Windenergieunternehmer ignoriert Artenschutz

Schwarzstorch- und Adlervorkommen von Ornithologen eindeutig nachgewiesen

Sallingberg/Zwettl (OTS) – Der Windenergieunternehmer Abensperg und Traun gefährdet mit seinem Projekt Tiere der „Roten Liste“ und versetzt Behörden mit fragwürdigen Rodungen unter Zugzwang.
Das Windindustrieprojekt in Sallingberg, Bezirk Zwettl wurde im Jahr 2016 gegen den Widerstand zahlreicher Anrainer und Naturschützer behördlich genehmigt. Die Einwendungen im Bereich des Landschaftsbildes und der Vogelkunde wurden nicht berücksichtigt. Im Widerspruch zu geltendem EU-Recht wurde den Bürgern die Beteiligung am Verfahren und die Möglichkeit von Rechtsmitteln verwehrt.

Ein Fehler, wie sich nun herausstellt: Im Laufe der Zeit konnten Vorkommen des seltenen Schwarzstorchs und auch anderer streng geschützter Vögel wie Seeadler und Uhu durch Ornithologen eindeutig nachgewiesen werden. „Das Projekt steht im Konflikt mit dem NÖ Artenschutz und der EU-Richtlinie zur Erhaltung wildlebender Vogelarten“, gibt Dr. Leopold Sachslehner von der Forschungsgemeinschaft Wilhelminenberg zu bedenken. „Eine sich über mindestens eine gesamte Brutsaison erstreckende Raumnutzungsuntersuchung von Schwarzstörchen ist unumgänglich.“

Niederösterreichs Umweltanwalt Mag.Thomas Hansmann bezieht ebenfalls Stellung: „Ohne Artenschutzverfahren geht hier gar nichts.“

Ungeachtet dessen hat Windkraftbetreiber Abensperg und Traun sein Projekt mit umfangreichen Baumfällungen kurzfristig begonnen.

Projekt-Stopp gefordert

„Die Grundlagen für die vor vier Jahren erteilten Genehmigungen haben sich wesentlich verändert. Es wird spannend, wie das Land Niederösterreich darauf reagiert“, meint Michael Moser von der IG-Waldviertel und fordert außerdem gemeinsam mit NGO’s und örtlichen Bürgerinitiativen einen sofortigen Projektstopp wie seinerzeit in Hainburg. „Der Zerstörung von intakter Natur und Landschaft sowie der Gefährdung geschützter Vogelarten darf nicht mehr länger zugeschaut werden.“ Nach dem bereits erfolgten Protestmarsch im Wald kündigen die Naturschützer weitere Aktionen an.

IG Waldviertel –
Dachverband der Waldviertler Bürgerinitiativen
Michael Moser
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