„Orientierung“: Sterbehilfe – Regelung zu assistiertem Suizid erwartet

Am 24. Oktober um 12.30 Uhr in ORF 2; live dazu im Studiogespräch: Hermann Glettler, katholischer Bischof der Diözese Innsbruck

Wien (OTS) – Sandra Szabo präsentiert im ORF-Religionsmagazin „Orientierung“ am Sonntag, dem 24. Oktober 2021, um 12.30 Uhr in ORF 2 folgende Beiträge:

Sterbehilfe: Regelung zu assistiertem Suizid erwartet

Es besteht Zeitdruck, der Verfassungsgerichtshof (VfGH) hat das Verbot des assistierten Suizids in Österreich mit Ende 2021 aufgehoben, nicht allerdings das der aktiven Sterbehilfe. Geschieht bis zum Jahresende nichts, ist die Beihilfe zum Suizid ab dem kommenden Jahr straffrei. Unabhängig vom Inhalt des neuen Gesetzes wurden in konservativen Kreisen Stimmen laut, die Regelung in den Verfassungsrang zu heben. Die Grünen hatten sich dazu ablehnend gezeigt. Einige Organisationen und Religionsgemeinschaften drängen auf eine rechtliche Absicherung, damit es nicht zu Missbrauch kommt. Wie weit darf Sterbehilfe gehen? Bericht: Maresi Engelmayer.
Live dazu im „Orientierung“-Studiogespräch: Hermann Glettler, katholischer Bischof der Diözese Innsbruck

Kirchenkonflikt in Montenegro: Zwischen Abhängigkeit und Autonomie

Kirchenkonflikte haben am Balkan und in der Ukraine in der Regel keinen religiösen Hintergrund, sondern sind Auseinandersetzungen im Zuge der Nationsbildung einzelner Staaten. Ein gutes und aktuelles Beispiel dafür sind die Auseinandersetzungen in Montenegro. Auf der einen Seite stehen die erklärten Befürworter der nationalen Unabhängigkeit und eigenständigen Identität; ihnen gilt die Serbisch-Orthodoxe Kirche als Träger des Serbentums auch im politischen Sinne. Auf der anderen Seite stehen die proserbischen Parteien. Bei der bisher letzten Volkszählung vor zehn Jahren deklarierte sich ein Drittel der Bevölkerung als Serbinnen und Serben. Aber etwa zwei Drittel der Bevölkerung sind orthodox, sodass die Serbisch-Orthodoxe Kirche auch Gläubige aufweist, die für die Eigenständigkeit Montenegros sind. Beim Referendum über die Loslösung aus dem Staatenbund mit Serbien stimmten im Jahre 2006 56 Prozent der Bürger/innen dafür. Ein Sieg, der nur mit den Stimmen der nationalen Minderheiten der Bosniaken und Albaner erreicht wurde. Die Auseinandersetzung um und mit der Serbisch-Orthodoxem Kirche führte in den vergangenen zwei Monaten zu Protesten und Ausschreitungen. Bericht: Christian Wehrschütz.

Mahnende Stimme: Weihbischof Helmut Krätzl wird 90

Er ist einer der letzten Zeitzeugen des Zweiten Vatikanischen Konzils und war als Weihbischof unter den Kardinälen König, Groër und Schönborn ein Verfechter der konziliaren Reformen: Am 23. Oktober 2021 wird Bischof Helmut Krätzl 90 Jahre alt. Geboren wurde Krätzl 1931 in Wien. Schon als Bub beim Ministrieren faszinierte ihn die Liturgie. Er trat 1949 ins Priesterseminar ein, wurde mit 22 Jahren zum Priester geweiht und war bald darauf Zeremoniär des neuen Wiener Erzbischofs Franz König. Anfang der 1960er Jahre setzte Krätzl sein Studium in Rom fort und erlebte die ersten Sitzungen des Konzils unter Papst Johannes XXIII. als Stenograf hautnah mit. Er wurde zum Verfechter der dort beschlossenen Reformen. Nach seiner Rückkehr aus Rom war er zunächst Pfarrer in Laa an der Thaya in Niederösterreich, dann Ordinariatskanzler der Erzdiözese und ab 1977 Weihbischof in Wien. Als Hans Hermann Groër 1986 zum Erzbischof ernannt wurde – ein klares Signal gegen die Linie des scheidenden Erzbischofs Kardinal Franz König – trat er als Generalvikar zurück. Krätzl wurde zur mahnenden Stimme in der katholischen Kirche Österreichs. Für sein Buch „Im Sprung gehemmt“ zitierte ihn der Chef der Glaubenskongregation, Joseph Ratzinger, nach Rom. Krätzl spricht sich seit vielen Jahren öffentlich für die Weihe von „viri probati“, also erprobten, verheirateten Männern, zu Priestern aus. Bericht: Peter Beringer.

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