Krematorium Wien: Pläne für die Erweiterung präsentiert

Zubau für zusätzliche Verbrennungskapazitäten und einen neuen Verabschiedungsraum

Wien (OTS) – Feuerbestattungen liegen im Trend. So liegt der Anteil bei den Feuerbestattungen in den westlichen Bundesländern bzw. in deutschen Städten teilweise schon über 90 Prozent. In Wien liegt der Anteil mit knapp über 30 Prozent noch um einiges niedriger.

In letzten Jahren ist auch in Wien der Feuerbestattungsanteil deutlich gestiegen, zuletzt von 2015 bis 2019 um 5 Prozent. Um für diese anhaltende Entwicklung für die nächsten Jahrzehnte gerüstet zu sein, wird bis Ende 2022 das Krematorium in Wien-Simmering erweitert werden.

Das Krematorium Wien ist das älteste Krematorium Österreichs. Der Wiener Gemeinderat beschloss am 7. Oktober 1921 den Bau eines Krematoriums auf dem Gelände des Schloss Neugebäudes in Simmering. Ein Architektenwettbewerb wurde ausgeschrieben. Den Auftrag erhielt schließlich Clemens Holzmeister. Am 17. Dezember 1922 wurde das Krematorium Wien durch den damaligen Wiener Bürgermeister Jakob Reumann eröffnet.

Die Anforderungen für den Erweiterungsbau wurden klar formuliert:
Kriterien der Funktionalität, Ökologie und Wirtschaftlichkeit sind jedenfalls zu erfüllen, besondere Bedeutung hat in Verbindung mit dem Holzmeisterbau, dem bedeutendsten expressionistischen Bauwerk Österreichs aber die städtebauliche und architektonische Qualität. Dem wurde durch eine fundierte Machbarkeitsuntersuchung, die enge Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt und einen EU-weiten Architekturwettbewerb Rechnung getragen, der im Herbst 2019 mit der Architektenkammer abgestimmt und ausgelobt wurde und der jetzt Grundlage für das nachfolgende Verhandlungsverfahren mit den Objektplanern ist.

Zwtl. Architekturwettbewerb

Unter dem Vorsitz von Architekt Rüdiger Lainer reihte das Preisgericht von den 38 Wettbewerbsbeiträgen nach intensiver Abwägung jenen des Grazer Büros projektCC zt gmbh mit Empfehlungen zur Weiterbearbeitung an die erste Stelle. Den zweiten Platz konnte die ARGE Juri Troy Architects / KPPK ZT GmbH, den dritten Platz die ARGE Architekt Kronaus & Architekt Mitterer erreichen. Anerkennungspreise erhielten LAM Architektur ZT GmbH, TSPC Technical Supervision an Planning Consulting Hungary GmbH sowie Veit Aschenbrenner Architekten ZT GmbH.

Die Jury würdigt das Siegerprojekt als „eigenständiges Objekt, das sich in angemessenem Abstand zum Bestandsgebäude der Silhouette des Holzmeister-Baus unterordnet, aber die erforderlichen Funktionen in einem selbstbewussten, kompakten und doch gegliederten Volumen platziert. Die klare Organisation der Raumschichten in der Folge von Hof, Foyer, innenliegendem Portal, dem Verabschiedungsraum und den dahinter liegenden Funktionsräumen ist räumlich wie konstruktiv konsequent. […] Der Bezug zur Natur aus dem Verabschiedungsraum ist gut inszeniert, die Verbindung von Bestand und Neubau stringent gelöst.“

Zwtl. Modernste Ausstattung und Kapazitätserweiterung

Die Kapazitäten des Krematoriums Wien werden durch den Zubau erheblich erweitert. So wird ein neuer Kühlraum und ein neuer Kremationsofen installiert, zudem wird Angehörigen künftig ein mit modernster Technik ausgestatteter Verabschiedungsraum für Trauerfeiern zur Verfügung stehen, der auch großzügige Ausblicke in den umgebenden Grünraum ermöglicht.

Die Erschließung für Besucher von Trauerfeiern erfolgt über den bisherigen zentralen Eingang mittels eines außenliegenden, hellen Zugangs, der sich in einen stimmungsvollen Versammlungsbereich öffnet.

Neben der traditionellen Verabschiedung ist es zukünftig möglich, bei einer „Verabschiedung ins Feuer“ auch bei der Einfuhr des Sargs in den Ofen anwesend zu sein.

„Die Erweiterung des Krematoriums wird die zentrale Örtlichkeit für Feuerbestattungen in Wien enorm aufwerten sowie für die nächsten Jahrzehnte ausreichend Kapazitäten sicherstellen – und dabei höchsten Umweltstandards entsprechen“, freut sich Dr. Markus Pinter, Geschäftsführer der Bestattung und Friedhöfe Wien bei der Vorstellung des Projekts.

Zwtl. Zeitplan und Kosten

Die budgetierten Kosten für die Erweiterung des Krematoriums Wien belaufen sich mit Preisbasis Mai 2019 auf rund 6,25 Millionen Euro. Rechtzeitig zum 100-jährigen Jubiläum wird der Zubau Ende 2022 fertiggestellt sein.

Die Ausstellung des Siegerprojektes und der anderen ausgezeichneten Einreichungen des Architekturwettbewerbs können noch bis Ende März 2020 im Foyer der Unternehmenszentrale der Bestattung und Friedhöfe Wien in der Simmeringer Hauptstraße 339, werktags zwischen 8 und 16.30 Uhr besichtigt werden.

Alle Beiträge sind online unter [krematorium-wien.hanslechner.at]
(http://krematorium-wien.hanslechner.at/) abrufbar.

Dr. Florian Keusch
Pressesprecher
B&F Wien – Bestattung und Friedhöfe GmbH
Tel: +43 (0) 760 70 – 28031
E-Mail: florian.keusch@bfwien.at

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