
„Dok 1: Mei Bier is ned deppat“ mit Lisa Gadenstätter
Am 6. April um 20.15 Uhr in ORF 1
Wien (OTS) – Keine Feier ohne Anstoßen, kein Match ohne Bier, keine Hüttengaudi ohne Schnapserl: Alkoholgenuss ist ein wesentlicher Bestandteil der österreichischen Kultur. Obwohl gesundheitliche und psychische Folgen des Alkoholkonsums hinlänglich bekannt sind, trinken die Österreicherinnen und Österreicher viel und gerne. Die Mengen werden gerne heruntergespielt, Trinkfestigkeit gilt als Tugend, Nichttrinker müssen eine Erklärung für ihre Abstinenz abliefern. Lisa Gadenstätter geht für „Dok 1: Mei Bier is ned deppat“ am Mittwoch, dem 6. April 2022, um 20.15 Uhr in ORF 1 auf Spurensuche und Feldforschung quer durch die österreichische Trinkkultur.
Wollen die Österreicher/innen wissen, wie es um ihre Leber steht? Am Wiener Naschmarkt richtet sich Leberspezialist Dr. Thomas Reiberger eine provisorische Praxis ein. Und Lisa Gadenstätter lädt einen Tag lang Passantinnen und Passanten dazu ein, sich einem schmerzfreien und kostenlosen Schnell-Scan zu unterziehen. Nach zwei Minuten kann der Arzt erkennen, ob die Leber angegriffen ist oder nicht. Die Ergebnisse fallen höchst unterschiedlich aus. Aber was ist das richtige Maß beim Trinken, wo entsteht der Schaden, was ist zu viel und ab wann liegt krankhafte Alkoholsucht vor? Internistin Ursula Hollenstein von den „Science Busters“ erklärt in einfachen Worten die Wirkung von Alkohol. Und Roland Mader vom Anton-Proksch-Institut macht die Grenzen zwischen Genuss und Missbrauch klar.
Wie kommen Abstinente damit zurecht, nicht „dazuzugehören“? Mit welchen Strategien und Möglichkeiten kann man in einem Land voller Angebote nüchtern bleiben? Der trockene Alkoholiker Josef Burger, der seit 20 Jahren keinen Tropfen angerührt hat, hat aus dem problematischen Verhältnis vieler Österreicher/innen zum Alkohol ein Kabarettprogramm gemacht. Und der ehemalige Unfalllenker Mario Brnić wäre als Führerscheinneuling alkoholisiert und mit zwei Beifahrern fast in den Tod gerast. Seither widmet er sein Leben der Aufklärung und Prävention. Als Projektleiter der Initiative „Close to“ bringt er Fahrschüler/innen und Alkolenker/innen für ein sehr persönliches Coachinggespräch zusammen.
Ganze Industrien verdienen am „Genussland Österreich“: der Tourismus, die Gastronomie, das Nachtleben. Philosoph Robert Pfaller erklärt im Interview mit Lisa Gadenstätter, warum Verbote oder Warnhinweise seiner Ansicht nach nicht unbedingt hilfreich sind, wieso man eigentlich trinkt und was einen feierlichen Moment im Kern ausmacht. Ob man dem kritischen Punkt zwischen Genuss und Missbrauch mit höheren Preisen oder schärferen Gesetzen begegnen sollte, erklärt Suchpräventionsexpertin Lisa Brunner. Und ihre Branchenkollegin Barbara Fluch macht klar, welcher volkswirtschaftliche Schaden den Gewinnen aus dem Wein-, Bier- und Schnapsgeschäft gegenübersteht:
Abgesehen von menschlichem Leid sind die Folgen von Missbrauch auch in Euro zu messen – von Arbeitsausfällen über Krankenstände bis zu immensen Behandlungs- und Therapiekosten.
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