„kulturMontag“ am 17. Jänner: Lady-Di-Biopic im Kino, das „Tier in mir“, Antisemitismus in Europa

Danach: Porträt „Erni Mangold – Ich mach was ich will“ zum 95. Geburtstag

Wien (OTS) – Der von Peter Schneeberger präsentierte „kulturMontag“ am 17. Jänner 2022 um 22.30 Uhr in ORF 2 stellt u. a. das gerade im Kino gestartete neue Lady-Di-Biopic „Spencer“ mit einer brillanten Kristen Stewart in der Hauptrolle vor, die dafür bereits als starke Oscar-Anwärterin gilt. Weiters beleuchtet die Sendung das „Tier in mir“, tierische Zuschreibungen für menschliches Verhalten und ihre Anwendungen in der Kunst. Außerdem geht es um den steigenden Antisemitismus in Europa, der auch mit aktuellen gesellschaftlichen Spannungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie verbunden scheint. Diskussionsgäste dazu sind die Präsidentin der Jüdischen österreichischen Hochschülerschaft Sashi Turkof und Antisemitismusforscherin Karin Stögner. Anschließend steht das Porträt „Erni Mangold – Ich mach was ich will“ (23.30 Uhr) zum 95. Geburtstag der Künstlerin (am 26. Jänner) auf dem Programm.

Gefangene der Windsors – Kristen Stewart als Lady Di im Kino

Viele namhafte Schauspielerinnen haben sich mehr oder weniger erfolgreich an der Figur der Lady Diana versucht. Das Schicksal der Diana Spencer, der späteren „Princess of Wales“, scheint in einem halben Dutzend Filmen und Serien auserzählt zu sein. Doch die US-amerikanische Schauspielerin Kristen Stewart setzt der „Königin der Herzen“, die über ihr eigenes Leben kaum Kontrolle hatte, ihre ganz eigene Krone auf. Sie spielt Lady Diana im Filmdrama „Spencer“ des chilenischen Regisseurs Pablo Larraín so überzeugend, dass sie bereits als Anwärterin für den Oscar gilt. Schon bei der Premiere bei den Filmfestspielen in Venedig erhielt die 31-jährige Kalifornierin drei Minuten lang Standing Ovations. Stewart hat sich akribisch auf diesen Film vorbereitet, der die frühen 1990er Jahre rund um die Weihnachtsfeiertage auf dem royalen Landsitz Sandringhouse beleuchtet – und alles andere als ein Prinzessinnenmärchen ist. Das Porträt einer Frau, von der Millionen dachten, sie zu kennen, startete gerade in den heimischen Kinos.

„Tier in mir“ – Animalische Ebenbilder des Menschen

Mutig wie ein Löwe, blöd wie ein Schwein oder gar stur wie ein Esel!? Solche „tierischen“ Zuschreibungen für menschliches Verhalten sind jedermann geläufig. Tiere dienten nicht nur Künstlern wie Francis Bacon oder Franz Marc als Spiegel des Menschen. Seit den Höhlenmalereien zählen sie zu den zentralen Themen künstlerischer Weltdeutung. Doch wo liegen die Grenzen zwischen Menschlichem und Tierischem? Sind Menschen sexuell gesteuerte, machthungrige Triebtäter mit animalischen Zügen? Wie geht es dem „Tier in mir“? Evolutionsanthropologen setzen klare Grenzen, Kognitionsbiologen revidieren die langläufige Meinung vom dummen Tier – und die Kunst feiert schon immer den hybriden Übergang zwischen Tier und Mensch. Menschlich-tierische Analysen liefern Künstlerin Deborah Sengl, Schriftstellerin Teresa Präauer und Nackt-Performerin Doris Uhlich mitten im Naturhistorischen Museum in Wien.

Vergiftetes Klima – Antisemitismus in Europa

In den vergangenen fünf Jahren haben die antisemitischen Übergriffe in ganz Europa zugenommen. Allein in Österreich wurden 2021 insgesamt 562 Vorfälle bei der IKG, der Israelitischen Kulturgemeinde, gemeldet. Besonders drastische Ereignisse meldet Frankreich, wo durchschnittlich sechs Übergriffe pro Tag verzeichnet werden. Gründe dafür wollen Expertinnen und Experten in den deutlich spürbaren gesellschaftlichen Spannungen erkennen. Insbesondere sind die Proteste gegen die Corona-Maßnahmen ein Ventil dafür. Laut IGK-Wahrnehmung gab in Österreich die Impfkampagne den Akteurinnen und Akteuren Auftrieb und damit auch den Verschwörungsmythen und Shoah-Relativierungen. Welche Zusammenhänge lassen sich aus der Geschichte erkennen, welche Rolle spielen Verschwörungstheorien mit antisemitischen Einstellungen, die sich in einer demokratiefeindlichen Haltung manifestieren? Wie lässt sich eine Deradikalisierung vornehmen? Wie sieht heute das Verhältnis von jüdischen und nichtjüdischen Menschen aus? Diese Fragen diskutiert Peter Schneeberger mit Sashi Turkof, Präsidentin der „Jüdischen österreichischen HochschülerInnen“, sowie mit Soziologin und Antisemitismus-Forscherin Karin Stögner live im Studio.

Dokumentation „Erni Mangold – Ich mach was ich will“ (23.30 Uhr)

Erni Mangold wird am 26. Jänner 95! Nach wie vor steht die Ausnahmekünstlerin, die 2017 ihren Abschied von der Bühne feierte, für Film- und Fernsehproduktionen vor der Kamera. Eine unglaublich lange Karriere liegt hinter ihr. Mit 15 Jahren war sie die Jüngste in der Wiener Schauspielschule Krauss. Herbert von Karajan und O. W. Fischer machten ihr den Hof, mit Helmut Qualtinger an ihrer Seite zog sie durch das zerbombte Wien, übernachtete in Nazi-Villen und übte sich in Trinkfestigkeit. ORF-Journalistin Susanna Schwarzer hat sie anlässlich ihres 90. Geburtstags 2017 in ihrem Haus im Waldviertel zu einem sehr persönlichen Interview getroffen. Entstanden ist das Porträt einer faszinierenden Künstlerin, die auch im hohen Alter noch lange nicht leise ist. Unsentimental und mit viel Humor erzählt die Schauspielerin und Regisseurin darin von ihrer Kindheit, ihren ersten amourösen Abenteuern, ihrer gescheiterten Ehe mit dem Schauspieler Heinz Reincke und ihren frühen Engagements.

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