„kulturMontag“ am 20. Juli: #dubistkunst-Ausstellung in Baden, Daniel Kehlmann auf Österreich-Besuch, der Kuss in der Krise

Außerdem: Martin Traxls Dokumentation „Joji Hattori – Wanderer zwischen den Welten“

Wien (OTS) – Der von Martin Traxl präsentierte „kulturMontag“ am 20. Juli 2020 um 22.30 Uhr in ORF 2 berichtet u. a. über die jüngsten Projekte von Bestsellerautor Daniel Kehlmann, der derzeit seinen Wohnsitz von New York nach Berlin verlegt und aktuell auf Heimatbesuch in Österreich ist. Clarissa Stadler traf ihn zum Interview. Weiters befasst sich die Sendung u. a. mit der Ausstellung zur erfolgreichen „kulturMontag“-Challenge #dubistkunst auf Europas größtem Fotofestival „La Gacilly“ in Baden bei Wien, außerdem mit den seelischen wie körperlichen Folgen der Corona-bedingten zwischenmenschlichen Distanz, die derzeit literarisch, wissenschaftlich und künstlerisch thematisiert wird. Anschließend an das Magazin steht die von Martin Traxl gestaltete Dokumentation „Joji Hattori – Wanderer zwischen den Welten“ (23.25 Uhr) über den in Wien aufgewachsenen japanischen Ausnahmekünstler auf dem Programm.

Sehnsucht nach Sinnlichkeit – Kuss & Co. in der Krise

Corona zwingt die Menschen zur Distanz. Doch das Ausbleiben von physischer Nähe hat Folgen auf seelische wie körperliche Gesundheit. Der renommierte deutsche Philosoph Wilhelm Schmid stellt sich in seinem neuen Buch „Von der Kraft der Berührung“ die Frage, wie sich unsere Gesellschaft verändern wird, wenn auch in Zukunft ein distanzierter Umgang miteinander Ausdruck von Zuwendung bleibt. Genau zu diesem Thema hat die Wiener Sigmund Freud Privatuniversität eine aktuelle Studie erstellt. Mit der „neuen Normalität“ in unserem Leben und dem öffentlichen Raum setzt sich diesen Sommer die Kunsthalle Wien mit der Ausstellung „Kiss“ auseinander, die an unterschiedlichen Plätzen Arbeiten von Künstlern wie Elke Silvia Krystufek oder Thomas Geiger präsentiert. Mit dem Bedürfnis nach Intimität, Berührung und Trost und der gleichzeitigen Unmöglichkeit all dessen beschäftigt sich auch Daniel Richter in seiner aktuellen Schau in der Galerie Ropac in Salzburg.

Die Furcht und Flucht des Daniel Kehlmann – der Bestsellerautor auf Österreich-Besuch

Der österreichische Bestsellerautor Daniel Kehlmann hat die vergangenen Jahre mit seiner Familie in New York verbracht, zurzeit übersiedelt er zurück nach Europa und will in Berlin sesshaft werden. Das Thalia Theater in Hamburg bringt seinen Roman „Tyll“ auf die Bühne, in dem er die Zeit des Dreißigjährigen Krieges eindrücklich spiegelt. Für das Regiedebüt seines Freundes Daniel Brühl – eine schwarze Komödie mit dem Titel „Nebenan“ – liefert der 45-Jährige das Drehbuch. Ein „Corona-Stück“ schreibt er für die Wiener Josefstadt, das in der übernächsten Spielzeit Premiere hat. Darin wird ein Mann, der sich nicht vor dem Virus gefürchtet hat, bestraft. Für Kehlmann ist Angst auch eine Art von Schutz. Doch wie sehr macht man sein eigenes Leben durch Angst zu einem Nicht-Leben? Welche Erfahrungen hat der umtriebige Künstler in New York gemacht? Wie hat er die politischen Maßnahmen zwischen USA, Europa und China wahrgenommen? Wie sieht er die Entwicklung der USA im Wahljahr? Bei den Salzkammergut Festwochen Gmunden ist Kehlmann heuer ein Literaturschwerpunkt gewidmet. Aus diesem Anlass ist er auf Österreich-Besuch. Im Wiener Lusthaus traf Clarissa Stadler den Autor zum Gespräch.

#dubistkunst – Ausstellung der ORF-Challenge auf Europas größtem Fotofestival „La Gacilly“ in Baden

Welch großes kreatives Potential in den Österreicherinnen und Österreichern schlummert, hat die während der Corona-Krise initiierte „kulturMontag“-Aktion #dubistkunst eindrucksvoll gezeigt. Das Publikum war aufgefordert, Klassiker der Kunstgeschichte als Reenactments fotografisch festzuhalten. Die mit Direktorinnen und Direktoren österreichischer Museen prominent besetzte Jury, darunter Klaus Albrecht Schröder (Albertina), Stella Rollig (Belvedere) und Karola Kraus (MUMOK), zeigte sich von den Ergebnissen höchst beeindruckt. Die Initiative war so erfolgreich, dass der Veranstalter, Verleger und Fotograf Lois Lammerhuber der „kulturMontag“-Redaktion ein Ausstellungsangebot unterbreitet hat. Seit Mitte Juli wird beim Fotofestival „La Gacilly“ in Baden bei Wien, Europas größtem Outdoor-Fotofestival, eine Auswahl der besten Arbeiten aus rund 360 Einreichungen des Wettbewerbs #dubistkunst den „originalen“ Kunstwerken gegenübergestellt. Mitten im Herzen der Stadt verwandeln die auf riesige Leinwände gebannten Reenactments den öffentlichen Raum zu einem Gesamtkunstwerk. Für Ausstellungsmacher Lois Lammerhuber reflektiert die Aktion #dubistkunst eindrücklich die schwierige Zeit, in der wir leben.

Dokumentation „Joji Hattori – Wanderer zwischen den Welten“ (23.25 Uhr)

In Tokio geboren, in Wien aufgewachsen, ist Joji Hattori ein Mensch mit zwei Identitäten. Das Herz des Musikers schlägt für beide Welten. Hattori ist Geiger, Festivalleiter und Gastdirigent zahlreicher Orchester. Darüber hinaus studierte er Sozialanthropologie und führt ein exklusives japanisches Restaurant in Wien. ORF-TV-Kulturchef Martin Traxl drehte einen filmischen Essay über den Ausnahmekünstler auf seinen Reisen zwischen Europa und Asien, zwischen Musik und Kulinarik.

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