
„matinee“ am 21. März: Filmische Reise nach Sizilien „Wo die Zitronen blüh’n“ und Luchino-Visconti-Porträt zum 45. Todestag
Außerdem: „Die Kulturwoche“
Wien (OTS) – Die „matinee“ am Sonntag, dem 21. März 2021, um 9.05 Uhr in ORF 2 blickt nach Italien: Zunächst macht die Dokumentation „Wo die Zitronen blüh’n – Eine süßsaure Reise von den Alpen bis Sizilien“ einen Ausflug zu den sizilianischen Zitronenbauern, danach erinnert das Porträt „Luchino Visconti – vom Film besessen“ (9.50 Uhr) anlässlich des 45. Todestags an den Filmexzentriker, der sich in seinen Filmen mit unverkennbarer Ästhetik verewigt hat. Den von Clarissa Stadler präsentierten ORF-Kulturvormittag beendet „Die Kulturwoche“ (10.50 Uhr) mit aktuellen Berichten und Tipps zum heimischen Kulturgeschehen.
„Wo die Zitronen blüh’n – Eine süßsaure Reise von den Alpen bis Sizilien“ (9.05 Uhr)
Als Goethe vom „Land, wo die Zitronen blühn“ schrieb, muss er wohl an Sizilien gedacht haben. Nirgends ist die Tradition des Anbaus dieser Frucht so in einer Region verwurzelt, nirgends ist die Vielfalt so groß. Zitronen sind untrennbar mit Landschaft und Lebensgefühl der größten Mittelmeerinsel verbunden. Das italienische Wort „Zagara“ für Zitrusblüte kommt von den arabischen Wörtern „zahara“ für strahlen und „zahr“ für Blüte. Araber brachten die Zitrone vor 1.000 Jahren nach Sizilien und kultivierten sie dort. Heute wachsen Millionen Zitronenbäume in Sizilien, viermal pro Jahr werden ihre Früchte geerntet. Besonders erfreulich ist, dass sich immer mehr örtliche Zitronenanbauer auf nachhaltigen Anbau besinnen und ihre Früchte nun auch ohne chemische Behandlung prächtig gedeihen. Wie die Dokumentation von Bjönr Kölz und Gernot Stadler zeigt, ist Sizilien aber auch geprägt von großartigen Landschaften und außergewöhnlichen Menschen, genussvollem Essen und einer reichen Geschichte.
„Luchino Visconti – vom Film besessen“ (9.50 Uhr)
Es war ein Leben zwischen Gewalt und Leidenschaft – das des Luchino Visconti, eines der bedeutendsten Regisseure des europäischen Kinos. Mit Filmen wie „Rocco und seine Brüder“, „Der Leopard“ oder „Tod in Venedig“ schrieb er Filmgeschichte. Seine Operninszenierungen, wie „La Traviata“ mit Maria Callas, gelten als legendär. Viscontis adelige Herkunft stand oft im Widerspruch zu seinen politischen Ansichten – er sympathisierte schon früh mit den Kommunisten und wurde 1944 wegen Widerstandstätigkeit gegen den Faschismus verhaftet. Nach dem Krieg trat er öffentlich für die KPI ein. Die komplizierte Beziehung zu seiner Mutter, seine offen gelebte Homosexualität und sein Hang zur Exzentrik in allen Lebensbereichen waren maßgebliche Elemente seines widersprüchlichen Lebens. Auch Viscontis Beziehung zum österreichischen Schauspieler Helmut Berger beherrschte zeitweilig die Schlagzeilen. In einem feinfühligen Film erzählt Regisseurin Elisabeth Kapnist die paradoxe Geschichte des Schöpfers unvergessener Filme von extremer Schönheit und Grausamkeit.
http://presse.ORF.at
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
© Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender