-)stationären Pflege, der Behindertenhilfe und der Kinder- und Jugendhilfe in privater Trägerschaft sind im bpa organisiert. Die Mitglieder des bpa tragen die Verantwortung für rund 335.000 Arbeitsplätze und circa 25.000 Ausbildungsplätze (siehe www.youngpropflege.de oder auch www.facebook.com/Youngpropflege). Die Investitionen in die pflegerische Infrastruktur liegen bei etwa 26,6 Milliarden Euro.

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