Zum Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung: „Erklär mir wie du lebst“, „Ohne Grenzen“-Spezial, „Stöckl“ u. v. m.

Ab 2. Dezember in ORF 2, ORF III, ORF SPORT +, in den ORF-Radios, im ORF.at-Netzwerk, auf der TVthek und im TELETEXT

Wien (OTS) – Seit 1993 findet jährlich am 3. Dezember der Internationale Tag der Menschen mit Behinderung statt – mit dem Ziel, die Öffentlichkeit zu sensibilisieren. Der ORF zeigt aus diesem Anlass Reportagen, Dokumentationen und Magazinbeiträge, die das Leben und Arbeiten, die Freizeit und den Alltag von Frauen und Männern mit Behinderung in den Mittelpunkt stellen – mit Blick auf Probleme, Möglichkeiten, Hindernisse, Chancen und Erfolge. Am Freitag, dem 3. Dezember 2021, führen Miriam Labus und Andreas Onea durch das Vormittagsprogramm in ORF 2, das ganz im Zeichen von Menschen mit Behinderungen, die ein selbstbestimmtes Leben führen, steht. Die ausgewählten Sendungen – von „Erklär mir wie du lebst“ über „Bürgeranwalt“, „Stöckl“ und „Ohne Grenzen“ bis „Bewusst gesund“ und „Heimat Fremde Heimat“ – sollen mit gängigen Vorurteilen über Menschen mit einer Behinderung aufräumen und spannende Einblicke in ihren Alltag geben.

Der Programmschwerpunkt im chronologischen Überblick

Bereits am Donnerstag, dem 2. Dezember, ist um 23.05 Uhr in ORF 2 der ehemalige Skispringer Lukas Müller zu Gast im ORF-Nighttalk „Stöckl“:
Der Kärntner erlitt 2016 bei einem Sturz auf der Skiflugschanze am Kulm eine inkomplette Querschnittslähmung – heute kann er nicht nur aufstehen, sondern auch kurze Strecken gehen.

Am Freitag, dem 3. Dezember, widmet sich bereits „Guten Morgen Österreich“ ab 6.30 Uhr in ORF 2 schwerpunktmäßig dem „Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung“. Zu Gast im Studio sind Miriam Labus und Andreas Onea – die beiden ORF-Moderatoren führen anschließend an die Sendung auch durch den ORF-2-Vormittag und präsentieren u. a. eine „Ohne Grenzen Spezial“-Ausgabe. Das Tagesthema in „Guten Morgen Österreich“ beschäftigt sich mit der Frage, wie barrierefreies Internet funktioniert.

Danach geht es um 9.55 Uhr in „Erklär mir wie du lebst“ um „Menschen mit Körperbehinderungen“: Der mehrfache österreichische Tennis-Staatsmeister Nico Langmann erzählt während seines Trainings von Vorurteilen, die Menschen im Rollstuhl im Alltag erfahren müssen. Außerdem schlüpft Redakteurin Ajda Sticker für einen Tag in die Rolle der persönlichen Assistentin von Juristin und Wirtschaftswissenschafterin Christina Holmes.

Der Film „Wenn Schwäche zur Stärke wird“ von Ernst A. Grandits stellt um 10.15 Uhr „Arbeiten mit Behinderung“ in den Mittelpunkt: Menschen mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen haben es besonders schwer am Arbeitsmarkt. Das Sozialministerium unterstützt Betroffene und Dienstgeber mit zahlreichen Maßnahmen und Projekten. Wie die Erfahrungen aus den zahlreichen Fördermaßnahmen zeigen, können Behinderte ihre individuellen Fähigkeiten einbringen und Teams und Unternehmen bereichern. Die Produktion stellt verschiedene Projekte und Betroffene vor. So ziehen u. a. ÖAMTC und die Bäckerei Ströck positive Erkenntnisse, die zeigen, dass nach ersten „Berührungsängsten“ bald der Mensch und nicht mehr die Behinderung im Mittelpunkt steht.

Um 10.45 Uhr befasst sich „Erklär mir wie du lebst“ mit dem Alltag von „Blinden und sehbehinderten Menschen“: ORF-Redakteurin Ajda Sticker begleitet die 15-jährige Valentina Baier in die Schule und lässt sich von ihr Blindentennis beibringen. Außerdem besuchen die beiden den Reitstall, in dem sich Valentina auf den Reiterpass vorbereitet. Auch Armend Suljic ist seit seiner frühesten Kindheit hochgradig sehbehindert. Er studiert Informatik an der FH in Wien und arbeitet als IT-Techniker bei der Firma Videbis. Diese vertreibt Hilfsmittel für blinde Menschen. Gemeinsam mit seiner Freundin Romina erzählt er von den Vorurteilen, denen sie als Paar immer wieder begegnen, und betont, was sie sich von den sehenden Menschen im Umgang mit blinden und sehbehinderten Menschen wünschen.

Miriam Labus und Andreas Onea präsentieren um 11.10 Uhr eine „Ohne Grenzen Spezial“-Ausgabe, in der es u. a. um die Entwicklung vom sogenannten „Versehrtensport“ zum „Parasport“ geht – samt Vorschau auf die Para-WM bzw. die Paralympics.

„Erklär mir wie du lebst“ blickt um 11.55 Uhr in das Leben von „Gehörlosen Menschen“: „Kannst du allein einkaufen? Kannst du Autofahren?“ – Fragen wie diese bekommt Rachel Winter immer wieder gestellt und sie stören sie. Denn Rachel ist gehörlos, lebt aber ihr Leben selbstständig, kommuniziert ausschließlich in der Österreichischen Gebärdensprache, auch mit ihrem Hund Ayomi. Alicia Eliskases ist Grafikerin. Sie durfte als Kind keine Gebärdensprache lernen, sondern musste sich ausschließlich auf das Lippenlesen beschränken. Sie fährt jeden Tag mit dem Fahrrad in die Arbeit und ist stolz darauf, gehörlos zu sein. Ajda Sticker besucht Alicia zu Hause und lernt, wie gehörlose Menschen den Wecker oder die Türglocke wahrnehmen. Rachel erklärt die besondere Bedeutung von Gestik und Mimik in der Österreichischen Gebärdensprache.

Um 12.15 Uhr ist in der Sendung „Stehaufmenschen“ Marianne Hengl „Im Gespräch mit Bruno Lemberger“: Lemberger ist 52 Jahre alt, kommt aus Mittersill und war 29, als sich von einem Tag auf den anderen sein Leben komplett veränderte. In der neuen Sendereihe erzählt RollOn-Obfrau Marianne Hengl von seinem Leben als „Landwirt im Rollstuhl“, von seinen bedrohlichen Existenzängsten, der Hilflosigkeit und der großen Angst, in einem Pflegeheim zu landen. Der Glaube und das Vertrauen an Gott und sein Wille zu leben haben aus Bruno einen ganz besonderen Botschafter werden lassen.

Danach steht auch in „Aktuell nach eins“ (13.20 Uhr in ORF 2) ein themenaffiner Beitrag auf dem Programm.

Um 16.00 Uhr stellt Barbara Karlich in ihrer Show „Vorreiter statt Außenseiter“ vor: Alle Menschen sollten gleichberechtigt an der Gesellschaft teilhaben und selbstbestimmt leben können. Trotzdem stehen manche immer wieder vor Barrieren oder werden mit Vorurteilen konfrontiert. Die Studiogäste erzählen aus ihrem Leben, von ihren besonderen Fähigkeiten und teils außergewöhnlichen Talenten. Außerdem verraten sie Tipps, was jede/r Einzelne zur Inklusion beitragen kann.

In „Ohne Grenzen“ besucht Andreas Onea schließlich um 22.45 Uhr in ORF SPORT + wenigeTage vor Beginn der A-Europameisterschaft im Rollstuhl-Basketball das österreichische Nationalteam bei seinem letzten Trainingslager.

Am 4. Dezember bringt „Bewusst gesund“ (17.30 Uhr, ORF 2) den Beitrag „Sportlich mit Rollstuhl – Angelino Zeller klettert zum Weltmeister“ von Sabine Aigner: „Grundsätzlich glaube ich, dass jegliche Art von Sport für Rollstuhlfahrer und für Leute mit Einschränkung enorm wichtig ist, allein dass man sich im Alltag leichter tut“, davon ist Angelino Zeller überzeugt. Der 25-Jährige, der schon immer sportlich aktiv war, sitzt seit einem Paragleitunfall 2017 im Rollstuhl. Durch einen Zufall kam der Steirer zum Paraclimbing – dem Klettern für Menschen mit Körper- oder Sinnesbehinderung. Mittlerweile ist Angelino zweifacher Weltmeister im Paraclimbing. Auch wenn er als Spitzensportler ein außergewöhnliches Beispiel abgibt, regelmäßiges Training – je nach Grad der Beeinträchtigung und Möglichkeiten – beugt nicht nur Krankheiten vor, es hilft Rollstuhlfahrer/innen auch dabei, ihren Alltag leichter bewältigen zu können.

Der „Bürgeranwalt“ berichtet ebenfalls am Samstag, dem 4. Dezember, um 18.00 Uhr in ORF 2 über einen „Prozessmarathon nach misslungener Operation“ (Beitrag): Herr K. aus Kärnten ist seit einer angeblichen Routineoperation, die vor knapp zehn Jahren durchgeführt worden ist, behindert und arbeitsunfähig. Insgesamt acht Monate musste er nach einem Prostata-Eingriff im Spital verbringen, sich mühsam ins Leben zurückkämpfen. Obwohl er medizinische Gutachten vorweisen kann, die darlegen, dass im Spital entscheidende Fehler gemacht wurden, streitet er seit vielen Jahren um eine finanzielle Entschädigung. Warum dauern solche Verfahren so lange?

In „Heimat Fremde Heimat“ stehen zwei weitere „Erklär mir wie du lebst“-Beiträge über „Kleinwüchsige Menschen“ (5. Dezember, 13.30 Uhr, ORF 2) und „Menschen mit Down-Syndrom“ (23. Jänner 2022, 13.30 Uhr, ORF 2) auf dem Programm.

Das Programm zum Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung in ORF III

Am Freitag, dem 3. Dezember, sind in der vormittäglichen Info-Schiene „ORF III AKTUELL“ (ab 9.30 Uhr) themenbezogene Interviews geplant, u. a. mit Christina Holmes von myAbility. Berichterstattung bieten weiters „Österreich heute“ (ca. 19.18 Uhr) und „Kultur Heute“ (19.55 Uhr): Das Kulturmagazin bringt eine Reportage, für die Moderatorin Ani Gülgün-Mayr die Werkstätten des ÖHTB (Österreichisches Hilfswerk für Taubblinde und hochgradig Hör- und Sehbehinderte) in Wien-Simmering besucht. Auf die „Nachrichten in Einfacher Sprache“ (19.25 Uhr) folgt eine ca. 20-minütige Zusammenfassung des „DisAbility Confidence Day 2021“ (19.30 Uhr), der heuer zum sechsten Mal stattfindet und sich u. a. mit der Barrierefreiheit als wirtschaftlichem Erfolgsfaktor, neuen Ideen für die Inklusionsarbeit und sozialer Nachhaltigkeit als neuer Herausforderung für Unternehmen beschäftigt. Moderiert wird die Veranstaltung Vera Schmidt (ORF III) und Miriam Labus (ORF SPORT +).

Tagsüber präsentiert ORF III zwischen den einzelnen Programmen barrierefreie Videoclips zum Thema Inklusion in unserer Gesellschaft. Außerdem zeigt ORF III in den ersten drei Dezemberwochen zwischen einzelnen Programmen 15 neue Kurzfilme des Formats „Kunstraum“ in Zusammenarbeit mit dem Verein T.I.W., gestaltet von 14 benachteiligten Jugendlichen.

Das Programm zum Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung in den ORF-Radios

Auch die ORF-Radios berichten über den „Internationalen Tag von Menschen mit Behinderungen“. In „FM4 Connected“ wird am Freitag, dem 3. Dezember (15.00 Uhr), das „Projekt Barrierefreiheit“ vorgestellt. FM4 unterstützt für LICHT INS DUNKEL die Errichtung eines neuen Frauenhauses in Tirol. Für das neue Projekt haben sich die Betreiberinnen auch Barrierefreiheit auf die Fahnen geschrieben. FM4 hat sich vor Ort angesehen, warum Barrierefreiheit auch für die Klientinnen der Frauenhäuser enorm wichtig ist und wie sie dort umgesetzt wird. Hitradio Ö3 wird am Freitag, dem 3. Dezember, der Frage nachgehen, warum es einen „Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung“ überhaupt braucht – und so das Land für sichtbare und auch gedankliche Barrieren sensibilisieren.

Ö1 berichtet am Sonntag, dem 5. Dezember, in zwei Sendungen:
„Lebenskunst – Begegnungen am Sonntagmorgen“ (7.56 Uhr) widmet sich dem Thema „Zwischen Kindergarten und Altar – Michael Hofleitner und sein Lebensweg als Mensch mit Behinderung“. Michael Hofleitner wohnt mit seiner Mutter in einer Großfamilie am Stadtrand von Wien. Er ist ein junger Mann, der nicht lockergelassen hat und es so geschafft hat, seinen Traumjob zu bekommen, trotz einer Lernbehinderung aufgrund einer Stoffwechselerkrankung. Michael Hofleitner ist Kindergarten-Assistent, aber auch an den Wochenenden ist er im Einsatz, als Ministrant in katholischen Gottesdiensten. Was ihm das bedeutet, wie er seinen Glauben lebt und seinen Alltag gestaltet, darüber hat er mit Brigitte Krautgartner gesprochen. Und in „Ambiente – von der Kunst des Reisens“ (10.05 Uhr) gehen Margit Atzler und Jakob Fessler dem Thema „Reisen für alle“ nach. Zu reisen bedeutet für viele Menschen die Freiheit, sich fortzubewegen, um Städte und Landschaften, Menschen und Kulturen kennenzulernen. Personen, die zum Beispiel auf einen Rollstuhl angewiesen sind, die eine Seh- oder Hörschwäche haben, sind jedoch oftmals von diesen Erfahrungen ausgeschlossen. Wenn es keinen Lift am Bahnsteig gibt, keine Informationen in Gebärdensprache oder wenn Braille-Aufschriften fehlen, wird für viele Menschen schon die Anreise zum ungewollten Abenteuer. „Ambiente“ widmet sich dem barrierefreien Reisen und präsentiert Reisedestinationen für Menschen mit und ohne Einschränkungen. Details zu den Ö1-Sendungen sind unter https://oe1.ORF.at/inklusion abrufbar.

Inklusion und Barrierefreiheit im ORF

Dem ORF ist Inklusion und Barrierefreiheit ein selbstverständliches gesellschaftliches Anliegen. Daher wird durch Audiodeskription für sehbehinderte und blinde Menschen, Gebärdensprachdolmetschung und Untertitelung für schwerhörige und gehörlose Menschen sowie Einfache Sprache für Menschen mit Lernbehinderungen der Zugang zum ORF Programm ermöglicht. Ziel des ORF ist es, das barrierefreie Angebot im Dialog mit Behindertenorganisationen in den nächsten Jahren weiter auszubauen. Ebenso versucht der ORF durch regelmäßige Schwerpunktsetzungen in seinem Programm, Themen rund um Inklusion, selbstbestimmtes Leben und gleichberechtigte Teilhabe, insbesondere im Bereich Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen, in den Fokus zu setzen, um ein breites Bewusstsein zu schaffen und Barrieren in den Köpfen abzubauen.

ORF.at-Netzwerk, TVthek und TELETEXT

Das ORF.at-Netzwerk orientiert sich bezüglich der Barrierefreiheit seiner Angebote an der Version 2.1 der WCAG-Richtlinien und bietet außerdem täglich Nachrichten in Einfacher Sprache. Für 3. Dezember ist ein Beitrag über Menschen mit Behinderungen in der Lehrlingsausbildung geplant: Lorenz hat eine Sehbehinderung und macht eine Lehre als Koch. Die Inklusive Lehrredaktion hat ihn interviewt. In dem Interview erzählt er darüber, wie sein persönlicher Einstieg in die Lehre war. Er gibt Tipps, wie man die richtige Lehre und eine geeignete Firma für die Ausbildung finden kann. Der Internationale Tag der Menschen mit Behinderung und das bereits Erreichte, aber auch Problemfelder in Bezug auf gelebte Inklusion in der Gesellschaft werden darüber hinaus Thema im Rahmen der aktuellen Berichterstattung sein.

Auf der ORF-TVthek werden zahlreiche regelmäßige Sendungen mit Untertiteln (diese sind seit Kurzem auch bei Live-Streams verfügbar), ÖGS, Audiodeskription und Transkripten bereitgestellt. Zusätzlich werden die Sendungen des Programmschwerpunkts, sofern lizenzrechtlich verfügbar, angeboten und in einem Themenschwerpunkt gesammelt. Auch das Video-Archiv „Selbstbestimmung und Vielfalt: Gelebte Inklusion in der Gesellschaft“ wird ausgebaut.

Der ORF TELETEXT wird zusätzlich zu seinen ständigen barrierefreien Angeboten (Untertitelung, Nachrichten in Einfacher Sprache, Magazin „Lesen statt Hören“) im Rahmen der tagesaktuellen Berichterstattung über den Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung informieren.

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