Mit Urkunde besiegelt: Steinmetz-Kunst- und Handwerk ist immaterielles UNESCO-Kulturerbe

Reiche Traditionen und Werke, die Jahrtausende überdauern: Die offizielle Verleihung der Urkunde fand am 9. Juli am Hallstätter See statt

Wien (OTS) – Eine reiche und lebendige Tradition, dazu umfangreiches Wissen, das von Generation zu Generation weitergegeben wird. Und darüber hinaus auch die Weiterentwicklung mit modernsten Methoden:
Das sind die Voraussetzungen, um als immaterielles Kulturerbe durch die UNESCO anerkannt zu werden. Das Steinmetz-Kunst- und Handwerk hat das im September des Vorjahres geschafft.

Am Freitag, 9. Juli 2021, fand nun im Seecafé Obertraun am Hallstätter See die offizielle Urkundenverleihung statt. Die Grußworte anlässlich der Neuaufnahme von zwölf weiteren Bereichen in das nationale Verzeichnis nahm Thomas Stelzer, Landeshauptmann von Oberösterreich, vor.

Das Steinmetzhandwerk ist nach wie vor eng mit physischer Arbeit verbunden. Wenngleich die Digitalisierung und der Einsatz von technischen Geräten viele Arbeitsschritte erleichtern, kann mit Fug und Recht von einem traditionellen Handwerk gesprochen werden.

Steinmetzzeichen „Handgemahl“

„Aus Stein wurden Werke geschaffen, die Jahrtausende überdauerten“, betonte Maria Walcher, unabhängige Expertin für das immaterielle Kulturerbe, bei der Urkundenübergabe.

Auf das „Handgemahl“ angesprochen, zeigte Bundeslehrlingswart und Steinmetzmeister Bernhard Hasenöhrl sein eigenes Steinmetzzeichen vor. Dieses erhält man im Rahmen der „Freisprechung von der Lehrzeit“ nach bestandener Gesellenprüfung. Steinmetzzeichen dienten einst der Abrechnung von Arbeitsleistungen und wurden häufig an sichtbarer Stelle auf vielen Werkstücken eingraviert. Die mit einem solchen „Handgemahl“ ausgezeichneten Steinmetze sind auch heute noch berechtigt, damit ein sichtbares Zeichen für die Lebendigkeit des Gewerbes zu zeigen.

Komplexe Anforderungen

„Die Steinmetzarbeit in ihrer Komplexität fordert immer den ganzen Menschen mit all seinen Fähigkeiten: das reicht von Materialkenntnis, traditioneller Bearbeitungsweise über statisches Wissen und gestalterische Begabung bis hin zu Verständnis für modernste Techniken und Präzisionsmaschinen“, sagte Norbert Kienesberger, Bundesinnungsmeister-Stellvertreter der Berufsgruppe der Steinmetze.

Er bedankte sich im Namen aller Kolleginnen und Kollegen: „Es ist für uns Steinmetze eine große Ehre und Freude, dass das Steinmetz-Kunst und -Handwerk in das Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes in Österreich aufgenommen wurde.“

Damit der Fortbestand des Gewerbes am wirtschaftlichen Markt garantiert ist, sei eine ständige Weiterentwicklung im technischen Bereich wie im Produktangebot nötig. Die Berufsgruppe der Steinmetze in der Bundesinnung der Bauhilfsgewerbe versteht sich als eine dienstleistungsorientierte Servicestelle, die ihren rund 820 Mitgliedsbetrieben bei ihrer beruflichen Tätigkeit sowie in branchenrelevanten Belangen unterstützend zur Seite steht. (PWK 364/HSP)

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z-Kunst–und-Handwerk-ist-.html]
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OÖ. Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer bei der Präsentation und Übergabe der Urkunden anlässlich der Neuaufnahme von 12 Elementen in das Nationale Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes in Österreich.

V.l.n.r. Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer, Steinmetze Bernhard Hasenöhrl, KommR TR Franz Bamberger, Martin Schmeiser, LIM Ing. Norbert Kienesberger und Cristina Biasetto (UNESCO).
c) Max Mayrhofer, Land Oberösterreich

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