Pflege: Kärnten senkt Selbstbehalt um 33,3 Prozent und ermöglicht Anstellung in der Pflegeausbildung

LHStv.in Prettner: Land Kärnten legt großes Pflegepaket vor – Pflegefachassistenz-Schüler werden während zweijähriger Ausbildung angestellt – 800 Euro Bruttogehalt, 14 Mal im Jahr

Klagenfurt (OTS/LPD) – „Kärnten redet nicht. Kärnten handelt. Zum Wohle des Pflegewesens – zum Wohle von Pflegekräften und zum Wohle von pflegebedürftigen Menschen in unserem Land“:
Gesundheitsreferentin LHStv.in Beate Prettner präsentierte heute, Dienstag, gemeinsam mit Klubobmann Markus Malle, den Landtagsabgeordneten Silvia Häusl-Benz und Waltraud Rohrer sowie dem Leiter der Abteilung Gesundheit und Pflege, Günther Wurzer, ein „großes Pflegepaket, an dem wir seit vielen Monaten arbeiten und das mir ein großes Herzensanliegen ist“. Das Pflegepaket fußt auf drei Eckpunkten: auf einer weiterführenden Ausbildungsoffensive, auf einer Offensive für zu Pflegende und einer Qualitätsoffensive im Pflegeheimbereich.

„Wir haben erst in der Vorwoche die Kärntner Ausbildungsprämie in Höhe von 450 Euro pro Monat für alle Pflegeschüler vorgestellt. Parallel dazu haben wir an einer Anstellungsmöglichkeit für Schüler zur PFA (Pflegefachassistenz) gearbeitet. Es ist uns nun in einer gemeinsamen Kraftanstrengung gelungen, alle rechtlichen Weichen zu stellen und drei Gesetze zu ändern, sodass bereits ab Herbst ein Anstellungsverhältnis während der zweijährigen PFA-Ausbildung möglich wird“, erklärte Prettner. „Die Schüler erhalten (wahlweise zur Ausbildungsprämie) 800 Euro brutto bzw. 679 Euro netto, 14 Mal im Jahr. „Von dieser Maßnahme umfasst sind rund 200 Schüler jährlich“, konkretisierte die Gesundheitsreferentin. „Damit erwerben die Schüler Pensionsversicherungszeiten, sie sind sozialrechtlich abgesichert und haben im Krankheitsfall eine Entgeltfortzahlung.“ Die Ausbildung zur PFA erfolgt in den Gesundheits- und Krankenpflegeschulen des Landes (GuK) in Klagenfurt und Villach. Mit dem Anstellungsverhältnis geht – analog zum Bezug der Ausbildungsprämie – die Verpflichtung einher, nach Abschluss der Ausbildung mindestens zwei Jahre in einer Kärntner Pflegeeinrichtung zu arbeiten.

Das zweite Herzstück des Kärntner Pflegepaketes ist die Senkung des Selbstbehaltes um 33,3 Prozent: „Eine Kostenreduktion in dieser Höhe hat es noch nie gegeben. Es war mir wirklich wichtig, die Senkung um ein Drittel zu ermöglichen – gerade jetzt, wo sich die Teuerungsspirale in schwindelerregende Höhen dreht“, betonte Prettner. Das Land wird für diese Maßnahme Mehrkosten von 6,7 Millionen Euro pro Jahr zu tragen haben. Wie Prettner ausführte, „werden knapp 11.000 Kärntnerinnen und Kärntner von dieser Entlastungsmaßnahme profitieren.“

Wie Günther Wurzer ausführte, werden jedes Jahr „rund 1,1 Millionen Stunden an Mobiler Pflegedienstleistung in Anspruch genommen. Das Land zahlt dafür rund 41 Millionen Euro. Mit der Senkung des Selbstbehaltes um ein Drittel übernehmen wir weitere 6,7 Millionen Euro.“ Wie Wurzer informierte, werde „die Offensive, die am 1. Dezember startet, ein weiterer Beitrag dazu sein, den Menschen das Leben in den eigenen vier Wänden so lange es geht zu ermöglichen.“ Anhand eines konkreten Rechenbeispiels erläuterte Wurzer: „Ein pflegebedürftiger Kärntner mit einem Einkommen von 1.300 Euro und einem erhöhten Pflegebedarf von 32 Stunden pro Monat erspart sich künftig 33,3 Prozent des Selbstbehaltes: Statt 597 Euro beläuft sich seine Zuzahlung auf 398 Euro. Er zahlt also um 200 Euro pro Monat weniger. Das Land Kärnten übernimmt 1.616 Euro pro Monat.“

Wie Klubobmann Markus Malle betonte, „setzt Kärnten rechtzeitig vor dem Tag der Pflege mehrere Meilensteine in der Pflege um – Meilensteine, die zeigen, dass wir die Menschen in den Mittelpunkt stellen.“ Laut Malle würden 95 Prozent der Kärntner den Wunsch äußern, in den eigenen vier Wänden alt werden zu wollen: „Diesem Wunsch tragen wir mit der Senkung der Selbstbehalte eindrucksvoll Rechnung.“ Als „wirklich großen finanziellen Brocken“ bewertete Malle das neue Anstellungsmodell in der PFA-Ausbildung. „Kärnten sendet damit das richtige Zeichen für die ältere Generation aus“, zeigte sich Malle überzeugt. Überzeugte ist er auch vom Heimqualitätsgesetz, das aus einer Kann-Bestimmung eine Muss-Bestimmung macht und „das damit sicherstellt, dass die Pflegequalität in Kärnten zu einem einheitlichen Standard wird.“

Ähnlich sehen es LAbg. Silvia Häusl-Benz und LAbg. Waltraud Rohrer. Für Rohrer steht fest: „Mit dem heute präsentierten Maßnahmenpaket werden beide Seiten, das Pflegepersonal und zu pflegende Menschen, berücksichtigt.“ Das Anstellungsmodell bezeichnete sie als „wegweisend“. Rohrer: „Die Anstellungsmöglichkeit betont, dass die Pflegeausbildung nicht eine unbezahlte Arbeit, sondern eine wertschätzende Arbeit mit Gehalt ist.“ Häusl-Benz freute sich, dass „es uns in Kärnten gelungen ist, diese wesentlichen Schritte für die Pflege zu setzen.“ Für sie ist es von „besonderer Bedeutung, gerade Pflegebedürftige, die zu Hause betreut werden, zu unterstützen und finanziell zu stärken – und das tut Kärnten mit der deutlichen Senkung der Selbstbehalte.“

(Hinweis: Das kostenlose Kärntner Pflegetelefon wird ab sofort ausgeweitet. Es ist an Werktagen erreichbar von 10 bis 11 Uhr und (neu) von 14 bis 15 Uhr. Die Nummer: 0720/788999)

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