„kulturMontag“ am 22. Juni: #dubistkunst-Gewinner, Mythos Münchhausen und Fake Facts von heute

Außerdem: Robert Schabus’ Dokumentation „AB:STAND“ über den Corona-Lockdown in Klagenfurt

Wien (OTS) – Der von Clarissa Stadler präsentierte „kulturMontag“ am 22. Juni 2020 um 22.30 Uhr in ORF 2 prämiert die Siegerprojekte der gerade erfolgreich abgeschlossenen #dubistkunst-Challenge, widmet sich zum 300. Geburtstag von Hieronymus Carl Friedrich Freiherr von Münchhausen dem Mythos des „Lügenbarons“ und beleuchtet die Fake Facts und Verschwörungsmythen von heute. Anschließend an das Magazin steht die Premiere der Dokumentation „AB:STAND“ (23.25 Uhr) von Robert Schabus auf dem Programm – ein einfühlsames Zeitdokument des Corona-Lockdowns in Klagenfurt.

Erfolgreiche #dubistkunst-Challenge – Präsentation der besten Reenactments

Unter dem Titel „#dubistkunst“ hatte der „kulturMontag“ im Mai gemeinsam mit führenden Museen des Landes ganz Österreich zum schöpferischen Mitmachen aufgerufen. Die Challenge bestand darin, sich selbst in Kunstwerke zu verwandeln, um Klassiker der Kunstgeschichte nachzustellen und auf dem gleichnamigen Instagram-Account hochzuladen. Die Lust an der Verwandlung war groß, insgesamt 357 kreative Reenactments von 320 Kunstbegeisterten wurden eingereicht. Zu den am meisten nachgestellten Werken zählt „Der Kuss“ von Gustav Klimt. Die fantasievollen Kunst-Zitate wurden nun von einer hochkarätigen Jury aus Direktorinnen und Direktoren österreichischer Museen bewertet, darunter Sabine Haag (KHM), Stella Rollig (Belvedere), Klaus Albrecht Schröder (Albertina), Hemma Schmutz (Museen der Stadt Linz) und Karola Kraus (MUMOK). Der „kulturmontag“ stellt die Projekte vor und prämiert die fünf besten Arbeiten mit Jahreskarten der fünf Ausstellungshäuser und ORF-Kulturpackages.

Der Erfinder von Fake News – 300 Jahre Baron von Münchhausen

Die fantastischen Geschichten des Barons von Münchhausen sind weltbekannt. Doch ihren Helden gab es nicht nur in Büchern und Filmen: Hieronymus Carl Friedrich Freiherr von Münchhausen stammte aus dem Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg. Anlässlich seines 300. Geburtstags hat seine Nachfahrin Anna von Münchhausen das Buch „Der Lügenbaron – Mein fantastischer Vorfahr und ich“ veröffentlicht. Darin erzählt sie vom echten Leben des Freiherrn und „begabten Fabulierers“. Dass er als Lügenbaron in die Geschichte einging, hat er allerdings seiner zweiten Ehefrau zu verdanken, die ihn im Scheidungskrieg als solchen verunglimpfte. Dennoch steht sein Name symbolhaft für die Unwahrheit, wie auch eine psychische Störung, das Münchhausen-Syndrom, nach ihm benannt ist. Der „kulturMontag“ auf Spurensuche nach dem Erfinder der Fake News.

Fake Facts – Verschwörungsmythen auf dem Prüfstand

Aus der Forschung ist bekannt, dass Menschen – unterschiedlichster Weltanschauungen und aller Bildungsniveaus – in Krisenzeiten verstärkt an Verschwörungen glauben, so auch aktuell. Aber warum entstehen Verschwörungstheorien? Wer glaubt sie und was macht sie so beliebt? Viele Menschen erleben eine Unsicherheit und einen Kontrollverlust, der sie anfällig für einfache Erklärungen macht. Wie Verschwörungsmythen unser Denken bestimmen, das haben die Autorinnen Katharina Nocun und Pia Lamberty in ihrem Buch „Fake Facts“ untersucht. Dabei kommen sie zum Schluss, dass Geschichten von Echsenmenschen oder Chemtrails weit mehr sind als ein Spaßfaktor, sie können Radikalisierungsbeschleuniger sein. Sie fordern mehr Medienkompetenz, vor allem für junge Menschen, und liefern Strategien im Umgang mit sogenannten Verschwörungsgläubigen.

Dokumentation „AB:STAND“ (23.25 Uhr)

Mit dem Film „AB:STAND“ hat der Kärntner Filmemacher Robert Schabus ein einfühlsames Zeitdokument der vierten Woche der coronabedingten Ausgangsbeschränkungen in Klagenfurt geschaffen. Leere Parkbänke in der Frühlingssonne sind ein wiederkehrendes, scheinbar beschauliches Motiv des Films. Als erste nimmt die Künstlerin Inge Vavra darauf Platz. Sie ist eine von neun Vertreterinnen und Vertretern der sogenannten „Risikogruppe“, die im Film zu Wort kommen: Großteils ältere Menschen, zum Teil mit Vorerkrankungen – allesamt der Kunst-und Kulturszene angehörend.
Von privaten Befindlichkeiten in Zeiten des Lockdowns bis hin zu hochpolitischen Themen und Fragestellungen reicht der thematische Bogen der Interviews. Reflexionen über Stigmatisierung und Ausgrenzung, über die eigene Sterblichkeit, die Einschränkung von Freiheiten – ganz organisch und unmittelbar kommen alle großen Themen dieser Krisenzeit an die Oberfläche.
Es gibt Grund zur Angst, wird da von Helga Mračnikar konstatiert, die Nähe zu und zwischen den Menschen fehlt. Die Luft zum Leben, zum Hoffen, zum Lieben wird knapp, so Dietmar Pickl, Cicero zitierend, nicht nur bei einer Covid-19-Erkrankung, sondern auch im sozialen Gefüge. Corona ist ein Brennglas, das schwelende Konflikte entzündet, und gleichzeitig den Blick von allen anderen Themen wie etwa der Flüchtlings- und Klimakrise weglenkt.
Impressionen der Stadt Klagenfurt während des völligen Stillstands geben ein starkes Sinnbild des Lebensgefühls in dieser Zeit. Die Verlangsamung des Alltags, die Verschnaufpause, die uns Corona verschafft hat – das sind die positiven Seiten der Krise, die von den Interviewten bemerkt werden.

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Ruza Holzhacker
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