Korrektur: Grimme-Preis: NDR acht Mal nominiert

Hamburg (ots) – Korrigierte Fassung vom 16.01.2020, 16:10 Uhr

(In der ursprünglichen Fassung war von sieben Nominierungen zu lesen. Es sind jedoch acht Nominierungen. Zudem wurde die nominierte Dokumentation “Wie ‘Holocaust’ ins Fernsehen kam” im Text ergänzt)

Acht NDR Produktionen und Koproduktionen sind für einen Grimme-Preis 2020 nominiert. Im “Wettbewerb Fiktion” hat der NDR/ARTE-Film “Hanne” mit Iris Berben von Dominik Graf eine Chance auf die renommierte Auszeichnung, Heinrich Breloer könnte für seinen Zweiteiler “Brecht” eine “Spezial”-Auszeichnung bekommen (eine Koproduktion von WDR, BR, SWR, NDR und ARTE). Im “Wettbewerb Info & Kultur” sind nominiert die Dokumentationen “Markt der Masken” von Peter Heller (NDR/ARTE), “Musste Weimar scheitern? Gedanken zur ersten deutschen Republik” von Andreas Christoph Schmidt (rbb/NDR) und “Wie ‘Holocaust’ ins Fernsehen kam” von Alice Agneskirchner (WDR/NDR/SWR). Unter dem Stichwort “Spezial” könnten in “Info & Kultur” die NDR Autoren Nadia Kailouli und Jonas Schreijäg für ihre exklusiven Berichte und Filme von dem Seenotrettungsschiff “Sea-Watch 3” geehrt werden. Die vier Folgen der NDR Serie “Ein Fall für die Erdmännchen – Weihnachtsmann gesucht” von Martin Reinl gehen im “Wettbewerb Kinder und Jugend” ins Rennen. Und last but not least kann der NDR Talk “Die Geschichte eines Abends … mit Olli Schulz” im “Wettbewerb Unterhaltung” auf den Preis hoffen.

Frank Beckmann, NDR Programmdirektor Fernsehen: “Jede der Grimme-Nominierungen ist eine große Anerkennung für die hohe Qualität unserer Produktionen. Sie spiegeln die große Bandbreite unseres Programms wider. Jetzt heißt es: Daumen drücken!”

In “Hanne” spielt Iris Berben eine Frau, die bei einer medizinischen Routineuntersuchung mit dem Verdacht auf eine schwere Krankheit konfrontiert wird. Sie entschließt sich, das Leben in der ihr verbleibenden Zeit radikal anders anzugehen als bisher. Das Buch schrieb Beate Langmaack, Regie führte Dominik Graf. Die Redaktion hatten Christian Granderath und Sabine Holtgreve (NDR) sowie Andreas Schreitmüller (ARTE). “Hanne” ist eine Produktion der Provobis Gesellschaft für Film und Fernsehen. Das Erste zeigte den Film im Juni vergangenen Jahres.

Heinrich Breloer (Buch und Regie) wurde “für die besondere Kunst des Übergangs von Dokumentarischem und Fiktionalem” im “Wettbewerb Fiktion” für seinen Zweiteiler “Brecht” als “Spezial”-Nominierung genannt. Die Hauptrollen spielten Tom Schilling (Bertolt Brecht 1916-1933), Burghart Klaussner (Bertolt Brecht 1947-1956), Lou Strenger (Helene Weigel 1927-1933) und Adele Neuhauser (Helene Weigel 1947-1956). Die NDR Redaktion lag bei Christian Granderath. “Brecht” ist eine Produktion der Bavaria Fiction, der Bavaria Filmproduktion Köln und Satel Film in Zusammenarbeit mit der Serviceproduktion Tschechien MIA Film in Koproduktion mit dem WDR, BR, SWR, NDR und ARTE, gefördert durch die Film- und Medienstiftung NRW und den Tschechischen Staatsfonds für Kinematografie. Die Filme liefen im März auf ARTE und im Ersten.

In der Dokumentation “Markt der Masken” berichtet Peter Heller über den Markt für traditionelle afrikanische Kunst. Inzwischen ist eine erbitterte Debatte über die Restitution von Kunst aus der Kolonialzeit entfacht. Der Film nimmt die Spurensuche auf bei Händlern in Westafrika und Europa, auf Auktionen und in Museen in Brüssel, Paris, München und Berlin. Redakteurin war Ulrike Dotzer (NDR), für die Herstellung verantwortlich zeichnete die Filmkraft Peter Heller Produktion. Erstmals war der Film auf ARTE zu sehen, ebenfalls im Juni 2019.

“Musste Weimar scheitern? Gedanken zur ersten deutschen Republik” von Andreas Christoph Schmidt ist ein nachdenkliches wie emotionales Plädoyer: Die Dokumentation zeigt, dass Nachdenken über Weimar immer auch ein Nachdenken über die Demokratie ist und eine lebhafte Diskussion erfordert. Schmidt fragt auch: Was kann uns Weimar heute lehren? Die Produktion von Schmidt & Paetzel Fernsehfilme wurde redaktionell verantwortet von Rolf Bergmann (rbb) und Marc Brasse (NDR) und lief erstmals im Februar 2019 im Ersten.

“Wie ‘Holocaust’ ins Fernsehen kam” schildert Filmemacherin Alice Agneskirchner – von der Entstehung und den Dreharbeiten für die US-Serie, die das Schicksal der fiktiven jüdischen Familie Weiss erzählt, über die Ausstrahlung 1978/79 bis zu den Reaktionen in Deutschland. Für ihr “Making of” – im Januar 2019 war die Serie nach 40 Jahren erneut zu sehen – sprach Alice Agneskirchner mit Regisseur Marvin J. Chomsky, Produzent Robert Berger, Schauspielerinnen und Schauspielern und dem ehemaligen WDR-Fernsehspielchef Günter Rohrbach. Die Redaktion hatte im NDR Christoph Mestmacher, Produzent war Hanfgarn & Ufer.

Die NDR Autorin Nadia Kailouli und Autor Jonas Schreijäg waren 21 Tage lang an Bord der “Sea Watch 3”: vom Auslaufen und der Rettung von 53 Menschen bis zur Verhaftung der Kapitänin Carola Rackete im Hafen von Lampedusa. Wie kam es so weit? Was ist in den drei Wochen auf See passiert? Das alles haben die Filmemacher dokumentiert und in mehreren Beiträgen verarbeitet. Nominiert sind sie “für die wirkmächtige Aufbereitung ihrer exklusiven Recherchen und Bilder” für das gesamte Angebot – ihre Reportage für “STRG_F”, dem investigativen Rechercheformat von ARD und ZDF für funk, für ihre Filme für das ARD-Magazin “Panorama” und in “Panorama – die Reporter” im NDR Fernsehen, für ihre Beiträge in den “Tagesthemen” sowie für ihren Dokumentarfilm “SeaWatch3” im NDR Fernsehen. Die Redaktion für die NDR Eigenproduktionen hatten Sven Lohmann, Anna Orth, Volker Steinhoff, Johannes Edelhoff und Timo Großpietsch. Die Beiträge sind noch online, der längste – der Dokumentarfilm – steht unter https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/SeaWatch3,sendung951550.html.

Der KiKA, der Kinderkanal von ARD und ZDF, zeigte im Dezember 2019 “Ein Fall für die Erdmännchen – Weihnachtsmann gesucht”. Buch und Regie stammen von Martin Reinl, die Redaktion hatte Holger Hermesmeyer. Im Mittelpunkt der vierteiligen NDR Serie stehen Jan und Henry, die Erdmännchen aus dem “Sandmännchen” – aber nicht mit Einschlafgeschichten, sondern sondern mit einer spannenden Detektivgeschichte über geklaute Wunschzettel und einen verschwundenen Weihnachtsmann. Die Produktion lag bei bigSmile. Die Folgen sind in der ARD-Mediathek zu sehen: http://ots.de/OzrEaC.

Für die jüngste Ausgabe des NDR Talks “Die Geschichte eines Abends” traf sich Musiker Olli Schulz mit vier Menschen “Ü80” in einer Seniorenresidenz in Hamburg-Volksdorf: Frau Friedmann (81), Herrn Reimer (98), Herrn Zielke (97) und Frau Stark (91). Sie sprachen über die Lust und Angst vor den letzten Jahren, die Erinnerungen an die eigene Jugend, den Blick auf die heutige Zeit und darum, wie es ist, wenn die Arme “wabbelig” werden. Das NDR Fernsehen zeigte das Experiment im Dezember 2019, online ist es zu sehen unter http://ots.de/gKptQ0. Regie führten Domenica Berger und Christian von Brockhausen. Redakteur der NDR Eigenproduktion war Fabian Döring.

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