ARD radiofeature im Februar: “Assads neues syrisches Reich – Ein Feature über Gläubige, Märtyrer und Nazis”

Köln (ots) –

Seit 2011 tobt in Syrien ein Bürgerkrieg, der schon mehr als 450.000
Menschenleben gefordert hat. Machthaber Baschar al-Assad ruft sein
gespaltenes Volk inzwischen zur nationalen Versöhnung auf, aber wie
soll das neue Syrien aussehen, und wer sind Assads Partner? Was hat
es mit der von ihm protegierten Partei SSNP (Syrian Socialist
National Party) auf sich? Welche Rolle können die Sozialnationalisten
beim geplanten Versöhnungsprozess und bei der Neugestaltung Syriens
tatsächlich spielen? Zu diesen und weiteren Fragen hat Marc Thörner
vor Ort in Syrien recherchiert. Das ARD radiofeature “Assads neues
syrisches Reich – Ein Feature über Gläubige, Märtyrer und Nazis” ist
ab Mittwoch, 26. Februar 2020, in sieben Wort- und Kulturwellen der
ARD zu hören und ist im Internet unter ardaudiothek.de sowie als
Podcast verfügbar.

Inzwischen hat Assad fast sein ganzes Territorium wieder in Besitz
genommen. Er selbst ist zwar Alawit, gibt sich aber als überzeugter
Anhänger eines säkularen Systems. Tatsächlich kann er sich aber nur
halten, weil er sich mit bewaffneten Islamisten der iranisch
gestützten Hisbollah verbündet hat. Um die unterschiedlichen
Religionsgruppen und Ethnien in Syrien zur Gemeinsamkeit zu bewegen,
setzt Assad auf die langjährige Oppositionspartei SSNP. Sie
propagiert die Idee eines “Großsyriens”, ist im deutschen
Nationalsozialismus verwurzelt, extrem antisemitisch, brutal und
idealisiert Selbstmordattentate. Dieses Bündnis aus syrischen Nazis
und radikalen Islamisten findet auch in Deutschland Unterstützer. Zum
Beispiel in Teilen der AfD. Das syrische Regime gibt sich säkular,
benutzt aber Begriffe wie Märtyrertum, Opfertod, Himmel oder
Paradies. Im Kern geht es der Assad-Familie und ihrem Zirkel um
Machterhalt. Um als Angehöriger einer religiösen Minderheit die große
Mehrheit der sunnitischen Syrer hinter sich zu versammeln, bedient
sich die Familie Assad der jeweils nötigen Ideologien und der dazu
passenden Bilderwelten.

Marc Thörner, Jahrgang 1964, arbeitet als freier Journalist und Autor
für Radio und Fernsehen der ARD sowie für den Deutschlandfunk und das
Schweizer Radio SRF. Seine Themenschwerpunkte sind vorwiegend die
Maghreb- und Golfstaaten, Irak, Pakistan, Afghanistan und Syrien. Er
hat mehrere Bücher verfasst. Im Jahr 2009 wurde er mit dem
Otto-Brenner-Preis für kritischen Journalismus (1. Preis)
ausgezeichnet und war 2013 und 2017 für den Prix Europa nominiert.

Journalisten mit Zugang zur WDR-Presselounge können das ARD
radiofeature ab sofort im dortigen Vorführraum hören.

Sendetermine:

SWR Mittwoch, 26. Februar 2020,
22:03 Uhr
BR 2 Samstag, 29. Januar 2020, 13:05 Uhr
SR 2 KulturRadio Samstag, 29. Januar 2020, 17:04 Uhr
Bremen Zwei (RB) Samstag, 29. Januar 2020, 18:05 Uhr
WDR 5 Sonntag, 01. März 2020, 11:04 Uhr
NDR Info Sonntag, 01. März 2020, 11:05 Uhr
hr2-kultur Sonntag, 01. März 2020, 18:05 Uhr


Redaktion: Dorothea Runge (WDR)

Eine Produktion des Westdeutschen Rundfunks für das ARD radiofeature
2020.

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