ORF-„matinee“ am 21. August: „Gene Kelly und der Tanz mit der Kamera“, „Fuoco sacro – Suche nach dem heiligen Feuer des Gesangs“

Außerdem: „Die Kulturwoche“ und mehr

Wien (OTS) – Die „matinee“ am Sonntag, dem 21. August 2022, um 9.05 Uhr in ORF 2 wandelt zunächst mit dem Porträt „Gene Kelly und der Tanz mit der Kamera“ auf den Spuren des Ausnahmetänzers und Regisseurs, dessen Geburtstag sich Ende August zum 110. Mal jährt. Danach steht in „Fuoco sacro – Suche nach dem heiligen Feuer“ der ganz spezielle Zauber dreier herausragender Sängerinnen im Fokus – Spot on Ermonela Jaho, Barbara Hannigan und den Star der heurigen Salzburger Festspiele, Asmik Grigorian. Den von Teresa Vogl präsentierten ORF-Kulturvormittag beschließt „Die Kulturwoche“ (10.50 Uhr) mit aktuellen Berichten und Tipps zum heimischen Kulturgeschehen.

Nach einer „ZiB“-Ausgabe um 11.00 Uhr stehen zwei Sendungen der von der ORF-TV-Kultur produzierten Reihen „Der Geschmack Europas“ (11.05 Uhr), die nach Dalmatien führt, und „Orte der Kindheit“ (11.35 Uhr) mit Erika Pluhar auf dem Programm.

„Gene Kelly und der Tanz mit der Kamera“ (9.05 Uhr)

Der US-amerikanische Tänzer, Sänger, Schauspieler, Choreograf und Regisseur Gene Kelly zählt zu den wichtigsten Vertretern des Filmmusicals der 1950er Jahre. Bereits als Kind erhielt Kelly, der am 23. August 1912 in Pittsburgh geboren wurde, Tanzunterricht. Durch Filme wie „Singin’ in the Rain“, „An American in Paris“, „Brigadoon“ oder „On the Town“ avancierte er zu einem der beliebtesten Tänzer und Choreografen Hollywoods. Was auf der Leinwand leicht und spontan wirkt, war in Realität ein veritabler Kraftakt. Tanzen – das war bei ihm eine explosive Mischung aus Athletik und roher Muskelkraft. Schon in einer seiner ersten Rollen im Film „Thousands Cheer“ führt er es vor: Da tanzt er in groben Jeans und weißem T-Shirt – und seine Partnerin ist nicht etwa Ginger Rogers oder eine andere von Hollywoods Diven, sondern ein bloßer Wischmop, dem er seine Jacke übergeworfen hat. Wenn er in „An American in Paris“ durch sein Apartment tanzt, dann stampft und tritt er dabei auch gegen den Türrahmen – Ausdruck jugendlichen Übermuts, aber auch Sinnbild für seinen unbedingten Willen, aus dem Rahmen des Üblichen auszubrechen.

Mit und dank Gene Kelly wurde das Tanzen zur Angelegenheit starker Männer. Zugleich aber – und das mag die von ihm begeisterten Machos überrascht haben – löst Gene Kelly das Filmmusical von seinen Ursprüngen im Vaudeville und Ballroom. Stattdessen nähert er es dem klassischen Ballett an. Die engen Shirts und Hosen, die er in seinen Nummern trägt, sind nicht nur Insignien des simplen All-American-Boys von der Straße, sondern zugleich auch die größtmögliche Annäherung ans Ballett-Trikot, unter dem man jede Muskelbewegung verfolgen kann. Unentwegt platzierte er in seinen Filmen Szenen, meist gar als Höhepunkt, die sich zu reinen Tanzsequenzen entwickelten, losgelöst von allem narrativen Ballast.

Die Dokumentation von Lyndy Saville gibt – unterstützt von zahlreichen Filmausschnitten – Einblick in das Leben Gene Kellys, der bis heute als charismatische Hollywood-Ikone gilt.

„Fuoco sacro – Suche nach dem heiligen Feuer des Gesangs“ (9.50 Uhr)

Opernabende können anregend sein, sie können aber auch ziemlich langweilig werden. Manchmal sind sie lebensverändernd. Wer „die Callas“ gesehen hat, spricht noch heute von ihr. Auch in der heutigen Zeit gibt es sie: Sängerinnen, die das Publikum ins Herz treffen. Selten waren sie immer und sind es bis heute. Drei herausragende Künstlerinnen, deren Gesang mitten ins Herz trifft, stellt dieser Film von Jan Schmidt-Garre vor: Ermonela Jaho, Barbara Hannigan und Asmik Grigorian. Was löst ihr Gesang bei ihrem Auditorium aus, und wie machen sie das?

Sie kommen aus den verschiedensten Kulturen – Albanien, Kanada, Litauen – und sie könnten unterschiedlicher nicht sein. Eines haben sie dennoch gemeinsam: Sie schonen sich nicht, sie geben auf der Bühne alles. Den letzten Schutzschild, auf den ihre Kolleginnen nicht verzichten wollen, brauchen sie nicht. Sie verschmelzen mit ihren Bühnenfiguren und wollen das totale Erlebnis. Nur mit Künstlerinnen wie ihnen kommt die Oper zu sich und es entsteht Musiktheater im emphatischen Sinn.

Wie der russische Schauspieler, Regisseur und Theatertheoretiker Konstantin S. Stanislawski, der bedeutenden Schauspielern nachspionierte, um ihren Geheimnissen auf die Spur zu kommen, beobachtet der Film von Jan Schmidt-Garre seine Protagonistinnen: Wie verbringen sie den Tag vor einer Premiere? Wann kommen sie ins Theater? Wie sieht ihre Garderobe aus? Was geschieht in den Sekunden vor dem Auftritt? Die Sängerinnen öffnen sich wie selten zuvor und offenbaren dem Publikum das Glück der Selbstvergessenheit, wie auch die schwarzen Abgründe, ohne die keine große Kunst entsteht.

Ein Film über drei herausragende Künstlerinnen und zugleich ein Film über das Herz der Oper.

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