Verband der Tiroler Tourismusverbände: Offener Brief an die österreichische Bundesregierung

Innsbruck (OTS) – Sehr geehrter Herr Bundeskanzler Schallenberg! Sehr geehrter Herr Vizekanzler Kogler!
Sehr geehrter Herr Bundesminister Mückstein!
Sehr geehrte Frau Bundesministerin Köstinger!
Sehr geehrte Abgeordnete des Österreichischen Nationalrates!

Tirol, 02. Dezember 2021

Die Gesundheit ist das höchste Gut. Daher hat die Tiroler Tourismuswirtschaft die Maßnahmen zur Eindämmung dieser Pandemie stets mitgetragen, um Inzidenzen zu reduzieren und unsere Gesundheitsversorgung zu schützen. Für eine gesunde Gesellschaft braucht es aber auch eine gesunde Wirtschaft, Auszeiten vom Alltag und Perspektiven, die Zuversicht und Hoffnung geben.

Als verantwortungsvolle Gastgeber haben sich die Betriebe für diesen Winter – wie schon im Vorjahr – entlang der geltenden Regelungen umfassend vorbereitet. Zahlreiche Betriebe gehen sogar noch deutlich über die gesetzlichen Vorgaben hinaus.

Die Tiroler Tourismusverbände tun alles, um in enger Abstimmung mit den Partnern einen möglichst sicheren Urlaub bieten zu können. So haben die Tourismusverbände die Teststrategien unterstützt, einheitliche Maßnahmen in den Regionen koordiniert und laufend Schulungen angeboten Die Wirksamkeit der Bemühungen zeigt sich in den Infektionszahlen laut AGES: Die heimischen Hotels und Gastronomiebetriebe sind gemeinsam nur für 1 bis 2% der Infektionen verantwortlich.

Einen weitgehend sicheren Tourismusbetrieb zu verbieten und weiterhin eine der wichtigsten Branchen komplett zu blockieren, hätte fatale Konsequenzen. Für Kinder und Erwachsene gleichermaßen, die sich gerade jetzt vor Weihnachten nach ein wenig Normalität, nach Entspannung und gesunden Regenerationsmöglichkeiten in unserer Winterlandschaft sehnen. Und auch die Auswirkungen auf die Wirtschaft würde nachhaltig fast jeden in der Bevölkerung treffen – mit unabsehbaren Folgen.

Für die Tiroler Tourismusverbände gilt: Schon jetzt sind die Verbände in finanzieller Notlage aufgrund des Entfalls von Kurtaxen und Pflichtbeiträgen. Deswegen können sie ihren Aufgaben nicht mehr in gewohnter Form nachkommen. Verschärfend kommt hinzu: Für Körperschaften öffentlichen Rechts gibt es keine Kurzarbeit. Damit sind über 400 Arbeitsplätze in den Tiroler Tourismusverbänden gefährdet.

Der Tourismus ist eine Leitbranche für unser ganzes Land. Bisher war jeder dritte Euro und jeder vierte Arbeitsplatz in Tirol direkt oder indirekt mit Tourismus- und Freizeitwirtschaft verbunden. Nicht nur der vielzitierte Bäcker, der Tischler und den zahllosen Zulieferbranchen würde man die Hoffnung rauben, auch unserer Jugend entzieht man so langfristig jede Perspektive. Mit dieser Politik des Zusperrens verlieren wir die Menschen, unsere Mitarbeiter und die Gäste. Und wenn wir diese Wintersaison verlieren, dann verlieren wir gemeinsam unsere Zukunft!

Mit Blick in die Schweiz, die auch im vergangenen Jahr Lockdowns ausschloss, ist der Appell eindeutig: Bereiche, die nachweislich ohne Bedenken geöffnet werden können – und dazu zählen die Tourismusbetriebe ganz eindeutig – sind aufzusperren. Natürlich wird es dafür strenge Auflagen und Sicherheitsmaßnahmen auf Basis von 2G und – wenn notwendig – auch 2G+ brauchen. Hinter diesen Verordnungen steht die Tourismuswirtschaft solidarisch.

Es geht jetzt darum in uneingeschränkter Kooperationsbereitschaft zusammenzustehen, gemeinsame Lösungen durchzusetzen, zu zeigen, dass sich Gesundheit und Tourismus auch in dieser schwierigen Zeit vereinbaren lassen und wirtschaftlichen und sozialen Schaden zu verhindern, dessen Konsequenzen niemand kalkulieren kann und die noch nachfolgende Generationen hart treffen werden.

Verband der Tiroler Tourismusverbände

Mag. (FH) Katrin Perktold
Verband der Tiroler Tourismusverbände
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6020 Innsbruck
t: +43 512 214200
Katrin.Perktold@tvb.tirol

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