Klimarat: Bürgerinnen und Bürger diskutieren Empfehlungen zum Thema Energie

Klimarat der Bürgerinnen und Bürger trifft am Wochenende (26./27. März) zum dritten Mal zusammen.

Wien (OTS) – Ein inhaltlich intensives Wochenende haben sich die Bürger:innen des Klimarats vorgenommen. Gleich zu Beginn steht das große Handlungsfeld Energie auf dem Programm, das in den vergangenen Wochen nicht zuletzt aufgrund des Krieges in der Ukraine in den Fokus gerückt ist. Der wissenschaftliche Beirat hat aktuelle Zahlen, Daten, Fakten und Zusammenhänge für die Bürger:innen aufbereitet.

Energieexperte und Mitglied des wissenschaftlichen Beirats, Nebojsa Nakicenovic, wird diese dem Klimarat am Samstag präsentieren:
„Der Einsatz von Energie durchzieht unseren Alltag und unsere Gesellschaft: Ob zum Laden von Smartphones, dem Heizen von Gebäuden, zum Bewegen von Fahrzeugen, der Herstellung von Lebensmitteln oder in der Industrie – überall wird Energie benötigt.“

Abhängigkeit von fossiler Energie als größte Herausforderung Energie wird weltweit und auch in Österreich bisher großteils durch die Verbrennung fossiler Energieträger (Kohle, Erdöl, Erdgas) erzeugt, wodurch CO2 entsteht. Rund zwei Drittel der gesamten österreichischen Treibhausgasemissionen entstehen durch die Erzeugung und Nutzung von Energie. „Um klimaneutral zu werden, müssen wir Energie also in Zukunft anders erzeugen und nutzen als bisher. Die größte Herausforderung dabei ist unsere Abhängigkeit von fossiler Energie“, erklärt Nakicenovic, der einer von sieben Chefberatern der EU-Kommission ist sowie Vize-Generaldirektor des International Institute for Applied Systems Analysis (IIASA) und Professor für Energiewirtschaft an der TU Wien war. Daher sei die Transformation des Energiesystems nicht nur notwendig, sondern müsse so schnell wie möglich passieren. „Die größte Hürde auf diesem Weg sind nicht Technik oder finanzielle Mittel, sondern die Akzeptanz in der Bevölkerung“, sagt der Experte.

Für die Handlungsfelder Energie, Produktion, Konsum Mobilität und Wohnen stehen den Bürger:innen neben Nakicenovic folgende Wissenschaftler:innen beratend zur Seite: Willi Haas (Institut für soziale Ökologie, BOKU), Karl Steininger (Wegener Center for Climate and Global Change, Universität Graz) sowie Monika Köppl-Turinya (Direktorin Eco Austria), Sebastian Seebauer (Joanneum Research Graz), Paul Pfaffenbichler (Institut für Verkehrswesen, BOKU), Alexander Passer (TU Graz), und Andrea Jany (Uni Graz).

10 Schwerpunktteams setzen Arbeit fort
Für jedes der fünf großen Handlungsfelder haben sich die Bürger:innen beim zweiten Treffen des Klimarats in Salzburg in je zwei Schwerpunktteams aufgeteilt. Diese Teams setzen ihre intensiven Beratungen zu allen fünf Handlungsfeldern ab Samstag fort. Ihnen stehen Wissenschaftler:innen und jeweils ein:e Moderator:in zur Seite.

Eröffnen wird das Wochenende der Wiener SPÖ-Gemeinderat Stephan Auer-Stüger. Er ist stv. Vorsitzender des Ausschusses für Klima, Umwelt, Demokratie und Personal und ist u.a. für die Klimateams auf Bezirksebene zuständig.

Europa ist Vorbild in Sachen Bürger:innenbeteiligung
Der österreichische Klimarat ist nicht der einzige in Europa: In vielen anderen Ländern – in Deutschland zum Beispiel im Frühling 2021 – haben sich Bürger:innen zusammengefunden, um über Klimamaßnahmen zu diskutieren. Ebenso in Frankreich, Großbritannien, Dänemark, Finnland und Schottland. Die Ergebnisse waren stets eine fundierte Diskussionsgrundlage für politische Entscheidungsträger:innen.

Seit 15. Jänner 2022 gestalten die Bürger:innen des österreichischen Klimarats die Klima-Zukunft des Landes aktiv mit. Die Statistik Austria hat sie mittels Zufallsstichprobe ausgewählt. Die Bürger:innen bilden die österreichische Gesellschaft bezüglich der Merkmale Wohnort, Alter, Geschlecht, Bildung und Einkommen ab – eine Art „Mini-Österreich“. An insgesamt sechs Wochenenden werden sie gemeinsam Antworten rund um zentrale Zukunftsfragen entwickeln. Wissenschaftliche Inputs liefern eine Grundlage für die Diskussion dieser Schwerpunkte. 15 Wissenschaftler:innen und ein professionelles Moderationsteam begleiten den Prozess. Die Ergebnisse werden Mitte des Jahres 2022 der Bundesregierung übergeben.

WEITERFÜHRENDE INFORMATIONEN:

* Der Klimarat der Bürger:innen: [https://klimarat.org/] (https://klimarat.org/)

* Übersicht Klimaräte in anderen Ländern:
[https://knoca.eu/previous-climate-assemblies/]
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Der Klimarat
Ulli Kittelberger (Pressesprecherin)
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